1860: Kein langfristiges Bekenntnis zum Grünwalder Stadion
Am Mittwoch hatte der Sportausschuss der Stadt München beschlossen, die Planungen zum Ausbau des Grünwalder Stadions weiter voranzutreiben. Gleichzeitig war ein langfristiges Bekenntnis der jeweiligen Vereine, sich mindestens zehn Jahre nach Abschluss der Arbeiten zur Nutzung des Stadions zu verpflichten, gefordert worden. Vom TV 1860 bleibt dieses jedoch aus.
Nach Umbau nicht erstligatauglich
In einer Stellungnahme erklärte der Verein am Donnerstag: "Wir haben gegenüber der Stadt München schriftlich unsere unausweichliche Haltung kundgetan, dass wir kein langfristiges 'Kommittent' abgeben können."
Der Grund: Zum einen wird das Grünwalder Stadion auch nach dem Umbau nicht erstligatauglich sein, zum anderen geht es um das Thema Wirtschaftlichkeit: "Bis zum heutigen Tag kennen wir keine Konditionen in einem umgebauten Grünwalder Stadion, obgleich wir lediglich in der Gesamtbetrachtung bei deutlicher Verbesserung der Wirtschaftlichkeit eine unterstützende Haltung und ein neues Vertragsverhältnis eingehen können."
1860 sieht Wettbewerbsnachteil
Zuletzt stand ein Erbpacht-Modell im Raum. Doch um darüber nachdenken zu können, "wäre von Nöten, dass es hierfür zu einer deutlichen Kapazitätserweiterung auf mindestens 25.000 Zuschauer sowie zu einer gewerblichen Mischnutzung kommen kann. Dies wurde öffentlich von der Landeshauptstadt negiert, sodass ein derartiges Modell aus wirtschaftlichen Gründen in unseren Gedanken aktuell keine Rolle spielen kann", teilten die Löwen mit und wiesen bezüglich der Stadionkosten außerdem auf einen "Wettbewerbsnachteil gegenüber anderen Vereinen in der 3. Liga" hin.
Dieser Nachteil liege pro Jahr bei rund 1,5 Millionen Euro. "An anderen bayerischen Standorten fallen für modernere Stadien lediglich 20 Prozent der Stadionkosten an, die von uns aufgebracht werden müssen." Dass der finanzielle Ausgleich "erneut und alleinig von der Löwenfamilie zu kompensieren" ist, könne "keine zukunftsfähige Lösung" sein. Es scheint, als wäre die Debatte um die Zukunft des Grünwalder Stadions noch lange nicht beendet.