RWE weiter ohne Sieg: Dabrowski sieht dennoch "Schritt nach vorne"

Und wieder nichts! Auch im vierten Anlauf fuhr Rot-Weiss Essen nicht den ersten Saisonsieg ein, stattdessen setzte es beim 0:1 in Dortmund die dritte Pleite, was den letzten Tabellenplatz zur Folge hat. Trainer Christoph Dabrowski zeigte sich aber kämpferisch – und sah sogar einen Schritt nach vorne. 

Fans feiern Team trotz Pleite

Wer gedacht hat, die über 5.000 mitgereisten Fans würden das Team nach Spielende aufgrund der erneuten Niederlage mit Pfiffen verabschieden, der sah sich gewaltig getäuscht: Minutenlang feierten die Anhänger ihre Mannschaft und machten ihr damit Mut. Von Groll oder Ärger war überhaupt nichts zu spüren. "Einfach fanatisch, dass die Fans immer noch hinter uns stehen", sagte Kapitän Daniel Heber im "Telekom"-Interview und zeigte sich "einfach glücklich, dass wir solche Fans haben. Hoffentlich können wir nächste Woche endlich den Bock umstoßen und die ersten drei Punkte holen."

Dass beim BVB erneut eine Niederlage zu Buche stand, ist auf einen individuellen Fehler von Torhüter Jakob Golz zurückzuführen. Nach einem Rückpass von Herzenbruch hatte er den Ball eigentlich unter Kontrolle und wollte den anlaufenden Fink mit einer Finte aussteigen lassen, verlor den Zweikampf gegen den Schweizer jedoch, sodass dieser den Ball nur noch im leeren Tor unterbringen musste. "Extrem bitter, aber so ist Fußball", meinte Trainer Christoph Dabrowski zu dieser Szene, wollte den 23-Jährigen aber nicht allzu sehr in die Mangel nehmen: "Er weiß selber, dass er den Ball da einfach rausschlagen muss." Und weil vorne trotz größter Bemühungen erstmals in dieser Saison die Null stand, sorgte der Golz-Patzer für die dritte Niederlage im vierten Spiel.

Defensive stabiler

Und dennoch: "Ich habe einen Schritt nach vorne gesehen", sagte Dabrowski. "Im Fokus stand, sich defensiv zu stabilisieren. Das habe ich heute gesehen. Darauf bauen wir auf, es muss die Basis für die nächsten Spiele sein." Nach elf Gegentoren in den ersten drei Spielen (Negativekord in der Drittliga-Historie) stellte der RWE-Coach auf Fünferkette um und ließ auch insgesamt defensiver spielen. Die Folge: Zum ersten Mal in dieser Saison kassierte Essen weniger als zwei Gegentore in einem Spiel. "Wir haben kaum etwas zugelassen", analysierte Dabrowski.

Nun gelte es, dran zu bleiben, die Widerstandsfähigkeit beizubehalten und auch mal in Führung zu gehen, so der 44-Jährige. "Der Knoten wird platzen, davon bin ich felsenfest überzeugt. In der Brutalität, wie es gerade passiert, wird es nicht die ganze Saison laufen." Einfacher werden die Aufgaben allerdings nicht: Am kommenden Samstag gastiert der FC Ingolstadt an der Hafenstraße, der nicht nur ungeschlagen ist, sondern auch noch kein Gegentor hinnehmen musste. Doch vielleicht gelingt ausgerechnet dann der Befreiungsschlag.

   

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