Nach Nullnummer im Hinspiel: FCK mit "gutem Gefühl" nach Dresden

Optisch überlegen, aber ohne Tor geblieben: Für den 1. FC Kaiserslautern war im Hinspiel der Relegation gegen Dynamo Dresden mehr drin als ein torloses Remis. Dennoch fahren die Roten Teufel nun mit einem "guten Gefühl" zum Rückspiel am Dienstag, wenngleich Trainer Dirk Schuster auch Kritik übte.

"Nicht die richtigen Lösungen gefunden"

Auch wenn die Torschuss-Statistik mit 14:2 klar für den FCK spricht: Das ganze große Risiko gingen die Roten Teufel an diesem Freitagabend nicht. Symptomatisch dafür stand die letzte Szene des Spiels: Statt den Ball nach einem Freistoß nach vorne zu bringen, spielte Lautern das Leder durch die eigenen Reihen, um das torlose Unentschieden zu sichern. Das gelang schließlich, sodass es vor dem Rückspiel am Dienstag nun keine Tendenz darüber gibt, wer die Relegation für sich entscheiden wird. Klar ist: Ein erneutes Unentschieden reicht dem FCK durch den Wegfall der Auswärtstor-Regel dieses Mal nicht. Ob sich das zu geringe Risiko aus dem Hinspiel dann rächt? Denn für Lautern war durchaus mehr drin.

Dennoch konnte Trainer Dirk Schuster mit dem 0:0 "wunderbar leben", wie er nach seinem Debüt auf der Trainerbank betonte. "Wir haben hinten wenig zugelassen und sehr diszipliniert verteidigt", sagte er am "Sky"-Mikrofon. Gleichwohl war der 54-Jährige mit der Leistung seiner Mannschaft nicht vollends zufrieden: "Im Spiel nach vorne haben wir teilweise die Zielstrebigkeit vermissen lassen und waren zu schlampig. Da haben wir nicht die richtigen Lösungen gefunden." Denn zu hochkarätigen Chancen kam der FCK kaum – diesbezüglich hatten sich die Fans angesichts des Heimspiels schon mehr erhofft. "Fußballerisch können wir es besser machen", musste auch Schuster zugeben. "Da haben wir uns noch was für Dienstag aufgehoben." Vor allem bei Standards müssen sich die Pfälzer steigern: "Die haben mir nicht gefallen", übte Lauterns Coach Kritik.

"Warum sollen wir nicht in Dresden gewinnen?"

Gegenüber den letzten drei Spielen sah Sportchef Thomas Hengen aber eine klare Steigerung: "Jeder hat sein Herz auf dem Platz gelassen und 100 Prozent gegeben. Wir haben uns richtig gut verkauft. Teilweise war es zwar etwas zu hektisch, aber auf diese Leistung können wir aufbauen." Boyd betonte ebenfalls, dass man auf die Leistung "stolz sein könne", sagte aber auch: "Natürlich haben wir uns mehr vorgenommen. Gerade in der ersten Halbzeit hätten wir einen Treffer verdient gehabt." In dieser Phase sei Lautern "klar die bessere Mannschaft" gewesen, wie Mike Wunderlich befand. "Im zweiten Durchgang haben wir uns schwer getan, waren aber mindestens ebenbürtig."

Zwar trauerte der 36-Jährige dem verpassten Sieg durchaus hinterher ("Wir hätten das Spiel gewinnen müssen"), betonte aber, dass man mit einem "guten Gefühl" nach Dresden fahren könne. "Wenn wir am Dienstag so auftreten, bin ich guter Dinge, dass wir aufsteigen werden." Auch Schuster stimmte das Ergebnis optimistisch. Zudem stellte er die rhetorische Frage in den Raum: "Warum sollen wir nicht in Dresden gewinnen?" In jedem Fall werde der FCK "gut gewappnet" und "vorbereitet sein". Ein Lob richtete er derweil an die Fans: "Das war sensationell und Gänsehaut-Feeling. Das hat der Mannschaft brutal geholfen." Auch Boyd sprach den Anhängern einen "großen Dank" aus und befand: "Das war geisteskrank und nicht alltäglich." Gelingt Lautern der Aufstieg, könnte es solche Kulissen in der kommenden Saison häufiger geben.

   

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