Krämer nach Pokal-Aus: "Erste Halbzeit war eine Vollkatastrophe"

Mit einer krachenden 0:5-Klatsche gegen Ligakonkurrent VfB Oldenburg ist der SV Meppen am Mittwochabend aus dem Niedersachsen-Pokal ausgeschieden. Trainer Stefan Krämer war mächtig angefressen.

"Man muss sich fast schämen"

Wer als Fan des SV Meppen auf einen ähnlich couragierten Auftritt der Mannschaft wie am vergangenen Samstag beim Ligaspiel in Oldenburg (1:1) gehofft hatte, der sah sich mächtig getäuscht. Bereits nach nichtmal 20 Minuten stand ein 0:3 auf der Anzeigetafel, nachdem der VfB binnen 13 Zeigerumdrehungen dreimal eingenetzt hatte (4. / 15. / 17.)  – sehr zum Ärger von Krämer: "Die erste Halbzeit war von Beginn weg eine Vollkatastrophe", schimpft er in der "Neuen Osnabrücker Zeitung" und findet deutliche Worte: "Für die erste Halbzeit muss man sich fast schämen. Wir haben uns versteckt und nicht gut gespielt." Das Pfeifkonzert von den Tribünen beim Gang in die Kabine sei "total berechtigt", die Enttäuschung "total nachvollziehbar", so Krämer. Wobei er die Mannschaft nicht an den Pranger stellte wollte: "Die Leute sollen sich über mich aufregen. Ich bin der Verantwortliche bin für den Auftritt."

Versöhnlicher zeigte sich Coach mit dem Auftritt nach der Pause, nachdem es in der Kabine "richtig gerappelt" hatte: "Wir haben versucht, dem Spiel eine andere Richtung zu geben." Tatsächlich präsentierten sich die Emsländer im zweiten Durchgang williger und zielstrebiger, ein Tor sprang trotz einiger Großchancen jedoch nicht heraus. Stattdessen legten die Oldenburger noch zwei weitere Tore nach (65. / 83.) – und machten das Debakel für den SV Meppen damit endgültig perfekt.

DFB-Pokal-Qualifikation rückt in weite Ferne

"Ein Derby zuhause 0:5 zu verlieren, das ist mir noch nie passiert. Ich bin schon 20 Jahre Trainer. Das trifft mich schon gerade. Damit muss ich auch erstmal umgehen." Die hefte Pleite gehe "voll auf meine Kappe, da sind die Jungs außen vor." Es gebe Tage, "die sind zwar zum Vergessen, aber du darfst sie nicht vergessen. Die musst du komplett aufarbeiten". Knapp eineinhalb Wochen bleiben dafür bis zum Liga-Heimspiel gegen den FSV Zwickau.

Durch die Niederlage droht der SVM nun bereits zum zweiten Mal in Folge die Qualifikation für den lukrativen DFB-Pokal zu verpassen. Schließlich müssten die Emsländer am Saisonende jetzt mindestens Vierter werden. Ein Unterfangen, das zwar grundsätzlich möglich, nach dem schwachen Auftritt am Mittwochabend allerdings nur schwer vorstellbar ist. Vorerst ist die Teilnahme am DFB-Pokal der Saison 2023/24 somit in weite Ferne gerückt.

   

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