Würzburger Kickers am Abgrund: Regionalliga rückt immer näher
Viel Aufwand, kein Ertrag: Trotz einer couragierten Leistung beim Aufstiegsanwärter Eintracht Braunschweig stehen die Würzburger Kickers erneut mit leeren Händen da. Durch die dritte Niederlage in Folge ist die Situation beim Drittletzten ein weiteres Stück aussichtsloser geworden.
"Kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen"
Die Enttäuschung war den Würzburger Kickers nach dem Abpfiff in Braunschweig deutlich anzumerken. Co-Trainer Philipp Eckart, der den rot-gesperrten Ralf Santelli an der Seitenlinie vertrat, fiel es "brutal schwer", die passenden Worte zu finden, wie er bei "MagentaSport" sagte. Seine Mannschaft habe sich nicht belohnt für "einen unglaublich disziplinierten Auftritt". Allerdings könne er ihr "keinen Vorwurf machen".
Die Gäste traten beim Tabellendritten mutig auf und setzten trotz der prekären Situation im Abstiegskampf auf spielerische Lösungen, wie es der Trainer von ihnen verlangte. Damit konnten sie das Spielgeschehen offen gestalten und den Hausherren Paroli bieten. Zur Pause schwor Eckart seine Jungs darauf ein, dass es eine "Schweine Laufarbeit" benötigt, um weiterhin dagegen zu halten.
Die Kickers brachten sich nach dem Seitenwechsel allerdings selbst in die Bredouille, als Torhüter Hendrik Bonmann einen zu ungenauen Pass auf Dennis Waidner spielte. So kam Jannis Nikolaou an den Ball und setzte Bryan Henning in Szene, der den Treffer des Tages erzielte. Doch die Unterfranken ließen sich nicht hängen und erspielten sich in der Folge eine Reihe an guten Torchancen, die BTSV-Schlussmann Jasmin Fejzic jedoch allesamt vereitelte. "Wir waren zu fahrig", sagte Eckart.
Endspiel gegen Berlin
Trotz des aufopferungsvollen Einsatzes gelang den Kickers wiederholt kein Torerfolg, sodass nach 32 Spieltagen lediglich 26 Tore auf dem Konto stehen – Minuswert in der 3. Liga. Dieses Abschlusspech beschrieb Mittelfeldspieler Marvin Stefaniak treffend mit dem berühmten Spruch: "Hast du Scheiße am Fuß, hast du Scheiße am Fuß." Die akute Abstiegsgefahr empfinde er als "sehr unangenehm" für die Fans und für die Stadt Würzburg.
Doch die Hoffnung habe noch niemand aufgegeben. Die Spieler wollen weiterhin "den Strohhalm nutzen" und alles tun, was in ihrer Macht liegt, um die 3. Liga zu halten. Bei allen aufmunternden Worten für die Leistung seiner Elf blieb Co-Trainer Eckart bei der Frage, was noch möglich ist, nichts mehr anderes übrig als auf Floskeln zurückzugreifen wie "solange es nicht vorbei ist, ist es nicht vorbei".
Doch angesichts von nun zehn Punkten Rückstand auf das rettende Ufer bei vier ausstehenden Spielen dürften die Chancen auf den Klassenerhalt nur noch theoretischer Natur sein. Am nächsten Samstag kommt es zum Endspiel gegen Viktoria Berlin. Sollte gegen den Aufsteiger kein Sieg gelingen, wäre der Abstieg nicht mehr zu verhindern.