Hatte Antwerpen keine Zukunft mehr beim 1. FC Kaiserslautern?
Die Entlassung von Marco Antwerpen beim 1. FC Kaiserslautern am späten Dienstagnachmittag kam einem Donnerschlag gleich – und löste bei den Fans eine Welle der Entrüstung aus. Doch hatte der 50-Jährige ohnehin keine Zukunft mehr beim FCK? Das legt unter anderem ein Bericht des "SWR" nahe.
"Keine ernsthaften Gespräche"
Demnach soll intern schon lange festgestanden haben, dass der auslaufende Vertrag im Falle einer weiteren Drittliga-Saison nicht verlängert wird. Dem Sender zufolge soll es auch "gar keine ernsthaften Gespräche" gegeben haben. Dazu passt auch eine Aussage von Antwerpen-Berater Stefan Backs bei "Sport1". Eine Trennung habe sich demzufolge "schon seit Monaten" abgezeichnet, weil es vom Verein "kein Signal für eine vorzeitige Vertragsverlängerung gab". Gespräche sollen mit Verweis darauf, den Fokus auf den Aufstieg nicht verlieren zu wollen, abgelehnt worden sein. "Da war uns schon klar, dass es bei der ersten Delle eng werden könnte. Das hat Marco natürlich belastet. Der Umgang mit ihm war nicht okay, denn er hat keinen Rückhalt gespürt", kritisiert Backs.
Im Falle des Aufstiegs würde sich Antwerpens Vertrag zwar automatisch verlängern, doch laut dem "SWR" habe vieles daraufhin gedeutet, "dass er auch dann nicht mehr Trainer gewesen wäre". Antwerpen selbst hatte noch am Dienstagmorgen Gesprächsbereitschaft für eine mögliche weitere Drittliga-Saison signalisiert. Warum der 50-Jährige unabhängig von der Liga-Zugehörigkeit offenbar keine Zukunft mehr beim FCK hatte, dazu äußerten sich die Verantwortlichen um Sportchef Thomas Hengen bislang nicht. Eckte Antwerpen mit seiner emotionalen und bisweilen aufbrausenden Art auch intern an? Gefiel den Verantwortlichen das Verhalten des Westfalen gegenüber einigen Trainerkollegen oder den Schiedsrichtern nicht? Antworten gibt es möglichweise am späten Mittwochnachmittag im Rahmen einer Pressekonferenz zur Vorstellung von Nachfolger Dirk Schuster. Auch Hengen wird sich dabei äußern.
"Null Wellenlänge" zu Hengen?
Durchgesickert ist bereits: Das Verhältnis zwischen Antwerpen und Hengen soll sich in den letzten Wochen und Monaten deutlich abgekühlt haben. Laut dem "SWR" habe es zwischen beiden sportlich Verantwortlichen "null Wellenlänge" gegeben. Unter dem Strich seien es "viele kleine Mosaiksteine" gewesen, die zu der Erkenntnis geführt hätten, dass Antwerpen beim FCK keine Zukunft hatte.
Gerüchte, wonach Antwerpen bereits vor einiger Zeit beim FC Schalke 04 unterschrieben haben soll, können derweil ins Reich der Fabeln verwiesen werden. Zum einen bestätigten mehrere unabhängige S04-Reporter mehrfach, dass Antwerpen bei den Königsblauen keine Option sei. Zum anderen erscheint es völlig abwegig, dass ein künftiger Erstligist einen Trainer holt, der über keine Bundesliga-Erfahrung verfügt, selbst in der 2. Liga nur fünfmal an der Seitenlinie stand und dabei gerade mal einen Punkt verbuchte. Auch andere Gerüchte, die derzeit kursieren, sind so weit hergeholt, dass es sich schon gar nicht lohnt, näher darauf einzugehen.