Modernisierung des Carl-Benz-Stadions wird Millionen kosten
Dass das Carl-Benz-Stadion des SV Waldhof Mannheim in den kommenden Jahren modernisiert werden muss, ist schon länger bekannt. Nun stehen die Kosten dafür fest: Allein für den Spielbetrieb in der 3. Liga werden langfristig 22 Millionen Euro benötigt, für die 2. Liga sogar 49 Millionen Euro.
Mehrere Maßnahmen notwendig
Das geht laut dem "Mannheimer Morgen" aus einem Gutachten hervor, das die Stadt Mannheim als Eigentümer des Carl-Benz-Stadions in Auftrag gegeben hat. Am kommenden Donnerstag wird der Sportausschuss des Gemeinderats über die Zahlen diskutieren. Allein um für die Saison 2023/24 die Zulassung zur 3. Liga zu erhalten, müssen dem Gutachten zufolge rund acht Millionen Euro investiert werden. Zum einen in ein komplett neues Stromnetz, zum anderen in eine Verbesserung der Flutlichtanlage. Darüber hinaus muss das Spielfeld etwas vergrößert werden, zudem bedarf es einer größeren Anzahl an Rollstuhl-Plätzen. Langfristig geht es auch um die Betonsanierungen an den Zugängen oder um die Erneuerung des Wasserversorgungs- und Lüftungssystems. Kostenpunkt: 22 Millionen Euro.
Im Aufstiegsfall müssten demnach sogar rund 49 Millionen Euro aufgewendet werden, weil unter anderem in die Arbeits-Infrastruktur für Medienvertreter investiert und das Stadionumfeld ertüchtigt werden müsste. Noch umfangreicher wären die Baumaßnahmen, falls eines Tages der Aufstieg in die Bundesliga gelingen sollte. Insgesamt wären dann 61 Millionen Euro nötig.
Neubau im Gespräch
Kurzum: In der aktuellen Verfassung ist das Carl-Benz-Stadion den Anforderungen des professionellen Fußballs nicht mehr gewachsen. Bereits vor einem halben Jahr hatte Waldhof-Boss Bernd Beetz daher Alarm geschlagen und betont, dass die 2. Liga im Carl-Benz-Stadion auf Dauer nicht machbar sei. Dem Vernehmen nach soll die Familie Beetz bereit sein, den Bau eines neuen Stadions für 60 Millionen Euro zu finanzieren. Wo das neue Stadion entstehen könnte, ist noch völlig offen. In der Diskussion ist unter anderem das Bösfeld in unmittelbarer Nachbarschaft zur SAP-Arena.
Sportbürgermeister Ralf Eisenhauer hatte sich von den Plänen allerdings wenig angetan gezeigt: "Die Zukunft des Mannheimer Fußballs sehen wir im Carl-Benz-Stadion – und nirgendwo sonst im Stadtgebiet." Beetz und Co. werden also noch einiges an Überzeugungsarbeit leisten müssen. Doch selbst wenn der Neubau eines Stadions beschlossen werden sollte: Bis dort gespielt werden könnte, würde es Jahre dauern. Entsprechend wird zunächst ins Carl-Benz-Stadion investiert werden müssen, damit der Waldhof weiterhin dort spielen kann und nicht in eine andere Spielstätte ausweichen muss.