FCS will "besseres Gesicht zeigen" – Grimaldi droht Saison-Aus
Der 1. FC Saarbrücken hat das Aus im Landespokal-Viertelfinale gegen den 1. FC Homburg (1:2) verdaut. So viel Zeit zur Aufarbeitung bleibt den Mannen um Uwe Koschinat auch gar nicht. Keine 72 Stunden nach dem Spiel tritt der FCS am Samstag, 14 Uhr (live bei MagentaSport, im SR und BR), im Verfolgerduell bei den Sechziger Löwen.
Glaube an die eigene Stärke
Hinter dem 1. FC Saarbrücken liegen bewegte Tage. Nach dem Rückzug von Türkgücü München aus der 3. Liga und dem einhergehenden Sechs-Punkte-Abzug für die Saarländer verabschiedeten sich die Blau-Schwarzen auch aus dem Landespokal. Trainer Uwe Koschinat analysierte auf der Pressekonferenz vor dem Spiel in aller Sachlichkeit noch einmal die Gründe fürs Ausscheiden. In dem Spiel habe man "zum ersten Mal den Preis für eine sehr offensive Spielidee gezahlt", führte Koschinat an. Saarbrücken agiert seit vier Spielen mit einer Dreierkette und je einem Schienenspieler auf jedem Flügel.
In der Liga trug diese Grundformation dagegen Früchte – man gewann die letzten drei Begegnungen allesamt. Auch vor dem Hintergrund zieht Koschinat das Selbstbewusstsein aus dem Glauben an die eigene Stärke, "dass wenn wir bei 100 Prozent sind, gegen die Besten der Liga problemlos mitspielen bis dominieren können". Auch darum sei weniger der primäre Plan, sich nach dem Gegner zu richten, der eine Vielzahl an Ausfällen zu beklagen hat. Kapitän Manuel Zeitz brachte es letztlich auf den Punkt: "Wir wollen in der Liga ein besseres Gesicht zeigen".
Koschinat plant ohne Grimaldi
Was den Kader angeht, wird sich im Vergleich zum Pokalspiel nur eine Position ändern: Justin Steinkötter kehrt zurück und ersetzt Adriano Grimaldi – dieser hatte gegen Homburg ein Kurz-Comeback gegeben. Bei der Trainingseinheit am Tag danach seien beim treffsichersten Angreifer dann wieder enorme Probleme in der Achillessehne aufgetreten, sodass weder an Joggen noch Fußball spielen zu denken wäre. Da Koschinat inzwischen das "permanente Hin und Her" leid sei und es bis heute keine klare Diagnose gebe, plane er nicht mehr mit Grimaldi in der Saison. Hingegen soll Jalen Hawkins in der kommenden Woche wieder ins Mannschaftstraining einsteigen.
Erneut passen muss auch der erkrankte Boné Uaferro, während der gegen Homburg mit Knieproblemen ausgewechselte Steven Zellner einsetzbereit sei und "heute vollumfänglich trainiert habe". Die Frage, ob nach dem Pokal-Aus großartige personelle Änderungen zu erwarten seien, verneinte Koschinat darüber hinaus. Aus seiner Sicht stelle sich nicht die Charakterfrage nach Einsatz und Leidenschaft der Spieler, das Homburg-Spiel sei vielmehr ein "taktisches Problem" gewesen. Auch den zuletzt glücklosen Grimaldi-Ersatz Sebastian Jacob redete Koschinat stark.
Große Vorfreude
Da der "Bonus" mit Blick auf die Aufstiegsränge weg sei, kann der Blick jetzt nur noch nach vorne gehen. Trotz der Wichtigkeit des Spiels – nach dem Rückzug von Türkgücü liegt 1860 nur noch einen statt sechs Punkte hinter dem FCS – betonten Zeitz und Koschinat unisono, dass am Samstag noch nicht die Saison entschieden wird. Vielmehr überwog beim FCS-Trainer die Vorfreude auf "ein geiles Spiel vor einem unfassbaren Publikum"“. Richtungsweisend wird das Duell dennoch, der Verlierer kann zumindest vorerst den Kontakt zu den Aufstiegsrängen verlieren.