Köllner über 1860-Zukunft: "Keine Entscheidung des Geldes"
Trotz eines Vertrags bis 2023 ließ sich Michael Köllner zuletzt nicht in die Karten schauen, ob er bis über den Sommer hinaus Trainer beim TSV 1860 München bleibt. Nun äußerte sich der 52-Jährige auf der Vereins-Homepage noch einmal zu seiner Zukunft.
"Natürlich geht es auch ums eigene Ego"
"Wir werden gemeinsam die Saison analysieren, setzen uns unabhängig der Vertragslaufzeit zusammen und unterhalten uns darüber, wie es die verschiedenen Ebenen – Gesellschafter, Geschäftsführer und ich als Trainer – sehen. Dann wird es eine Entscheidung geben, wie wir das nächste Jahr angehen", sagte Köllner. Das Ziel des Oberpfälzers sei es weiterhin, mit den Löwen in die 2. Bundesliga aufzusteigen.
Das wird diese Saison aller Voraussicht nach nicht gelingen. Drei Spieltage vor dem Saisonende liegen die Giesinger sechs Punkte hinter dem Relegationsrang. Letztlich könnte wie in der vergangenen Saison am Ende der vierte Platz erreicht werden. "Natürlich geht es auch ums eigene Ego. Wenn du kein Egozentriker wärst, könntest du kein Fußballlehrer sein", so Köllner, der kein Geheimnis daraus machte, dass das Verpassen des Aufstiegs an ihm nagt. Was gesellschaftlich oftmals als etwas Schlechtes dargestellt wird, gehöre nun einmal zur Fußballbranche dazu: Selbstverliebtheit. Ohne diese "kannst du das Thema nicht stemmen".
"Auch immer eine Herzensentscheidung"
Köllner, der im November 2019 den Trainerjob übernommen hatte, gehe es aber weniger um sein Ansehen, sondern vielmehr darum, "ein Gefühl zu entwickeln, ob es etwas Gutes wird." Das sei bis jetzt der Fall, auch wenn der ganz große Erfolg bisher ausgeblieben sei. Doch wie geht es nun weiter? "Für mich geht es darum, zusammen mit dem Verein Fakten zu schaffen. Und dann ist es auch immer eine Herzensentscheidung." Ob Köllners Herz auch weiterhin an den Löwen hängt, werden die kommenden Wochen zeigen.
Es werde keine rationale Entscheidung geben, sondern "immer eine Entscheidung des Herzens sein, nicht des Geldes!" Auch die große Beliebtheit im Fanlager sei "kein unwesentlicher Faktor." Doch es sei aktuell noch nicht die Zeit, darüber nachzudenken. Priorität hätten die verbleibenden drei Partien. "Wir wollen schauen, dass wir mindestens Platz vier erreichen!" Erst danach werde ausgelotet, "wie wir die nächste Saison angehen wollen".