Vor DFB-Pokal-Finale: VfL positioniert sich klar gegen RB
Wenn am Samstagabend im DFB-Pokal-Finale der SC Freiburg auf RB Leipzig trifft, drückt der VfL Osnabrück den Breisgauern die Daumen. Das erklärte der Verein am Freitag in Person von Geschäftsführer Dr. Michael Welling und Präsident Holger Elixmann im Rahmen einer Stellungnahme – und positioniert sich darin klar gegen RB Leipzig.
VfL übt Kritik
Eigentlich verbinden den VfL Osnabrück und SC Freiburg weder Freundschaft noch Rivalität. Und abgesehen von Pokalspielen liefen sich beide Vereine in den letzten Jahren auch kaum über den Weg. Dennoch hält der VfL am Samstagabend klar zum SC – und zwar deswegen, weil der Gegner RB Leipzig heißt. Zwar verdienten die sportlichen Leistungen der Leipziger "uneingeschränkt" Respekt, seien aber "von den Umständen der Klubentstehung" zu trennen, betonen Welling und Elixmann. "Rasenballsport konnte diesen Weg gehen, weil das Konstrukt mit viel Geld des Konzerns 'Red Bull' alimentiert wurde. Folglich ist Rasenballsport eben auch kein ’normaler' Fußballklub, der als Folge guter und kontinuierlicher Arbeit Erfolg hat, wie es prototypisch der SC Freiburg ist."
Einige Spieler aus dem aktuellen RB-Kader würden zwar schon seit Zweit- und Drittligazeiten im Klub spielen. Diese seien jedoch mit viel Geld angeworben worden, "das nicht zuvor operativ 'im Fußball' verdient wurde, sondern durch einen Konzern investiert wurde, um den Fußball als Plattform für die eigene Marke 'Red Bull' zu nutzen". Die Schlussfolgerung: "Der Fußball war Instrument und Mittel, nicht umgekehrt waren externe Geldgeber Mittel zur Entwicklung des Fußballklubs." Eine Mitbestimmung durch Mitglieder sei dabei "weder gewollt noch vorgesehen" gewesen.
Eine andere "Idee von Fußball"
Es gehe dabei nicht um die Diskussion "Tradition gegen Kommerz". Schließlich sei Tradition kein Wert an sich und Kommerz "für jeden Klub notwendige Nebenbedingung für die Teilnahme an sportlichen Wettbewerben". Vielmehr gehe es darum, welche "Idee vom Fußball" man präferiert. Das "Konstrukt Rasenballsport" stehe für eine Idee von Fußball, die konträr ist zu den Überzeugungen vieler Menschen steht. In denen Teilhabe zumindest möglich ist. In denen nicht rein kommerzielle Interesse vorherrschend sind, sondern auch der Spaß am Spiel und die Gleichheit von Wettbewerbschancen. "Wir drücken dem SC Freiburg daher für das Pokalfinale die Daumen. Und sollte die Mannschaft aus Leipzig das Finale gewinnen, dann gratulieren wir ohne Groll und mit Anerkennung für die sportliche Leistung."