Platz 2 nicht mehr in eigener Hand: FCK auf Schützenhilfe angewiesen
Wochenlang eilte der 1. FC Kaiserslautern von Sieg zu Sieg und kam der 2. Liga immer näher. Durch die unerwartete Niederlage in Wiesbaden hat sich die Ausgangslage vor dem Endspurt nun jedoch verändert. Plötzlich haben die Roten Teufel den direkten Aufstieg nicht mehr in eigener Hand und sind auf Schützenhilfe angewiesen.
"Ein Scheiß-Gefühl"
Keine Frage: Diese Niederlage war unnötig. "Dass wir verlieren, ist natürlich ein Scheiß-Gefühl", sagte Boris Tomiak am Tag nach dem 1:2 in Wiesbaden gegenüber dem "SWR". "Wir dürfen das Spiel nicht verlieren." Allzu sehr wollte sich der Verteidiger mit der Pleite aber nicht beschäftigen: "Wir müssen das Ding jetzt abhaken und nach vorne schauen." Doch auch dieser Blick schmerzt: Zwar sind die Roten Teufel trotz der Niederlage weiterhin Zweiter, weil Eintracht Braunschweig spielfrei hatte. Allerdings haben die Pfälzer nur noch zwei Partien, während der BTSV noch dreimal antreten wird und mit der vollen Punktzahl auf den letzten Metern noch am FCK vorbeiziehen kann.
Besonders bitter: Ausgerechnet am letzten Spieltag ist Lautern durch den Türkgücü-Rückzug zum Zuschauen verdammt. Tomiak gibt sich dennoch optimistisch: "Wir haben jetzt zwei Spiele, das sind sechs Punkte. Wenn wir die holen, bin ich zuversichtlich, dass wir immer noch gut stehen werden."
Relegation so gut wie sicher
Immerhin: Die Relegation hat Lautern durch die Niederlage von Osnabrück so gut wie sicher. Schon ein Punkt aus den letzten verbleibenden Spielen wird aufgrund der deutlich besseren Tordifferenz gegenüber 1860 und Osnabrück sehr wahrscheinlich reichen, um sicher in den beiden Entscheidungsspielen dabei zu sein. Zudem muss Braunschweig die letzten drei Partien auch erstmal alle gewinnen. Besonders die kommende Aufgabe gegen den frischgebackenen Meister und Aufsteiger aus Magdeburg hat es dabei in sich. Zwar werden die Elbestädter nach den Feierlichkeiten möglicherweise etwas müde sein, doch wer Trainer Christian Titz kennt, der weiß, dass er keine Nachlässigkeiten zulassen wird – und das Spiel unbedingt gewinnen will.
Ob die FCK-Spieler die Partie am Freitag verfolgen werden, ist noch offen. "Wir müssen auf uns schauen. Was die anderen machen, können wir nicht beeinflussen", meinte Tomiak. Trainer Marco Antwerpen überlegt derweil, um Beistand von oben zu bitten: "Vielleicht gehe ich in die Kirche und zünde eine Kerze an." Ob es hilft? Klar ist: Gewinnt Braunschweig nicht, hat Lautern den direkten Aufstieg vor dem Spiel gegen Dortmund II (Samstag) wieder in eigener Hand – und könnte mit einem Sieg vorerst auf fünf Zähler davonziehen.