3:2! Elversberg dreht turbulente Partie in Oldenburg spät
Im Duell der Aufsteiger konnte sich die SV Elversberg am Dienstagabend in letzter Minute mit 3:2 gegen den VfB Oldenburg durchsetzen. Dabei ging die SVE zunächst mit einem 1:0 in die Pause, ehe der VfB das Spiel im zweiten Durchgang drehte. Die Gäste gaben jedoch nicht auf und siegten dank eines Doppelpacks in der Schlussphase. Mit dem zweiten Saisonsieg setzen sich die Saarländer in der oberen Tabellenhälfte fest, während der VfB weiter auf den ersten Sieg warten muss.
Conrad köpft verdiente SVE-Führung
Eine halbe Stunde früher als die anderen Dienstagsspiele des 3. Spieltags startete der VfB Oldenburg in den Abend, da aus Lärmschutzgründen keine spätere Anstoßzeit möglich ist. Bei der ersten Flutlichtpartie im Marschwegstadion überhaupt setzte Cheftrainer Dario Fossi auf gleich sechs Neue und brachte Keeper Boevink, Herbst, Zietarski, Schmidt, Knystock und Bookjans in die Startelf. Gastierend war Mit-Aufsteiger SV Elversberg, die nach furiosem Start zuletzt beim 0:2 im Derby gegen Saarbrücken einen ersten Dämpfer hinnehmen musste. Im Vergleich zur Pleite tauschte SVE-Coach Steffen auf einer Position und brachte von Piechowski für Correia in der Innenverteidigung. Die erste Annäherung gehörte der SVE, die infolge eines Freistoßes aus dem Halbfeld in Person von Kapitän Conrad zu einem Kopfball kam, der das jedoch äußerst weit verfehlte (4.).
Deutlich enger wurde es dann in der 7. Spielminute, als Neubauer aus kurzer Distanz nach einem Missverständnis der VfB-Defensive an die Kugel kam, doch Schlussmann Boevink machte sich breit und vereitelte. Der zweite Ball landete bei Schnellbacher, der die Kugel dann aufs Tordach schlenzte. Der Start gehörte klar den Gästen, doch die letzte Klarheit fehlte. So auch bei einem Schuss von Koffi, den der Stürmer nicht gut traf und somit klar verzog (10.), ebenso wie wenig später mit einem Schuss aus spitzem Winkel (14.). Die Hausherren kamen in der 21. Minute erstmals vor den gegnerischen Kasten, doch nach Vorlage von Badjie setzte der durchgestartete Marten Schmidt das Leder aus spitzer linker Position nur in das Außennetz. Das Hochgefühl hielt jedoch nicht lange, sollte doch auf der Gegenseite das erste Tor des Abends fallen: Nach einer Ecke von Rochelt stieg Conrad am ersten Pfosten hoch und köpfte wuchtig zum 1:0 für die SVE ins lange Eck ein (23.). Die Gäste blieben auf dem Gas, doch ein Schuss von Jacobsen traf lediglich die Querlatte (25.), während Schnellbacher eine Minute später aus zwölf Metern zu zentral zielte (26.).
In der 29. Minute war dann wieder Keeper Boevink gefordert, der einen Schuss von Sickinger aus zweiter Reihe parieren musste. Das 2:0 war nun merklich in der Luft. Wieder bekam Koffi eine gute Chance, doch sein Schuss wurde von Appiah geblockt (33.). Es folgte der erste Oldenburger Wechsel, der Krasniqi für Herbst aufs Feld brachte. Kurz darauf sollte die beste VfB-Chance folgen. Aus der Halbposition brachte Bookjans die Kugel auf den Kasten, doch schob am langen Eck vorbei (38.). Die Hausherren wurden nun etwas besser. In der 45. Minute bekam Badjie gar noch die Chance auf den Ausgleich, doch sein abgefälschter Schuss von der Strafraumkante hatte zu wenig Druck, sodass Keeper Kristof die Kugel sichern konnte. Entsprechend ging es mit der Elversberger Führung in die Pause.
Wahnsinn in der Schlussphase
Mit zwei weiteren Wechseln bei den Oldenburgern ging es in den zweiten Durchgang. So brachte Coach Fossi Plautz und Brand für Knystock und Bookjans. Die Wechsel sollten gleich Wirkung zeigen. So nahm sich der eingewechselte Plautz einen ruhenden Ball von der rechten Strafraumkante vor, den er direkt aufs kurze Eck zirkelte, wo Kristof erneut zupacken musste (47.). In der 49. Minute sollte dann jedoch noch der Ausgleich fallen: Der in der ersten Halbzeit gekommene Krasniqi brachte eine Ecke an den Fünfer, wo Sechser Zietarski am höchsten stieg und zum 1:1 einköpfte. Die Oldenburger blieben dran und die SVE hielt nun körperlicher dagegen. Dies hatte eine gelbe Karte für Koffi zur Folge, da er Gegenspieler Badjie im Mittelfeld foulte (52.).
Erst in der 55. Spielminute konnten sich die Gäste eine erste eigene Chance im zweiten Durchgang erspielen, doch ein weiteres Mal zielte Koffi zu zentral, sodass Boevnik sichern konnte. Kurz darauf verpasste der Angreifer eine Hereingabe von Rochelt denkbar knapp (60.). Viel besser machte es weiterhin der VfB. So setzte sich der auffällige Kransiqi am Fünfer mit einem Solo durch, ehe sein Schuss von von Piechnowski auf der Linie gerettet werden konnte (66.). Die Erleichterung der SVE sollte nicht lange anhalten. Eine Flanke aus dem Halbfeld von Krasniqi landete bei Badjie, der die Kugel mit dem Hinterkopf zum 2:1 für die Gastgeber in die Maschen brachte und das Spiel so drehte (69.). Die Oldenburger hatten nun endgültig Oberwasser. Bei einem erneuten Freistoß von Plautz musste sich Kristof überaus lang machen, um einen weiteren Einschlag zu verhindern (73.).
Auf der Gegenseite kam Schnellbacher nach einem Konter zu einem Kopfball und leitete so die Schlussphase, aber er stellte Boevnik vor keine Probleme (76.). Ähnlich gestaltete es sich mit einem Schuss vom eingewechselten Semih Sahin, den der VfB-Keeper in der 79. Minute im kurzen Eck sicher aufnahm. Es deutete sich bereits an, dass die SVE noch auf den Ausgleich drücken würde – und dieser sollte auch noch gelingen. Nach einem geblockten Freistoß von Sahin kam Joker Tekerci an den Ball und netzte humorlos zum 2:2-Ausgleich ein (84.). Beide Teams liefen in der Schlussphase an. Aufregend wurde es in der 87. Minute, als Starke nach einem Kontakt im SVE-Strafraum zu Fall kam, aber keinen Pfiff bekam. Es sollte nicht der letzte Aufreger sein: Nach einem Doppelpass mit Schnellbacher tauchte der eingewechselte Mustapha vor dem VfB-Kasten auf und sorgte für den absoluten Wahnsinn, denn sein Schuss landete zum 3:2 für die SVE, die das Spiel zurück drehte, in den Maschen (90.). Der Last-Minute-Doppelpack sollte den Endstand darstellen. Die SVE schiebt sich mit dem zweiten Saisonsieg auf den 3. Rang, während der VfB weiter auf den ersten Sieg wartet. Für Elversberg geht es am Samstag gegen Zwickau weiter. Oldenburg gastiert Freitagabend in Halle.