Neidharts Rückkehr nach Meppen mit Personalsorgen
Zum Abschluss der Englischen Woche reist der SV Waldhof Mannheim nach Meppen (Sonntag, 13 Uhr). Für Cheftrainer Christian Neidhart ist es der erste Auftritt an der alten Wirkungsstätte. Der 53-Jährige freut sich auf das Wiedersehen, will aber trotz einiger Personalsorgen drei Punkte.
Trio fällt aus, weiteres Trio fraglich
"Wenn ich in die Fankurve schaue, werde ich bestimmt noch das eine oder andere Gesicht wiedererkennen", bereitete sich Neidhart bei der Pressekonferenz am Freitag auf die lange Fahrt ins Emsland vor. Insgesamt 270 Mal stand der Fußballlehrer zwischen 2013 und 2020 an der Seitenlinie des SV Meppen und führte ihn von der Regionalliga in die 3. Liga, wo sich die Emsländer seitdem halten. Zum ersten Mal tritt Neidhart nun als Gegner der Meppener an. Trotz der gemeinsamen Vergangenheit gilt ganz klar: "Es war eine schöne Zeit als Trainer in Meppen, aber trotzdem komme ich als Waldhof-Trainer und will drei Punkte holen."
Das Personal für dieses Unterfangen ist allerdings noch fraglich. Johannes Dörfler (muskuläre Probleme) und Gerrit Gohlke (Gehirnerschütterung) werden definitiv ausfallen, sowie auch Ersatztorwart Jan-Christoph Bartels. "Wirklich dicke Fragezeichen" stehen weiterhin hinter Marc Schnatterer, Niklas Sommer und Alexander Rossipal, dessen Blessur aus dem Verl-Spiel schwerwiegender geworden ist. Die personelle Situation erfordert ein akribisches Auge auf dem Transfermarkt: "Aktuell reicht es nicht. Das ist nicht neu. Wir haben schon öfter betont, dass wir im Austausch sind. Wir wollen noch etwas machen, das aber auch wirklich Sinn macht."
"Ich kann nicht falsch abbiegen"
Bis zum Auftritt in Meppen wird vermutlich nichts passieren, sodass sich Neidhart etwas einfallen lassen muss. Auch in Bezug auf die Offensive, die zuletzt noch Verbesserungspotential hatte. "Ich glaube schon, dass wir noch ein bisschen was verändern müssen", blickte Neidhart auf die Besetzung und Ausrichtung seines Teams. Der bisherige Erfolg – inklusive der siegreichen Antwort auf das Verl-Spiel (2:2) – bestärkt die Vorgehensweise des Coaches. "Gegen Aue war es ein Spiel auf Augenhöhe, ein umkämpftes Spiel. Am Ende freut es mich, dass wir über eine gute Standardsituation so ein Spiel für uns entschieden haben."
Gelingt das gegen Meppen wieder? "Wir konnten auf jeden Fall ein gutes Gefühl mitnehmen", bekräftigte Neidhart. "Aber es wird verdammt schwer sein. Sie haben eine erfahrene Mannschaft, einen neuen Torjäger mit Marvin Pourie gefunden, und Stefan Kramer ist ein Trainerfuchs, der weiß, was in dieser 3. Liga erwartet wird." Bei allem Lob für den kommenden Gegner lächelte der SVW-Coach dazu noch über die Frage hinweg, ob noch Verwechslungsgefahr bei der Heim- und Auswärtstrainerbank drohe. "Der Weg ist der gleiche, da kann ich mich nicht verlaufen oder falsch abbiegen", schmunzelte der SVW-Coach zuversichtlich.