Neidhart: "Alles andere als ein Sieg wäre total unverdient gewesen"
Erstes Pflichtspiel, erster Sieg: Besser hätte der Einstand von Christian Neidhart beim SV Waldhof Mannheim nicht laufen können. Nach dem 3:1-Erfolg gegen Viktoria Köln hatte der 53-Jährige eine klare Meinung, während sich Marcel Seegert als Wahrsager übte.
Fans in Extase
Sie hüpften, tanzten und klatschten: die Fans von Waldhof Mannheim waren nach Abpfiff in Extase. Und sangen so laut, dass Gerrit Gohlke im Interview bei "MagentaSport" kaum zu verstehen war. "Schaut Euch das an", geriet der Innenverteidiger ins Schwärmen. "Selbst wenn wir komplett kaputt gewesen wären, hätten wir es geschafft. Hier ist eine Euphorie zu spüren, die dich 90 Minuten marschieren lässt." Dass der Waldhof zum Auftakt drei Punkte mitnahm, daran hatte der Innenverteidiger keinen geringen Anteil. Schließlich war er vier Minuten vor dem Abpfiff für das 2:1 verantwortlich, nachdem die Viktoria die Führung durch Baris Ekincier (64.) zwischenzeitlich egalisiert hatte (73.). Dabei profitierte Gohlke von einer starken Aktion von Kapitän Marcel Seegert, der einen eigentlich zu lang geratenen Freistoß knapp vor dem Toraus noch in Richtung Elfmeterpunkt beförderte, wo Sohm das Spielgerät schließlich zum Torschützen verlängern konnte.
Kurios: Sekunden zuvor hatte Seegert genau das vorhergesagt, wie der Verteidiger berichtete: "Cello meinte: 'Ich bringe den Ball irgendwie rein und du machst das Ding'. Dann ist es so gekommen." Es war erst sein zweiter Treffer im 58. Spiel für den Waldhof. "Wer das Tor macht, ist völlig egal", befand der 23-Jährige. "Hauptsache, wir gewinnen." Zweifel daran, dass es gegen die Viktoria nicht zum Sieg reichen würde, habe er nicht gehabt: "Wir haben gekämpft und geackert bis zum geht nicht mehr. Das sind die genau die Tugenden, die den Waldhof ausmachen", strahlte Gohlke und zeigte sich "übertrieben stolz" auf die Mannschaft.
"Herz auf dem Platz gelassen"
Bei Trainer Christian Neidhart war das vorherrschende Gefühl vor allem Erleichterung, nachdem Köln in der Schlussphase zum Ausgleich gekommen war. Nach Spielende riss er die Fäuste nach oben und klatschte in die Hände. "Alles andere als ein Sieg wäre total unverdient gewesen", meinte er. "Ich glaube, dass Köln keine hochkarätige Chance hatte." Nur einmal kamen die Höhenberger gefährlich vor das Tor – und trafen nach einem Standard dann auch direkt. "Das haben wir einfach schlecht verteidigt, der Ball darf niemals reingehen", so der Waldhof-Coach. Doch seine Mannschaft sei ruhig geblieben. "Wir haben dann noch mal alles reingelegt, offensiv gewechselt und wurden dadurch belohnt." Entsprechend war Neidhart "rundum" zufrieden und hob hervor, dass seine Mannschaft das "Herz auf dem Platz" gelassen habe.
Von einer "Top-Leistung" wollte er aber nicht sprechen: "Bei den Temperaturen haben das meine Jungs richtig gut gemacht, aber wir müssen jetzt erstmal reinkommen. Man braucht ein paar Spiele, um in dieser Liga richtig anzukommen." Bevor es in zwei Wochen mit einem Auswärtsspiel gegen Verl weitergeht, steht am kommenden Sonntag zunächst das Pokalspiel gegen Holstein Kiel an. Dann sind die Kurpfälzer zwar nicht der Favorit, wollen aber natürlich erneut gewinnen und die Fans wieder in Extase versetzen.