"Tut sehr, sehr weh": Verspielt der FCS jetzt auch Rang 4?
Sie hatten auf eine Reaktion nach der Derby-Niederlage in Kaiserslautern gehofft: die Fans des 1. FC Saarbrücken. Doch die Hoffnung war vergeblich. Trotz Führung unterlagen die Saarländer dem SC Verl mit 1:2 und drohen nun auch den vierten Tabellenplatz zu verspielen.
Pfeifkonzert von den Rängen
Zu einem Sturm des Innenraums kam es, anders als nach der letzten Heimpleite gegen Viktoria Köln, zwar nicht, dennoch war das Pfeifkonzert nach Spielende nicht zu überhören. Schon vor der Partie hatten die Fans ihren Unmut über Spruchbänder kundgetan (siehe Artikelfoto) – samt markiger Kernaussage: "Die 'gute Saison' – so gut versteckt wie Eure Eier." Neben den Fans war auch Trainer Uwe Koschinat im Interview mit "MagentaSport" ziemlich frustriert: "Wenn du innerhalb von zwei Wochen alles verspielst, was du aufgebaut hat, tut das sehr, sehr weh." Nachdem der Traum von der 2. Liga spätestens mit der Derby-Pleite in Kaiserslautern am vergangenen Sonntag geplatzt ist, drohen die Saarländer nun auch den vierten Platz zu verspielen – und damit die Qualifikation für den DFB-Pokal. Bereits vier Punkte beträgt vor den letzten drei Spieltagen der Rückstand auf den VfL, der derzeit auf besagtem Rang steht.
Dabei hatte die Partie gegen den abstiegsbedrohten SC Verl mit der Führung durch Julian Günther-Schmidt nach 23 Minuten gut begonnen. Doch anschließend gaben die Saarländer das Spiel aus der Hand, kassierten noch vor der Pause den Ausgleich und sieben Minuten vor dem Ende schließlich das 1:2. "Es ist typisch für unsere Situation, dass der Gegner das Spiel hintenraus gewinnt", meinte Koschinat und bezeichnete den zweiten Gegentreffer als "Genickschlag".
"Zu wenig Klasse auf den Platz gebracht"
Dem Vorwurf, die Mannschaft habe das Spiel hergeschenkt, stimmte der 50-Jährige zwar nicht zu, sagte aber: "Wir haben für ein Spiel gegen einen Abstiegskandidaten zu wenig Klasse auf den Platz gebracht und hätten den Sieg auch nicht zu 100 Prozent verdient gehabt." Vor allem offensiv blieb der FCS einiges schuldig: "Uns haben die zwingenden Aktionen gefehlt." Nach 77 Minuten hätte es zwar einen Elfmeter für den FCS geben können, nachdem Steinkötter gegen Pernot zu Fall gekommen war, doch Koschinat meinte: "Ich habe mir abgewöhnt, Schiedsrichter-Entscheidungen als Grund für Niederlagen zu nehmen."
Vielmehr dürfte der FCS-Coach nun darüber nachdenken, wie sein Team am Ende doch noch Vierter werden kann. Durchaus möglich, dass dafür gegen Berlin (A), Zwickau (H) und Freiburg II (A) jeweils drei Punkte her müssen. Kein einfaches Unterfangen, zumal Koschinat nach den geplatzten Aufstiegsträumen und einer Serie von fünf sieglosen Pflichtspielen in Folge eine "gewisse Schwere" bei der Mannschaft festgestellt hat. "Das hat einen großen Einfluss auf die aktuellen Leistungen." Findet er keine Lösung dafür und patzt die Konkurrenz im Endspurt nicht, werden die Saarländer in der kommenden Saison erneut nicht im DFB-Pokal vertreten sein.