Aue-Trainer Rost: "Schuss mehr Demut würde uns guttun"

Am Mittwoch hat sich Timo Rost im Rahmen einer Pressekonferenz auch offiziell als neuer Trainer bei Erzgebirge Aue vorgestellt. Dabei zeigte der 43-Jährige auf, welche Pläne er hat, was er ändern möchte und was er von potentiellen neuen Spielern erwartet. 

"Neue DNA" ins Erzgebirge bringen

Es war Timo Rost von Beginn an anzumerken: Der 43-Jährige ist nach Aue gekommen, um etwas zu bewirken, frischen Wind zu entfachen. Er will eine neue DNA ins Erzgebirge, den Verein und die Region bringen. "Wir schaffen es hoffentlich, den Verein im sportlichen Bereich in eine bessere Zukunft zu führen", sagte der neue Trainer am Mittwoch bei einer 45-minütigen Pressekonferenz im Rahmen seiner offiziellen Vorstellung bei den Veilchen.

Der Aufstiegstrainer aus Bayreuth bringt sein Trainerteam von der SpVgg mit. Nicht, um die Konkurrenz zu ärgern. Es geht um Effizienz: "Wir verlieren dadurch wenig Zeit, Abläufe einzustudieren und auch die Inhalte an die Mannschaft zu vermitteln", so der Coach, der verriet, dass er auch "einige andere Angebote" vorliegen hatte.

Team soll "aggressiv, dynamisch und aktiv sein"

Doch die Entscheidung fiel zugunsten des Absteigers aus, der erstmals seit sieben Jahren wieder in der 3. Liga spielen wird. "Ich habe mich für Aue entschieden, weil ich glaube, dass du hier Möglichkeiten hast, etwas zu bewirken." Dies sei in Bayreuth nicht der Fall gewesen. Die Infrastruktur wäre nicht ausreichend gewesen, um die Mannschaft und den Verein weiter zu entwickeln. Nur gegen den Abstieg in der 3. Liga zu spielen, hatte Rost nicht gereizt.

Seine noch mitten in der Entstehung befindliche Mannschaft solle "aggressiv, dynamisch und aktiv sein". Das Ziel sei es, eine sehr kompakte Defensive zu haben und mit variablen Angriffsmustern erfolgreich zu sein. Rost will wieder Spieler holen, "die dieses Gebiet, diese Region annehmen, die Ärmel hochkrempeln und Bock haben, den Verein nach vorn zu bringen".

Nichts einfach abnicken

Und Rost, der selber in die Region ziehen möchte, weiß genau, was er damit fordert. Von Januar 2002 bis Januar 2010 spielte er bei Energie Cottbus. Eigentlich war die Station in der Lausitz nur als Sprungbrett gedachte. Am Ende war er vom Zusammenhalt im Verein und den Menschen der Region so angetan, dass er in Cottbus so lange gespielt hat wie nirgends sonst. Das alles möchte er auch wieder nach Aue bringen.

"Das Gemeinschaftsgefühl ist abhanden gekommen, das wollen wir wieder", sagte er und legte den Finger in die Wunde, weshalb es bei den Erzgebirglern zuletzt nicht lief. Ihm sei auch wichtig, eine "positive Streitkultur" einzuführen. "Kumpelverein heißt Zusammenhalt und immer auf Augenhöhe sowie ehrlich zu sein." Er werde deshalb auch keine Spieler abnicken, die ihm vom Präsidenten vorgesetzt werden, wenn sie nicht in sein System passen.

Mit Demut an die Saison gehen

Abgesehen vom Aufbau des Kaders bestehe eine der Hauptaufgaben darin, "diese 3. Liga anzunehmen. Ein Schuss mehr Demut würde uns guttun." Es solle nicht die Arroganz an den Tag gelegt werden, "dass wir die 3. Liga sofort dominieren. Ich aber auch kein Trainer, der im Mittelfeld mitspielen will. Das Ziel ist, dass wir uns oben festbeißen und von Anfang an oben dabei sein wollen".

   

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