Opoku: "… dann müssen wir in solchen Duellen Punkte einfahren"
Im Interview mit liga3-online.de spricht Aaron Opoku vom VfL Osnabrück über das direkte Duell gegen Eintracht Braunschweig, die Auszeichnung als Vorsänger und die Möglichkeit, über die Leihe hinaus beim VfL zu bleiben.
"Haben es in eigener Hand"
liga3-online.de: Während die 3. Liga an diesem Wochenende pausiert, hat der VfL Osnabrück ein Highlight vor der Brust. Ist es ein Vorteil, dass Ihre Mannschaft im Spielrhythmus bleibt, Herr Opoku?
Aaron Opoku: Das kann man von beiden Seiten sehen. Auf der einen Seite hätte uns eine kleine Verschnaufpause sicherlich auch gutgetan. Andererseits sind wir gerade in einer guten Verfassung. Diesen Schwung möchten wir gerne mit in die Partie gegen Eintracht Braunschweig nehmen und so unseren Positivlauf fortsetzen.
Auch nach dem Rückzug von Türkgücü München aus der 3. Liga rangiert der VfL drei Zähler hinter der Eintracht auf Platz sieben. Bei einem Sieg wäre man nur einen Punkt vom Relegationsplatz entfernt, hätte dann noch immer ein Spiel weniger absolviert. Ist das eines dieser Alles-oder-Nichts-Spiele?
Es geht um sehr viel in dieser Partie. Eine Entscheidung ist aber auch danach noch lange nicht gefallen. Unser Ziel ist aber klar: Wir wollen mit einem Sieg näher an den Relegationsplatz rücken. Wenn wir oben mitspielen wollen, dann müssen wir in solchen direkten Duellen auch Punkte einfahren. Außerdem haben wir in der restlichen Saison noch die Spiele gegen den SV Waldhof Mannheim und den 1. FC Magdeburg vor der Brust. Wir haben es also in der eigenen Hand, die direkten Kontrahenten zum stolpern zu bringen.
Mit zuletzt zwei Siegen am Stück bringt Ihre Mannschaft derzeit reichlich Selbstvertrauen mit. Wie muss der VfL auftreten, um den nächsten Dreier einzufahren?
Uns erwartet mit Braunschweig eine extrem schwierige Aufgabe. In der Offensive – besonders auf den Außen – verfügt die Eintracht über sehr viel Qualität. Aber auch in der Defensive steht sie zudem sicher. Von daher erwarte ich einen offenen Schlagabtausch mit Chancen auf beiden Seiten. Wir haben aber den Vorteil, dass uns unsere Fans vorantreiben werden, sodass wir vielleicht noch den einen oder anderen Meter mehr machen können. Am Ende sind wir Spieler auf dem Platz aber in der Bringschuld und müssen für ein gutes Ergebnis sorgen.
Im Hinspiel trennten sich beide Klubs nach einer ereignisreichen Schlussphase mit vier Toren in der letzten halben Stunde letztlich 2:2. Welche Erinnerungen haben Sie an diese Partie?
Ich weiß noch, dass wir in der ersten Halbzeit kein gutes Spiel abgeliefert haben und dabei viele Chancen zugelassen haben. Als Braunschweig in der zweiten Hälfte dann in Führung ging, wurde es für uns umso schwerer, weil die Eintracht vor allem das lautstarke Publikum im Rücken hatte. Letztlich haben wir die Aufgabe aber gut gemeistert und am Ende verdient mit einem Punkt nach Hause gefahren. Es ist nicht selbstverständlich, aus Braunschweig einen Zähler mitzunehmen.
"Voll und ganz angekommen"
Im jüngsten Spiel gegen Viktoria Berlin (3:1) haben Sie Ihren zweiten Saisontreffer zum Erfolg Ihrer Mannschaft beigesteuert. Sonst glänzen Sie eher als Vorbereiter (zwölf Torvorlagen). Wie sehr haben Sie sich über Ihr Tor gefreut?
Die Freude darüber, endlich wieder einen Treffer erzielt zu haben, war riesig. Mich hat es in den letzten Wochen extrem genervt, weil ich weiß, was für Möglichkeiten ich liegen gelassen habe. Ich hoffe, dass der Knoten nun vielleicht endlich geplatzt ist. Am Ende des Tages ist es mir aber auch egal, ob ich der Mannschaft mit Toren oder Vorlagen helfe. Der gemeinschaftliche Erfolg steht über allem.
Nach dem Sieg gegen Berlin haben Sie außerdem Ihre Fähigkeiten als Vorsänger und Anheizer unter Beweis gestellt. Eine ganz besondere Auszeichnung?
Für mich war es eine besondere Ehre, vor der Tribüne mit dem Megafon die Zuschauer anzuheizen. Es ist eine besondere Auszeichnung, wenn man auf den Zaun gerufen wird. Darüber habe ich mich sehr gefreut. Das zeigt mir auch, dass ich nun endlich voll und ganz in Osnabrück angekommen bin.
In Osnabrück scheinen Sie sich sichtlich wohl zu fühlen. Ist eine Verlängerung der Leihe oder gar ein fixer Transfer denkbar?
Darüber habe ich mir noch gar keine Gedanken gemacht. Ich konzentriere mich voll und ganz auf die Meisterschaft und den Endspurt im Rennen um den Aufstieg. Stand jetzt ist es so, dass ich im Sommer nach Hamburg zurückkehre. Was danach passiert, darum kümmert sich mein Berater. Eine Rolle dabei könnte sicherlich auch spielen, ob der VfL den Aufstieg in die 2. Bundesliga schafft oder nicht.
Zu Beginn der Saison standen Sie beim Hamburger SV dreimal in der 2. Bundesliga im Kader, ohne zum Einsatz zu kommen. Dann kam Leihe nach Osnabrück. Wie bewerten Sie bislang den Schritt zum VfL?
Für mich war es auf jeden Fall die richtige Entscheidung. Alles, was ich mir vorgenommen hatte, konnte ich erreichen. Ich habe mich als Stammspieler etabliert und konnte einige Scorerpunkte beisteuern. Hierbei muss ich aber auch betonen, dass mich die Mannschaft hervorragend aufgenommen hat. Mir macht es sehr viel Spaß, für den VfL aufzulaufen.