Steffen: "Das Größte, was wir in der letzten Zeit erreicht haben"
Erst die Rückkehr in die 3. Liga, dann der furiose 5:1-Auftaktsieg in Essen samt Tabellenführung, nun der Überraschungserfolg im DFB-Pokal gegen Bayer Leverkusen: Die SV Elversberg schwebt im siebten Himmel – und kommt aus dem Feiern gar nicht mehr heraus.
"Haben mächtig geliefert"
Man dürfte ihn bis ins knapp 18 Kilometer entfernte Saarbrücken gehört haben, den Jubelschrei der Elversberger, als Schiedsrichter Martin Petersen die Partie nach einer sechsminütigen Nachspielzeit endlich abpfiff. Denn nachdem der Bundesligist in der 89. Minute auf 3:4 verkürzt hatte, wurde es nochmal richtig spannend. Und beinahe wäre Bayer 04 noch zum Ausgleich gekommen, doch Torhüter Nicolas Kristof parierte in letzter Sekunde einen Kopfball von Pohjanpalo und machte die letzte Chance der Werkself damit zunichte. So durfte nach Abpfiff gefeiert werden.
"Ich bin überglücklich über die geschlossene Leistung, auch über die Art und Weise, wie die Mannschaft aufgetreten ist. Wir mussten uns quälen und haben Widerstände überwunden", strahlte Trainer Horst Steffen auf der Pressekonferenz im Anschluss an die Partie und sprach seiner Mannschaft ein "Riesenkompliment" aus. "Sie haben mächtig geliefert und ein riesen Spiel gemacht. Das ist etwas ganz besonderes für den Klub", befand der 53-Jährige und setzte sogar noch einen drauf: "Das ist das Größte, was wir in der letzten Zeit erreicht haben." Auch Bayer-Coach Gerardo Seoane musste einräumen: "Der Sieg für Elversberg geht absolut in Ordnung."
"So kann es gerne weitergehen"
Bereits nach zwei Minuten brachte Jannik Rochelt die SVE in Führung, ehe Leverkusen kurz danach wieder ausgleichen konnte (5.). Auch auf den zweiten Elversberger Treffer durch Kevin Koffi nach 17 Minuten vom Punkt hatte der große Favorit eine direkte Antwort (30.) parat, doch noch vor der Pause brachte Kevin Schnellbacher die Saarländer zum dritten Mal in Führung (37.). Als Kapitän Kevin Conrad in der 74. Minute gar auf 4:2 erhöhte, schien die Überraschung bereits perfekt, ehe es Leverkusen nochmal spannend machte (89.), aber nicht mehr zum Ausgleich kam.
"Die Jungs haben überwiegend kompakt verteidigt", lobte Steffen. Und vorne zeigte der Aufsteiger tollen Offensivfußball. "Es war der Auftrag, so zu spielen. Wir wollten nach vorne spielen und uns durchkombinieren." Das gelang gegen den Champions-League-Teilnehmer überraschend gut. "Mit dem jedem Angriff war das Gefühl da, dass wir noch mehr erreichen können." Durch den Sieg steht die SVE bereits zum zweiten Mal seit 2020/21 in der zweiten Runde. Tabellenführer als Aufsteiger und im Pokal unter den letzten 32 Teams. Steffen dazu: "So kann es gerne weitergehen." Aus Elversberger Sicht schon am nächsten Samstag, wenn es zum Derby gegen den 1. FC Saarbrücken kommt.