VfB Oldenburg: HDI-Arena in Hannover ist das Ausweichstadion
Durch den Aufstieg in die 3. Liga ist der VfB Oldenburg nach 25 Jahren zurück im Profifußball. Weil das heimische Marschwegstadion die Drittliga-Anforderungen derzeit jedoch noch nicht erfüllt, musste der Klub beim DFB ein Ausweichstadion benennen. Dabei handelt es sich um die HDI-Arena von Zweitligist Hannover 96, wie der Klub am Dienstag bekanntgab.
Geheimnis gelüftet
Ausgiebig wurde er sowohl am Samstag unmittelbar nach dem Spiel gegen den BFC Dynamo als auch am Sonntag vor dem Rathaus gefeiert: der Aufstieg des VfB Oldenburg. Während die Spieler nun ihren wohlverdienten Urlaub genießen, geht für die Verantwortlichen die Arbeit jetzt erst so richtig los. Neben sportlichen Themen wie der Kaderplanung steht vor allem das Marschwegstadion im Blickpunkt. Zwar ist die 1951 eröffnete Spielstätte mit 15.200 Plätzen groß genug, verfügt momentan aber weder über eine Rasenheizung noch eine Flutlichtanlage. Zudem dürfen aus Lärmschutzgründen keine Spiele nach 18:30 Uhr angepfiffen werden.
Weil der DFB aber eine Spielstätte verlangt, die durchgehend – also auch am Abend oder im Winter – zur Verfügung steht, mussten die Oldenburger bis zum vergangenen Mittwoch ein Ausweichstadion benennen. Drei Tage nach dem Aufstieg hat der Klub nun das Geheimnis gelüftet: Es ist die HDI-Arena im 175 Kilometer entfernten Hannover. "Wir haben dazu sehr viele Gespräche geführt und freuen uns, dass wir durch Martin Kind und Hannover 96 die Möglichkeit bekommen, im Fall der Fälle in die Landeshauptstadt ausweichen zu dürfen. Dafür sind wir Herrn Kind und Hannover 96 zu Dank verpflichtet", sagt VfB-Geschäftsführer Michael Weinberg.
Mobile Flutlichtanlage geplant
Doch anders als der TSV Havelse, der in der zurückliegenden Serie alle seine Heimspiele in Hannover austragen musste, will der VfB möglichst viele Partien im Marschwegstadion absolvieren. Dies sei die "klare Absicht", wie Weinberg betont. Um dieses Ziel zu erreichen, seien in den vergangenen Wochen bereits viele konstruktive Gespräche mit der Stadt Oldenburg geführt worden, die nun fortgesetzt und intensiviert werden. Damit der DFB seine Zustimmung gibt, sind verschiedene Auflagen zu erfüllen. Ganz oben auf der Liste steht das Thema Flutlicht. Geplant ist, eine mobile Anlage zu errichten. Dabei muss allerdings gewährleistet werden, dass die Auto- und LKW-Fahrer auf der direkt neben dem Stadion verlaufenden Autobahn nicht geblendet werden. "Es gibt viel zu tun, aber wir sind zuversichtlich, dass wir gemeinsam mit der Stadt eine gute Lösung für Oldenburg finden werden", so Weinberg.
Neben der HDI-Arena hatte der VfB auch die Möglichkeit erfragt, nach Bremen, Meppen oder Osnabrück ausweichen zu dürfen. Von dort habe es allerdings "keine positive Rückmeldung" gegeben. Einem möglichen Umzug nach Lotte wiederum sei von Seiten des DFB eine Absage erteilt worden. "Wir sind sehr froh, dass wir eine Lösung gefunden haben. Jetzt werden wir aber hart dafür arbeiten, Drittliga-Fußball in Oldenburg möglich zu machen", kündigt der Geschäftsführer an. Ob auch eine Rasenheizung eingebaut wird, dazu machte der Klub keine Angaben. Verpflichtend ist eine Rasenheizung für Aufsteiger im ersten Jahr nicht, sofern – wie im Falle der Oldenburger – ein Ausweichstadion vorhanden ist. Sollte der Klassenerhalt gelingen, wäre der Einbau einer Rasenheizung allerdings unausweichlich.
Langfristig: Neues Stadion
Langfristig soll in der Nähe der Weser-Ems-Hallen ein neues Stadion entstehen. Vor einer Woche hat die Stadt bereits der Aufstellung eines Bebauungsplans für einen Stadionbau zugestimmt und damit eine weitere Hürde genommen. Beschlossen ist der Neubau, der wohl etwa 40 Millionen Euro kosten wird, allerdings noch nicht. Bis das neue Stadion steht, dürften noch einige Jahre vergehen, sodass nun vorerst das Marschwegstadion ertüchtigt werden soll, um Profifußball in Oldenburg möglich zu machen.