Köln nach Auftaktpleite: Janßen schließt "langen Ritt" nicht aus

Schon im obligatorischen Spielerkreis nach Viktoria Kölns 1:3-Niederlage zum Saisonauftakt bei Waldhof Mannheim zählte Trainer Olaf Janßen sein Team an. Mit grimmiger Miene und energischen Gesten ließ der 55-Jährige keine Zweifel an seiner Verärgerung über den verpatzten Start durch Schlafmützigkeit und Fahrlässigkeit in der Schlussphase.

"Jede Woche Leben auf dem Platz lassen"

Entsprechend war bei Janßens Analyse alles andere als die zu Saisonbeginn oft verbreitete Gelassenheit zu spüren: "Die 3. Liga ist brutal, deswegen muss ich jede Woche mein Leben auf dem Platz lassen. Wenn wir davon nur ein Mikrogramm wegbleiben, dann bekommen wir ein Problem", schrieb der Ex-Profi seinem Team im "MagentaSport"-Interview ins Stammbuch. Seine Sorgen deutete Janßen ebenfalls unmissverständlich klar an: "Wir müssen so früh und so viele wie möglich Punkte ziehen, sonst kann ich nicht versprechen, dass es nicht wieder ein langer Ritt wird."

Vermutlich nicht nur der erfahrene Coach dachte in Mannheim an den Fehlstart in der vergangenen Saison (1:2 beim damaligen Aufsteiger Viktoria Berlin) zurück. Danach folgte Monate voller Abstiegsangst mit der Entlassung von Pavel Dotchev als Tiefpunkt und Janßen Verpflichtung, ehe der Klassenerhalt erst kurz vor Saisonschluss feststand – und nach dem ersten Wochenende der neuen Spielzeit stehen die Rheinländer gleich schon wieder in der Abstiegszone. Dabei war ein Remis für Köln nach dem 1:1-Ausgleich durch Youssef Amyn 17 Minuten vor dem Abpfiff durchaus in Reichweite. Doch in den letzten Minuten gaben die Domstädter, bei denen Kapitän Marcel Risse aus privaten Gründen sowie eine Handvoll weiterer Spieler verletzten fehlten, den Zähler noch aus der Hand.

"Das eine oder andere eine Zeit lang aushalten"

"Da haben wir den Gegner durch Ballverluste und Fouls eingeladen und bei den folgenden Standards schlecht verteidigt, obwohl ich in einer solchen Phase eines Spiels mein Leben geben muss", benannte Janßen auf der Pressekonferenz aus seiner Sicht "trotz richtiger Einstellung und Kampfgeist" die entscheidenden Fehler: "Das ärgert mich und macht mich ein bisschen sauer."

Leichtere Fehler und Mängel wie "fehlende Durchschlagskraft im Angriff" und "Unsauberkeit in der letzten Linie" wollte der ehemalige Olympia-Auswahlspieler seinen Mannen nicht allzu sehr vorwerfen. Zwar können die Höhenberger durch die Pokal-Pause am letzten Juli-Wochenende bis zur Heimpremiere am 6. August (Samstag) gegen den SV Wehen Wiesbaden an den aufgetretenen Schwächen feilen, aber, meinte Janßen, "einige von uns sind noch sehr jung. Da müssen wir das eine oder andere noch eine Zeit lang aushalten".

   

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