Köllner konsequent: "Fünf Prozent weniger" reichen 1860 nicht

Abgesehen vom Pokalspiel gegen Dortmund (0:3) ist der TSV 1860 München optimal in die Saison gestartet. Die Liga-Serie der Löwen könnte nun im Heimspiel gegen den SV Meppen (Dienstag, 19 Uhr) weitergehen. Um dies zu erreichen, will Cheftrainer Michael Köllner wieder vollen Einsatz seiner Mannschaft sehen – denn anders geht es nicht.

Drei Siege zum Auftakt zuletzt vor über 14 Jahren

"Wenn wir gewinnen wollen, müssen wir alles geben. Wenn es nur fünf Prozent weniger sind, dann wird es nicht reichen", hielt der Münchner Übungsleiter am Montag ganz zum Ende seiner Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Meppen fest. Von dieser Marschrichtung wird Michael Köllner aber auch zu keinem anderen Zeitpunkt abrücken. Obwohl die Löwen bereits sechs Punkte auf dem Konto haben und sich damit über einen Startrekord in der 3. Liga freuen können. Drei Siege zum Auftakt wären selbstverständlich noch besser – das gab es zuletzt unter Marco Kurz in der Zweitliga-Saison 2007/08 gegen Augsburg, Kaiserslautern und Hoffenheim.

"Wir haben einen guten Start mit vielen guten Momenten hingelegt. Aber auch mit vielen Dingen, die wir definitiv besser machen können und werden", fasste Köllner daher zusammen. Umso mehr freut er sich auf den nächsten Gegner, der ebenfalls viel richtig gemacht habe. Der Coach mahnt: "Dritter gegen Vierter. Das impliziert, dass nicht nur wir einen Top-Start geschafft haben." Einen Bonus für den erfolgreichen Saisonstart gibt es auf Giesings Höhen übrigens nicht im materiellen Wert. "Der Bonus ist, dass wir in der Tabelle vorne sein werden", lächelt Köllner die Frage weg.

"Mehr kann man nicht verlangen"

Im Lazarett der Löwen hat sich derweil nichts getan, die Langzeitverletzten Fabian Greilinger, Marcel Bär, Nathan Wicht und Semi Belkahia fehlen den Sechzgern weiterhin. Auch Yannick Deichmann, Stefan Lex und Jesper Verlaat trugen aus der letzten Begegnung mit Oldenburg (1:0) Blessuren davon, doch das Trio wird am Dienstagabend wohl einsatzfähig sein. "Wenn man gegen Meppen Räume bekommt, dann ist sehr viel möglich. Darauf wird es ankommen", ging Köllner noch einmal auf die Leistungsbereitschaft ein, die seine Mannschaft gegen die Emsländer mitbringen sollen. Gegenüber der Erwartungshaltung nimmt er das Team in Schutz: "Sechs Punkte aus zwei Spielen sind das Optimum. Mehr kann man nicht von der Mannschaft verlangen." Jetzt strebt der 1860-Coach aber auch neun Punkte aus drei Spielen an, sonst wäre er der falsche Mann.

Ob er dann wieder auf Meris Skenderovic oder auf Fynn Lakenmacher in der Sturmspitze setzt, lässt er offen. Beide genießen das uneingeschränkte Vertrauen des Übungsleiters, der die Situation mit dem Vorjahr vergleicht. "Marcel Bär ist ja auch nicht verpflichtet worden und jeder hat gewusst, dass er der nächste Torschützenkönig wird", erklärte Köllner. Für ihn zählt die Entwicklung. "Die Kunst ist immer, dass alles, was du gestern gespielt hast, heute nicht mehr gut genug ist", so der 1860-Coach, der immer "eine Schippe drauflegen" will. Anders würde sein Job als Fußballlehrer keinen Sinn ergeben: "Wenn ich den heutigen Kader in zwei Monaten anschaue und er immer noch dasselbe Level hat, dann habe ich versagt. Dann muss 1860 sich sofort einen neuen Trainer holen." Schon gegen Meppen werden die Löwen daran arbeiten, dass das nicht passieren wird. Mit 15.000 Zuschauern ist das Grünwalder Stadion erneut ausverkauft.

   

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