FCI zeigt Qualität: 4:0 gegen chancenlose Dortmunder
30 Minuten lang passierte im Signal-Iduna-Park fast gar nichts, dann drehte der FC Ingolstadt auf. Gegen chancenlose Dortmunder netzten die Schanzer viermal ein und holten sich einen souveränen Sieg, der sogar noch höher hätte ausfallen können.
FCI erst lange geduldig, dann dominant
Nach dem 1:1-Remis gegen Wiesbaden startete BVB-Cheftrainer Christian Preußer beim Heimdebüt im Signal-Iduna-Park mit drei Veränderungen in seiner Startelf: Für Finnson, Özkan und Guille Bueno standen Coulibaly, Kamara und Aning auf dem Platz. Auch Rüdiger Rehm wechselte beim FCI im Vergleich zum Pokalspiel gegen Darmstadt (0:3) dreimal, sodass Funk, Musliu und Testroet erstmals in der ersten Elf aufliefen. Ponath, Antonitsch und Hawkins mussten weichen.
Die Schanzer starteten mit hohem Pressing und gutem Umschaltspiel, doch die erste Kontergelegenheit nach einem BVB-Freistoß spielte der FCI nicht sauber aus (7.). Beide Teams tasteten sich in der Anfangsphase ab, die U23-Mannschaft aus Dortmund blieb überwiegend im Ballbesitz und wagte kleinere Vorstöße nach vorne – ohne Gefahr. Dann die erste richtige Chance im Spiel: Nach einem FCI-Eckstoß bekam der BVB den Ball nicht weg, über den Flügel kam im zweiten Anlauf die Flanke auf den Kopf von Tobias Schröck, und der Verteidiger köpfte aus sieben Metern knapp drüber (29.).
Plötzlich waren die Schanzer da – und nutzten die zweite Gelegenheit. Zwei BVB-Verteidiger fühlten sich nicht für Patrick Schmidt verantwortlich, als eine Flanke punktgenau auf den Kopf des Stürmers kam und der Schanzer die Kugel neben den rechten Pfosten zum 1:0 einnicken konnte (32.). Der FCI machte jetzt Druck und kam zur erneuten Hereingabe über die Außenbahn, doch Pascal Testroets Kopfballversuch konnte Luca Unbehaun im Flug parieren (36.). In der nächsten Aktion war wieder der BVB-Keeper im Fokus: Bei einem Steilpass auf Schmidt war Unbehaun zu spät zur Stelle und räumte den FCI-Stürmer ab, sodass Schiedsrichter Bauer auf einen Strafstoß entschied. Beide Akteure mussten danach zunächst behandelt werden, anschließend versenkte Testroet zum zweiten Treffer (44.). Das dritte Tor hatte dann Moussa Doumbouya auf dem Fuß, der im Strafraum noch einen Haken schlug und dann an einer Parade von Unbehaun scheiterte (45.). Ohne einen einzigen Abschluss des BVB ging es in die Kabine.
Röhl traumhaft, Sarpei geschickt
Auf beiden Seiten war der Vorwärtsdrang nach dem Seitenwechsel groß. Die beste Chance gehörte zunächst wieder Ingolstadt, bei denen Testroet aus 20 Metern halblinker Position den Pfosten traf (50.). Das Spiel des BVB war jetzt auf den Anschlusstreffer ausgelegt, doch hinten offenbarte das U23-Team dadurch große Lücken – zwei Kontersituationen in Überzahl spielten die Schanzer aber nicht sauber aus (54.). Aber dann: Ein weiter Einwurf wurde unfreiwillig vom BVB zur Strafraumkante verlängert, von dort aus zauberte Merlin Röhl die Kugel volley zum 3:0 in den Winkel (55.). Die frühe Vorentscheidung? Kurz danach kam Marius Funk zum ersten Mal an den Ball, als er einen Freistoß von Papadopoulos wegfaustete (58.). Dortmund suchte den Weg nach vorne, war aber mit drei Gegentreffern gleichzeitig gut bedient – im Strafraum wurde Testroet freistehend angespielt und umkurvte Unbehaun, doch der FCI-Stürmer legte sich den Ball zu weit vor, um das vierte Tor zu machen (61.).
Es dauerte jedoch nicht lange, bis die Schanzer wieder zuschlugen. Über drei Stationen kam der Ball von der FCI-Abwehr bis zu Nunoo Saprei, der aus kurzer Distanz geschickt den Fuß reinhielt 4:0 (65.). Der eingewechselte Hawkins versuchte ebenfalls sein Glück, scheiterte aber an der breiten Brust von Unbehaun (72.). Auch Papadopoulos verhinderte einen weiteren Einschlag, als er einen strammen Abschluss von Rausch abblockte (75.). Aber auch ohne weiteren Treffer gab der FCI an diesem Nachmittag ein klares Statement zur eigenen Qualität ab. Zum ersten Mal seit 16 Sonntagsspielen gab es wieder einen Sieg für die Schanzer.
Für den BVB II lief nichts mehr zusammen, sodass sich die U23-Borussia in der Englischen Woche nun beim 1. FC Saarbrücken (Mittwoch, 19 Uhr) rehabilitieren muss. Ingolstadt trifft parallel an der Bremer Brücke auf den VfL Osnabrück.