FCK verliert erneut, 1860 bleibt Vierter – Verl weiter dran

Nächster herber Rückschlag für den 1. FC Kaiserslautern im Kampf um die 2. Liga: Mit 1:3 mussten sich die Roten Teufel am Samstag gegen die U23 von Borussia Dortmund geschlagen geben und könnten den direkten Aufstieg damit schon verspielt haben. Im Rennen um Platz 4 hat 1860 München einen klaren 3:0-Erfolg gegen den TSV Havelse eingefahren, während Osnabrück mit 1:4 in Freiburg unterlag und sich damit endgültig aus dem Aufstiegsrennen verabschiedet hat. Außerdem spielten Halle-Köln (1:1), Meppen-Würzburg (2:4) und Verl-Wiesbaden (3:0).

Kaiserslautern 1:3 Dortmund II: Nächster Rückschlag für den FCK

Der Betze brennt – das war vor 48.416 Zuschauern (Saisonrekord) gegen die U23-Mannschaft des BVB nicht nur eine Phrase. Und die Euphorie brandete früh durch das Publikum: Eine Ecke wurde unfreiwillig auf den Kopf von Philipp Hercher verlängert, doch BVB-Keeper Luca Unbehaun war auf dem Posten und packte zu (3.). Auf der anderen Seite erprobte sich Justin Njinmah als Aktivposten. Gleich zweimal zog sich der Flügelspieler den Unmut des Stadion zu, weil er in Strafraumnähe vermeintlich gefoult wurde – ein kleines Gerangel auf dem Platz inklusive (5./9.). Sportlich wurde die Partie schnell ausgeglichener, und die Standardchancen blieben Lauterns Trumpf. Wieder bei einer Ecke kam Daniel Hanslik zum Kopfball, aber erneut riss Unbehaun rechtzeitig die Hände hoch (26.). Dann der Schock: Christian Viet gelang ein überragendes Dribbling gegen drei Gegenspieler, musste in der Mitte nur noch Bradley Fink bedienen und schon lag der Ball im FCK-Netz (32.). Die Roten Teufel konnten sich den Gegentreffer daraufhin erstmal nicht aus den Knöcheln schütteln.

Zu Beginn der zweiten Hälfte wollte der BVB das Stadion endgültig beruhigen – eine Flanke von Njinmah verpasste Fink in der Mitte nur knapp (47.). Dann vergab Terrence Boyd die große Möglichkeit, weil er bei einem Hackentrick im Fünfmeterraum nur das eigene Schienbein traf (53.). Der FCK wirkte bereits frustriert und musste den nächsten Nackenschlag einstecken. Bei einer Ecke legte Matheo Raab den Ball unglücklich für Njinmah auf, der aus fünf Metern per Volley in die Maschen schoss (59.). Schon nach 71 Spielminuten hatte FCK-Coach Marco Antwerpen alle Wechsel aufgebraucht – sollte noch etwas gelingen? Nein, denn Immanuel Pherai erhielt einen Steckpass, umkurvte Raab und schob aus spitzem Winkel ein (81.). Der Betzenberg verstummte, da half auch der Anschlusstreffer von Felix Götze (90.+2) nach Ecke nicht mehr. Denn bei nur noch einer ausstehenden Partie könnte Lautern den direkten Aufstieg nun bereits verspielt haben. Und selbst Rang 3 ist noch nicht sicher, der Vorsprung auf 1860 beträgt aber noch fünf Punkte.

1860 München 3:0 Havelse: Löwen weiter Vierter

Sich im Grünwalder Stadion zu verstecken, kam für die Gäste aus Havelse an diesem Tag nicht infrage. Der Absteiger spielte munter nach vorne – vor allem Kianz Froese und Florian Riedel zeigten sich als Antreiber, ohne die ganz großen Chancen zu kreieren. Dann sicherte sich der Außenverteidiger aber einen Ball auf der Grundlinie, gab nach Innen und Fynn Lakenmacher hielt aus fünf Metern den Fuß rein – Pfosten, weil Marco Hiller noch mit der Fußspitze dran war (23.)! 1860 fuchste sich in die Partie hinein und wurde aktiver, gerade über Stefan Lex ging viel. Doch die große Chance bekam Marcel Bär: Aus 18 Metern zog der beste Münchner Torschütze einfach mal ab, der abgefälschte Schuss ging nur ganz knapp vorbei (41.). Die Löwen diktierten das Spiel über weite Strecken, aber Havelse zeigte sich äußerst frech.

Direkt zu Beginn der zweiten Hälfte konnte 1860 den Bann aber brechen. Eine Ecke von Lex landete auf dem Kopf von Semi Belkahia, der freistehend nur noch einnicken musste (51.). Jetzt waren die Löwen bissig: Erst wurde ein strammer Schuss von Richard Neudecker geblockt, dann feuerte Leandro Morgalla im dritten Versuch knapp über den Kasten (62.). Die Sechzger machten den Sack letztlich aber doch zu: Durch mehrfaches Nachsetzen holte sich Bär den Ball und markierte seinen 18. Saisontreffer (82.). Und Bär machte weiter, um sich die Torjägerkanone zu sichern: Vor dem Strafraum lief der Stürmer lange quer, ehe er abschloss und das 3:0 für 1860 markierte (89.). Die Messe war gelesen. Damit bleiben die Löwen weiter in der Pole-Position um Rang vier, und selbst der Relegationsplatz ist bei fünf Punkten Rückstand noch erreichbar.

Freiburg II 4:1 Osnabrück: VfL endgültig raus aus Aufstiegsrennen

Im Kampf um den vierten Platz mussten die lila-weißen Gäste schon früh einen ärgerlichen Rückschlag hinnehmen. Auf der Außenbahn gelang Kimberly Ezekwem der Vorstoß, bei dem der Ball wohl schon über das Seitenaus ging. Es folgte ein Doppelpass mit Vincent Vermeij, eine Flanke in den Strafraum und eine Parade von Philipp Kühn – doch Vermeij setzte beim Abpraller nach und netzte zum 1:0 ein (7.). Von der Offensive des VfL war kaum etwas zu sehen. Stattdessen bekam der SCF die nächste Chance, indem Hugo Siquet bei einem Konter die Übersicht behielt und auf Julius Tauriainen querlegte – der Schuss des Finnen wurde geblockt (21.). Dann aber die riesige Möglichkeit zum Ausgleich! Freiburg klärte eigentlich einen Freistoß, aber Omar Traoré machte den Ball nochmal scharf und Ba-Muaka Simakala zwang den SCF-Keeper aus der Drehung zur Glanzparade (32.). Dann wurde es auch für die Hausherren ärgerlich: Auf der Strafraumlinie klärte Jordy Makengo den Ball, räumte aber auch Aaron Opoku ab – es gab Elfmeter, den Sebastian Klaas verwandelte (45.).

Die Osnabrücker blieben auch im zweiten Durchgang einen Schritt zu langsam. Philipp Treu bediente im Strafraum zuerst Vermeij, der aber zurücklegen musste. Treu wählte im zweiten Versuch den Pass zu Siquet – und der Belgier vollendete dieses Mal – 2:1 (54.). Das Tempo der Freiburger überforderte den VfL. Einen Freistoß führten die jungen Breisgauer schnell aus und Max Rosenfelder konnte sich den Ball an der Grundlinie erlaufen. Eine Hereingabe konnte Kühn nicht festhalten, sodass Vermeij aus kurzer Distanz erneut zum 3:1 abstaubte (59.). Die Osnabrücker gaben sich nicht auf, scheiterten aber fortan an Noah Atubolu (65./66.) – oder am Aluminium, wie nach einem Schuss von Klaas (68.). Den Schlusspunkt setzte dennoch Freiburg durch einen weiteren Treffer von Nishan Burkart (89.). Freiburg war am Ende zu fix für den VfL, der endgültig das kommende Drittliga-Jahr planen kann.

Meppen 2:4 Würzburg: FWK auf Abschiedstour treffsicher

Am Freitagabend gab es die Gewissheit, dass die Würzburger Kickers als Absteiger ins Emsland anreisen werden. In der Partie ging es also nur noch um Prestige – und Christoph Hemlein, dessen Vertrag unter der Woche verlängert wurde, legte los. Aus dem Mittelfeld kam eine Flanke genau auf den Kopf des Angreifers, der per hohem Bogen in den Winkel abschloss (10.). Würzburg hatte nichts mehr zu verlieren und attackierte: David Kopacz bahnte sich den Weg in den Strafraum, wurde von Ole Käuper gelegt und Saliou Sané nutzte den fälligen Strafstoß zum Ausgleich (15.). Das Spiel plätscherte danach lange vor sich her – bis Meppen wieder zuschlug. Ole Käuper gab an der Strafraumkante einen Steckpass in die gefährliche Zone, der von Peter Kurzweg per Grätsche geblockt wurde. Allerdings genau in die Füße von Beyhan Ametov, der nur noch einschieben brauchte (45.).

Zur zweiten Halbzeit gab Rico Schmitt ein deutliches Zeichen an seine Defensive, die durchaus wackelig agierte – gleich drei Wechsel nahm der SVM-Coach trotz Führung vor. Die Emsländer wollten sich die Führung im Nachhinein verdienen, aber der FWK kam zum Ausgleich: Marvin Stefaniak flankte in die Gefahrenzone, wo Kopacz auf den aufgerückten Verteidiger Leon Schneider in den Rückraum legte – Ausgleich (59.)! Und die Gäste machten weiter: Maximilian Breunig und Marvin Pourié spielten einen Doppelpass, den der junge Stürmer zum Führungstreffer vollendete (67.). Der FWK verabschiedete sich sehenswert aus Meppen, denn Pourié erhöhte per Flachschuss auf 4:2 aus Sicht der Gäste (79.). Würzburg hätte am Ende noch weiter erhöhen können, der zweite Sieg in Folge auf der Abschiedstour der Kickers bleibt jedoch tragisch. Meppen, das den Klassenerhalt bereits vor dem Spieltag sicher hatte, ist damit nun seit zwölf Spielen sieglos.

Halle 1:1 Köln: Zittern geht für beide Teams weiter

Dem Sieger an der Saale winkte der Klassenerhalt. Die Hausherren sicherten sich die erste Chance: Beim Freistoß von Michael Eberwein musste sich Viktoria-Keeper Moritz Nicolas strecken, um die Kugel aus der oberen Ecke zu kratzen (5.). Doch dann schlug die Viktoria zurück, indem Kai Klefisch bei einem eigenen Standard durchstartete und auf Jeremias Lorch querlegte – 1:0 (8.)! In der Anfangsphase war richtig Feuer drin, doch das Spiel beruhigte sich. Die Viktoria wirkte hinten sicher, bis der HFC die Zügel wieder anzog. Und sich belohnte: Bei einem zweiten Versuch nach Ecke segelte eine Flanke auf den Kopf von Marcel Titsch Rivero, der aus sechs Metern nur noch einnicken musste (33.). Die Hallenser bekamen nach dem Ausgleich deutlich Oberwasser, doch die ganz großen Chancen blieben aus.

Zur zweiten Hälfte machte auch Köln wieder mehr für das Spiel. Marcel Risse wurde nach einem Ballverlust im Aufbauspiel der Saalestädter bedient, doch den Schuss aus spitzem Winkel konnte Daniel Mesenhöler entschärfen (53.). Beide Teams wollten fortan keine Fehler mehr begehen – doch Niklas Landgraf bekam dann die große Möglichkeit. Im Zweikampf konnte sich Julian Derstroff gegen Jamil Siebert durchsetzen und in die Mitte geben, aber Simon Handle konnte noch entscheidend stören (71.). Gegen Ende der Partie wurde der HFC wieder besser und hatte optische Vorteile, jedoch ging die Partie letztlich ohne weiteren Treffer aus. Bei beiden Mannschaften stehen somit 39 Punkte auf dem Konto – und das Zittern geht angesichts von nur noch drei Punkten Vorsprung auf Rang 17 weiter.

Verl 3:0 Wiesbaden: SCV wirbelt weiter für Klassenerhalt

Im Saison-Endspurt zählen für die Ostwestfalen nur noch Siege, weswegen das Team von Michél Kniat direkt in die Offensive ging. Der SVWW staunte noch über einen eigenen Lattentreffer, da rollte der Angriff der Verler – und Ron Berlinski machte im gegnerischen Strafraum einen eigentlichen verlorenen Ball nochmal fest, um ihn anschließend unhaltbar für Wiesbaden über die Linie zu schieben (8.). Das Spiel war anschließend von Unsicherheiten der Verler geprägt, die inzwischen wieder etwas zu verlieren hatten. Für ein taktisches Foul bekam Sascha Mockenhaupt dennoch die gelbe Karte (24.). Wiesbaden machte mehr für das Spiel, aber Verl zeigte den nötigen Willen im Abstiegskampf: Tom Baack bediente Mael Corboz, der die Kugel anschließend frei vor dem Tor in zum 2:0 die Maschen hämmerte (45.).

Der SVWW nahm sich zur zweiten Halbzeit etwas vor und kam zur ersten Möglichkeit, die SCV-Keeper Niclas Thiede vereitelte (52.). Dann leistete sich Kapitän Mockenhaupt jedoch das zweite gelb-würdige Foulspiel, sodass die Hessen schon früh im zweiten Abschnitt in Unterzahl gerieten (55.). Das Spielgeschehen flachte ab, weil der SVWW in der Offensive nicht mehr zu sehen war. Stattdessen entschied Verl die Partie frühzeitig, weil Kasim Rabihic zu Lukas Petkov weiter gab – und der Leihspieler aus Augsburg erzielte seinen zehnten Saisontreffer (68.). In der Folge ließ der SCV den Ball gut laufen und hätte noch erhöhen können (79./90.), doch das Ergebnis blieb schon jetzt ein deutliches Ausrufezeichen im Abstiegskampf. Der Rückstand auf das rettende Ufer wurde wieder auf einen Punkt verkürzt, zudem hat Verl gegenüber Berlin noch ein Spiel mehr in der Hand.

   

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