"Haben den Deckel draufgemacht": Meppen schafft Minimalziel
Zwar wartet der SV Meppen nun seit mittlerweile elf Spielen auf einen Sieg. Dennoch haben die Emsländer mit dem 1:1 bei Viktoria Köln den Klassenerhalt perfekt gemacht. Ein schwacher Trost nach der tollen Hinrunde. Entsprechend verfielen die Beteiligten auch nicht in Partylaune.
"Sind sehr schlecht ins Spiel gekommen"
Rico Schmitt musste erst einmal auf den aktuellsten Stand gebracht werden. Für den Trainer des SV Meppen war ein Vorrechnen nötig, wieso die Emsländer den Klassenerhalt sicher haben: Weil Viktoria Berlin nur noch zwei Spiele offen, aber sieben Punkte Rückstand hat. "Ich wusste das gar nicht. Ich habe mich damit nicht auseinander gesetzt", sagte der 53-Jährige bei "MagentaSport", nahm diese Information aber recht emotionslos entgegen. Ihm war anzumerken, dass niemand damit gerechnet hatte, dass die Mannschaft noch in ernste Abstiegsnöte geraten würde. "Das Remis geht unter dem Strich in Ordnung. In der ersten Halbzeit hatte Köln schon einige gute Chancen. Aber auch wir konnten Nadelstiche setzen."
So in der 11. Minute, als Lars Bünning in Folge einer Ecke artistisch per Fallrückzieher zur Führung getroffen hatte. Es war das erste Tor nach einem Standard seit Oktober 2021. Doch viel mehr kam von den Gästen nicht. Stattdessen hatten die Hausherren mehrere gute Chancen, doch Matthis Harsman im Tor des SVM war immer wieder zur Stelle und hielt seinen Kasten zunächst sauber. "Wir sind sehr schlecht ins Spiel gekommen, hatten kaum Zugriff gehabt. Köln hat uns von A nach B geschickt", fasste Bünning zusammen.
"Sind in so einen scheiß Strudel geraten"
Dem nach 49 Minuten auch der Ausgleich gelang – per Eigentor. Nach einer Flanke von Patrick Sontheimer segelte der 24-Jährige Richtig Ball und bugsierte diesen gekonnt und platziert im eigenen Kasten. "Tierisch geärgert" habe er sich über diesen "Fauxpas, der mir nicht passieren darf". Er habe der Mannschaft somit "zwei Punkte gekostet". Doch beinahe hätten die Meppener die richtige Antwort parat gehabt, scheiterten aber mehrfach an Kölns Torwart Moritz Nicolas. "In der zweiten Halbzeit hatten wir die klareren Möglichkeiten, bekommen aber ein blödes Tor", hatte Schmitt erkannt. Dennoch habe er eine Mannschaft gesehen, "die an dem Thema arbeitet, sich aus dem Tal der Tränen herauszuarbeiten und zum Schluss hin eine Welle zu reiten".
Doch die Erfolgswelle bleibt aus, denn für einen Sieg reichte es nicht. Das gelang letztmalig am 26. Januar gegen den SC Verl. Dementsprechend schwach verlief die Rückrunde, in der das Team bislang nur auf Platz 19 liegt. Und das auch nur, weil Türkgücü sich vom Spielbetrieb zurückgezogen hat. "Das ärgert uns als Mannschaft, dass wir da nicht angeknüpft haben. Wir hatten uns vorgenommen, dass wir in Schlagdistanz bleiben wollen, wenn wir uns sowas erarbeitet haben", sagte Bünning mit Blick auf die tolle Hinrunde, die Meppen im Spitzenfeld der Liga beendet hatte. "Ich tue mich schwer damit, zu sagen, wir hätten in der Hinrunde über unserem Niveau gespielt. Wir sind in so einen scheiß Strudel geraten, aber heute haben wir den Deckel drauf gemacht." Vielleicht gibt es ja am Samstag mit einem Heimsieg gegen Würzburg wenigstens den erlösenden Erfolg.