Titz nach Pleite geladen: "Zwei reguläre Tore" aberkannt

Nein, dass der 1. FC Magdeburg nach dem vorzeitigen Aufstieg mit nur mit halber Kraft in die Partie bei Eintracht Braunschweig gehen würde, konnte man dem künftigen Zweitligisten am Freitagabend wahrlich nicht vorwerfen. Wie emotional der FCM weiterhin bei der Sache ist, zeigte sich nach dem Spiel auch an Trainer Christian Titz, der ob zwei aberkannter Treffer mächtig geladen war.

Großer Aufreger nach 71 Minuten

Es war der Aufreger des Spitzenspiels: das nicht gegebene 2:2 für den 1. FC Magdeburg in der 71. Minute. Was war passiert? Nach einem Steilpass von Jason Ceka sprinteten Magdeburgs Luca Schuler und BTSV-Verteidiger Jan-Hendrick Marx zum Ball und auf Torhüter Jasmin Fejzic zu, der zuerst am Leder war und es unter sich begrub. Anschließend rauschte Schuler in den Schlussmann rund bekam dessen Fuß ins Gesicht, bevor Marx in den Oberkörper des 36-Jährigen krachte. Während alle drei Spieler liegenbleiben, rollte der Ball zu Kai Brünker, der das Spielgerät im Tor unterbrachte, beim Torschuss aber heftig von Michael Schultz umgegrätscht wurde und ebenfalls in Fejzic krachte. Zunächst gab Schiedsrichter Daniel Siebert den Treffer, nahm die Entscheidung nach mehreren Minuten und Diskussionen mit Braunschweiger Spielern aber zurück und entschied stattdessen auf Stürmerfoul von Schuler.

Sehr zum Unverständnis von Christian Titz. Wie der FCM-Coach bei "MagentaSport" berichtete, habe ihm Siebert erklärt, dass "Schuler in den Torwart reingegrätscht wäre, aber wie man sieht, ist der Braunschweiger Spieler in seinen eigenen Torwart reingegrätscht", teilte der 51-Jährige die Meinung des Unparteiischen nicht. Im Gegensatz zu BTSV-Coach Michael Schiele: "Das Tor ist zurecht aberkannt worden. Beide Spieler gehen mit gestrecktem Bein in Fejzic rein." Titz monierte zudem noch das nicht geahndete Foul an Brünker, der anschließend vom Platz humpelte und nicht mehr weitermachen konnte. "Das war ein klares Foul und eine klare rote Karte."

"Wäre gefährlich geworden"

Und es waren nicht die einzigen beiden Szenen, über die sich Titz echauffierte. Denn bereits nach 28 Minuten verwehrte Siebert einem Treffer des FCM die Anerkennung, nachdem Luca Schuler den Ball im Tor untergebracht hatte. Auch hier entschied der Unparteiische auf Stürmerfoul von Schuler, der sich robust gegen Verteidiger Brian Behrendt durchgesetzt hatte. "Wir können das drehen wie wir wollen, aber wir haben zwei reguläre Tore gemacht und dann wäre das auch ein anderes Spiel." Dass der FCM durch sei, spiele keine Rolle: "Wenn heute der entscheidende Tag gewesen wäre, dann wäre es gefährlich geworden." Den Stab über Siebert brechen wollte Titz aber nicht: "Es ist kein einfacher Job, wenn du in Sekundenbruchteilen eine Entscheidung treffen muss. Heute hätte ich mir in den strittigen Szenen einen Video-Beweis gewünscht."

Neben aller Kritik am Schiedsrichter musste Titz aber auch zugeben, dass seine Mannschaft bei beiden Gegentore nicht gut verteidigt habe und teilweise zu schludrig gewesen sei. "Am Ende haben wir nochmal alles versucht." Doch es reichte nicht mehr, um wenigstens einen Punkt mitzunehmen. An der Einstellung oder der Moral hat es aber definitiv nicht gelegen. Über die kompletten 90 Minuten haben sich die Magdeburger in jeden Zweikampf reingeworfen und sind daher über jeden Zweifel erhaben, nicht mit voller Kraft agiert zu haben. Dominik Riemann hielt kurz vor der Pause zudem einen Elfmeter.

Trio angeschlagen

Im vorletzten Saisonspiel trifft der FCM am nächsten Samstag auf 1860 München. Ob Brünker und Schuler, der mit Turban weiterspielen konnte, dabei sein können, ist noch offen. Auch Amara Condé ging angeschlagen aus der Partie. "Wir hoffen, dass es nichts schlimmes ist", sagte Titz, der neben dem Spiel nicht auch noch drei Spieler verlieren will.

   

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