Schernings lange VfL-Mängelliste – Kommt ein neuer Stürmer?
Mit der 0:1-Auswärtspleite hat der VfL Osnabrück Aufsteiger Bayreuth seine ersten Punkte beschert. Überaus angefressen zeigte sich Trainer Daniel Scherning nach dem Spiel und sprach die Schwachstellen der Lila-Weißen unverblümt an. Für die Schwachstelle im Angriff soll indes womöglich noch ein Neuzugang helfen.
Mängel überall
Dass die Ambitionen bei den Niedersachsen größer sind als vier Punkte aus den ersten vier Spielen, dürfte kein Geheimnis sein. Ein Sieg gegen Bayreuth am Samstag hätte, so Mittelfeldroutinier Robert Tesche bei "MagentaSport", dazu geführt, dass von einem "guten Start" hätte gesprochen werden können – doch so sollte es eben nicht kommen. "Es war im Allgemeinen keine gute Leistung von uns", gab er offen zu. Fehlende Vorbereitung auf den Gegner sei dabei nicht der Grund gewesen. So habe das Team "gewusst, wie die Bayreuther spielen", zudem hatte Trainer Daniel Scherning den Aufsteiger als "dickes Kaliber" bezeichnet. Doch die Fehler, die der VfL gegen den bisher punktlosen Aufsteiger machte, waren enorm.
Entsprechend lang war Schernings Mängelliste auf der Pressekonferenz nach dem Spiel. So habe die Mannschaft "zu wenig den Ball durchbewegt", "zu viele Kontakte gebraucht" und sei "schlampig im Passspiel" gewesen. Auch die Standards missfielen dem Coach. Die wenigen Flanken, zu denen die Gäste kamen, waren "unsauber oder wir konnten uns im Zentrum nicht durchsetzen". So stand am Ende des vierten Spieltages eine Niederlage in einem "Spiel, dass du nicht verlieren darfst". Nach dem 1:0-Auftaktsieg gegen den MSV Duisburg ging es rapide bergab. Dem 1:1-Unentschieden gegen Aue folgten nun zwei Pleiten innerhalb der Englischen Woche.
"Mal sehen, ob wir noch jemanden dazunehmen"
Selbst das Gegentor war symptomatisch. Bei einem Angriff der Niedersachsen kam ein finaler Chipball, bei dem "keine Idee" dabei gewesen sei. Es folgte ein Bayreuther Konter, der den Treffer des Tages bedeuten sollte (82.). "Wir haben uns heute in der Offensive komplett was anderes vorgestellt", bemängelte Scherning. Die offensive Durchschlagskraft habe "brutal" gefehlt. Eine Analyse, die einer Behebung bedarf. So habe der 38-Jährige feststellen können, "dass im Kader vielleicht noch etwas fehlt". So habe der VfL nicht "die allergrößte Gefahr im Sturmzentrum" generieren können. Auch externen Lösungen wollte er nicht ausschließen – im Gegenteil: "Mal sehen, ob wir noch jemanden dazunehmen", kündigte er indirekt an.
Besserung ist dabei definitiv von Nöten. Auch Tesche kritisierte schonungslos: "Wir müssen alles verbessern." Womit er seinem Trainer zustimmte, der die gezeigte Leistung als "einfach schlecht" einordnete. Durch den durchwachsenen Saisonstart steht der VfL nun zunächst auf dem 12. Platz. Die Tabelle entwickelt dabei von Spieltag zu Spieltag immer mehr Aussagekraft, und die derzeitige Aussage scheint dabei klar. Allzu sehr den Kopf in den Sand stecken wollte der Coach dann aber auch nicht. So müsse das Team in der kommenden Woche "trainieren und dranbleiben": Besserung sollte am besten schon in der kommenden Woche bemerkbar sein, wenn die Lila-Weißen beim SV Wehen Wiesbaden gastieren. Vielleicht dann ja auch mit neuer Durchschlagskraft im Sturm.