Pavel Dotchev und die Erfolgsstory beim SC Preußen Münster
Die Beziehung zwischen dem SC Preußen Münster und Pavel Dotchev scheint wahrlich zu passen, denn Ergebnisse sind im Fußball bekanntlich der wichtigste Parameter für die Berechnung von erfolgreichen Arbeiten. Derzeit steht der deutsch-bulgarische Fußballlehrer mit seiner Mannschaft auf dem dritten Tabellenplatz, der für zwei Aufstiegsrelegationsspiele gegen den Drittletzten der 2. Bundesliga berechtigen würde. liga3-online.de wirft einen Blick auf die Erfolgsstory des Pavel Dotchev beim SC Preußen Münster.
Erfolgsgeschichte mit Dotchev
Seit dem 24. Januar 2012 trainiert Dotchev Preußen Münster und hat die Nachfolge von Aufstiegstrainer Marc Fascher angetreten, der wegen Differenzen mit der SCP-Führungsetage den Verein verlassen hat. Nach einer Platzierung auf dem 12. Tabellenplatz am Ende seines ersten Halbjahres bei den Münsterländern steht das Bundesliga-Gründungsmitglied derzeit mit beachtlichen 43 Punkten auf dem dritten Tabellenplatz und hat damit einen Vorsprung von vier Zählern auf die Aufstiegskonkurrenz aus Bielefeld und Unterhaching. Nach 38 Partien in der Vorsaison hatten die Preußen 50 Punkte auf der Habendseite, was sieben Zählern weniger als in dieser Spielzeit nach 22 absolvierten Begegnungen entspricht. Als Dotchev die Mannschaft übernommen hat, standen die Preußen-Adler auf dem 14. Tabellenplatz und mussten den Blick Richtung Abstiegszone richten.
Verlässliche Torjäger
Dotchev hat es mit Disziplin und taktischem Geschick geschafft, dass die Mannschaft zwar nicht immer überragend, aber stets laufstark und spielerisch ansehnlich agierte. Vorteilhaf ist sicherlich, dass Münster mit einem Angreifer wie Matthew Taylor, der in seinen 19 Saisonspielen schon 11 Treffer erzielt hat, über einen exzellenten Torjäger in seinen Reihen verfügt. Wenn er jedoch wie zuletzt wegen einer Sperre fehlt, rückt der junge Marco Königs in den Vordergrund und erzielt stattdessen die Treffer für die Westfalen, die zeitweise schon Tabellenführer gewesen sind. Nach einer kleinen Schwächephase ist die Konkurrenz aus Osnabrück und Karlsruhe jedoch vorbeigezogen.
Mischung aus mannschaftlicher Geschlossenheit und individueller Qualität
Den akribischen Arbeiter Dotchev zeichnet auch sein enormer Ehrgeiz aus, der ihn auch in seiner aktiven Profikarriere stets vorangetrieben hat. Diese Mentalität versucht er auf seine Spieler zu übertragen, denn personell gibt es sicherlich besser besetzte Teams. Die mannschaftliche Geschlossenheit und auch die individuelle Klasse von einigen Spielern hat jedoch dazu geführt, dass die Münsteraner voraussichtlich bis zum letzten Spieltag um den Aufstieg mitspielen werden.
Dotchev sieht den SC Freiburg als Vorbild
Dotchev, der in seiner Spielerkarriere nur acht Bundesligaspiele für den Hamburger SV bestritten hat, hat hohe Ziele, wie er im Gespräch mit den "Westfälischen Nachrichten" bewiesen hat: „Unser Ziel war es, eine Siegermentalität zu formen. Und die hat mein Team verinnerlicht. Mit diesen Jungs zu arbeiten, macht so viel Spaß. Ich freue mich auf 2013. Wenn wir Spannung und Euphorie hochhalten, ist alles drin. Hier in Münster ist so viel Potenzial. Wenn sich ein Club wie Freiburg auf Dauer in der Bundesliga behauptet, warum soll das nicht auch der SC Preußen langfristig schaffen? Ich jedenfalls habe Träume und glaube daran.“
Respekt vor der Rückrunde
Diese Aussage demonstriert einmal mehr, dass Dotchev mit Preußen Münster noch viel vor hat. Dennoch sollte sich jedoch erst einmal auf den möglichen Zweitliga-Aufstieg konzentriert werden, bevor von der Bundesliga geträumt werden darf. Realismus ist eine Tugend, die den 47-Jährigen explizit auszeichnet. Deshalb zeigt er offen auch den Respekt vor der anstehenden Rückrunde, wenn er sagt: „Aus Erfahrung weiß ich, dass die Rückrunde immer schwerer wird als die Hinserie. Da werden die Karten neu gemischt.“ Letztlich ist diesem Trainer jedoch zuzutrauen, dass er mit seinen mannigfaltigen Fähigkeiten als Trainer die richtige Mischung aus Kampf und Spielkunst finden wird, um den SC Preußen nach langjähriger Zweitliga-Abstinenz wieder in die Zweitklassigkeit führen zu können.
FOTO: Flohre Fotografie