SVM seit zwölf Spielen sieglos: "Einfach scheiße, was wir abliefern"
Der SV Meppen wartet weiterhin auf den ersten Heimsieg in diesem Jahr, verlor auch gegen die bereits abgestiegenen Würzburger Kickers mit 2:4 und ist nun seit zwölf Spielen sieglos. Trainer Rico Schmitt war dabei mit dem Gesamtauftritt seines Teams absolut unzufrieden und machte bei seinen Spielern nach dem 2:2 eine "Schockstarre" aus, die wohl getrost auf die gesamte bisherige Rückrunde gemünzt werden kann.
Schmitt unzufrieden mit Ausstrahlung und Körpersprache
Würden über den Abstieg aus der 3. Liga lediglich die Ergebnisse aus der Rückrunde entscheiden, so wäre der SV Meppen wohl kaum noch zu retten. Lediglich elf Punkte konnten die Niedersachsen ab dem 20. Spieltag noch einsammeln und belegen in der zweiten Saisonhälfte damit den letzten Platz, wobei auch nur ein Erfolg vor heimischem Publikum verbucht werden konnte. Dieser datiert sogar noch aus dem Dezember 2021, als der Hallesche FC mit 4:1 besiegt wurde. Seitdem herrscht eine Flaute in der Hänsch-Arena, die auch gegen die in Wirklichkeit abgestiegenen Würzburger nicht beendet werden konnte.
Dabei ging das Team von Rico Schmitt durch Christoph Hemlein (10.) und Beyhan Ametov (45.+1) sogar zweimal in Führung, bevor Saliou Sané (15./Foulelfmeter) und Leon Schneider (59.) die Gäste zurück ins Spiel brachten. Nach dem zweiten Ausgleich sah der Trainer der Emsländer seine Männer in einer "Schockstarre", war aber zuvor schon nicht wirklich mit dem Auftritt des SVM zufrieden gewesen. "Ich hätte von meiner Mannschaft in Summe von der Ausstrahlung und der Körpersprache her einfach mehr erwartet", meinte der 53-Jährige auf der Pressekonferenz nach dem Spiel und erklärte, dass er das seiner Elf bereits zur Halbzeit in der Kabine mitgeteilt habe.
Alleine die Worte reichten nicht, nach dem 2:2 entstand stattdessen sogar zeitweise der Eindruck, die Meppener würden das Spiel einfach herschenken. Und so durften sich noch Maximilian Breunig (68.) und Marvin Pourié (81.) in die Torschützenliste eintragen , um damit den siebten Erfolg der Würzburger Kickers in dieser Spielzeit perfekt zu machen. "Das tut enorm weh und schmerzt, wenn du kein Heimspiel gewinnst. Wir haben verloren und das unter dem Strich auch zurecht", so Schmitt, der einmal mehr wieder Aufbauhilfe für seine Spieler leisten muss.
"Erwarte, dass noch einmal ein Ruck durch die Mannschaft geht"
Denn für den SVM, der dank einer guten Hinrunde tatsächlich noch Zwölfter ist und mit dem Abstieg nichts mehr zu tun hat, stehen in der Liga noch zwei schwere Spiele gegen Eintracht Braunschweig und Viktoria Berlin und die wichtige Begegnung mit dem VfV Hildesheim am kommenden Mittwochabend im Landespokal auf dem Programm. "Ich erwarte, dass jetzt nochmal ein Ruck durch die Mannschaft geht und wir einen anderen Auftritt zeigen", gibt Schmitt bei "Magenta Sport" die Marschrichtung für die letzten Spiele vor und hofft damit, die "zurecht enttäuschten" Fans der Emsländer wieder "etwas besänftigen" zu können.
Diese diskutierten nach der Partie lange mit den Spielern. "Die Fans sind zurecht stinksauer", zeigte Christoph Hemlein in der "Neuen Osnabrücker Zeitung" Verständnis. "Wir haben keine Erklärung. Es ist einfach scheiße, was wir hier abliefern. Das muss man deutlich so sagen. Wir dürfen auch keine Ausreden finden. Jeder muss sich an die eigene Nase fassen." Janik Jesgarzewski ergänzte: "Die Fans wollten Gründe haben. Aber leider haben wir selbst keine. Sonst würden wir es intern ansprechen und versuchen zu ändern. Aber wir haben keine Erklärungen dafür. Unsere Fans sind so enttäuscht wie wir selbst auch oder vielleicht sogar noch enttäuschter. Uns macht es ja auch keinen Spaß Spiele zu verlieren und zu Hause ausgepfiffen zu werden."