Frantz über Rückkehr: "Werde alles aus meinem Körper herausholen"
Mit der Rückholaktion von Mike Frantz ist dem 1. FC Saarbrücken ein Transfercoup gelungen, durch den sich die Saarländer jede Menge an höherklassiger Erfahrung an Bord holen. Bei seiner Vorstellung verriet der 35-jährige Mittelfeldspieler am Mittwoch nun, welche Ziele er verfolgt und woran seiner Meinung nach in der Saisonvorbereitung gearbeitet werden müsse.
Frantz hört bei seiner Rückkehr auf sein Herz
Vor 14 Jahren hatte Mike Frantz zuletzt für den 1. FC Saarbrücken gespielt, bevor der Mittelfeldspieler in die deutsche Fußballwelt hinauszog, um in der 1. und 2. Bundesliga jede Menge an höherklassiger Erfahrung zu sammeln. Für den 1. FC Nürnberg, den SC Freiburg und Hannover 96 brachte es Frantz in dieser Zeit auf 228 Erst- und 68 Zweitliga-Spiele, in denen ihm 50 Scorerpunkte gelangen, bis er sich 35-Jährig nun für eine Rückkehr zu seinem Heimatverein entschloss. Ganz zum Entzücken des FCS, der unter dem Titel "De Bub is dahemm!" zunächst ein beinahe fünfminütiges Vorstellungsvideo von Frantz veröffentlichte und ihn anschließend persönlich auf einer eigens dafür eingerichteten Pressekonferenz präsentierte.
Dort war es dem Rückkehrer zunächst ein Anliegen, jegliche Mutmaßungen zu zerstreuen, was ein mögliches entspanntes Ausklingen lassen seiner Karriere in der Heimat angehen könnte. "Ich habe zum Ende meiner Hannover-Zeit gesagt, dass ich nach Hause kommen und wirklich nur auf mein Herz hören will. Je mehr ich darüber nachgedacht habe, desto klarer wurde es für mich, dass ich motiviert bin, alles aus meinem Körper herauszuholen", erklärt Frantz und gibt an, nach den Plätzen sieben und fünf in den Vorjahren ein noch besseres Ergebnis mit dem 1. FC Saarbrücken erzielen zu wollen. Auch Trainer Uwe Koschinat habe er so mit seiner Einstellung in einem persönlichen Gespräch "in zehn Minuten" davon überzeugt, "um was es mir geht."
"Seine Erfahrung wird unserer Mannschaft gut tun"
Sportdirektor Jürgen Luginger ist sich dabei sicher, mit Frantz ein weiteres Puzzleteil für den maximalen Erfolg verpflichtet zu haben: "Seine Erfahrung uns seine Persönlichkeit wird unserer Mannschaft gut tun, das kann man gar nicht erkaufen", so der 54-Jährige, der über die letzten Jahre immer mal wieder telefonisch mit Frantz in Kontakt gestanden habe, bevor eine Rückholaktion in den letzten drei bis vier Wochen überhaupt erst realistisch geworden sei. Dass Frantz nach seinen beiden letzten eher holprigen Jahren in Hannover (lediglich 21 Einsätze) etwas die Spielpraxis fehlen könnte, befürchten beide dabei nicht. Zumal der Mittelfeldspieler auf eine Urlaubsreise in diesem Sommer verzichten und stattdessen viel trainieren werde.
Woran die Mannschaft insgesamt in der Vorbereitung noch trainieren müsse, habe Frantz, der viele Partien des 1. FC Saarbrücken im TV verfolgt habe, dabei auch schon auf dem Schirm. Man müsse noch an den Standardsituation feilen, so der 35-Jährige, um darin möglichst "ligaweit zu den besten zu gehören." Dabei werde er unter anderem helfen, ohne sich selbst aber zu sehr in den Mittelpunkt zu stellen. Eine Diskussion um die Kapitänsbinde lehnt Frantz daher auch kategorisch ab: "Es geht hier nicht um irgendwelche Eitelkeiten oder Egos, sondern es geht darum, was für den Verein am besten ist", so der Rückkehrer, dessen Vertrag ohne Optionen bis zum nächsten Sommer laufen wird.