An diesen Stellschrauben muss Dynamo noch drehen

Vor der Saison ist Dynamo Dresden von den Trainern zum Topfavoriten auf den Aufstieg auserkoren worden. Doch die Sachsen haben Startschwierigkeiten: Schon zwei Niederlagen und Tabellenplatz elf bedeuten bislang nur Mittelmaß. liga3-online.de erklärt, an welchen Stellschrauben die Sachsen noch drehen müssen.

Stabiler werden

Zwar konnte die SGD gegen den Halleschen FC und den SC Verl jeweils einen 2:0-Sieg einfahren und damit seit Monaten wieder einen Heim- beziehungsweise Auswärtssieg bejubeln. Doch gegen den TSV 1860 München (3:4) und Viktoria Köln (1:2) zeigte sich die Truppe von Trainer Markus Anfang viel zu anfällig, um sich Spitzenteam und Aufstiegsanwärter nennen zu dürfen.

Ein großes Problem war gegen Köln die Gegenwehr in den Zweikämpfen: "Die Spieler haben nur reagiert, wenn der Ball in der Nähe war. So wird es gegen jede Mannschaft schwer", monierte Anfang diesen Aspekt des Dresdner Spiels. Dabei sah es am vergangenen Wochenende in Köln gut aus, früh gelang die Führung. Doch der Ausgleich brachte die Mannschaft aus der Spur. "Wir sind überhaupt nicht mehr in die Partie hereingekommen, waren viel zu weit weg von den Gegenspielern und waren viel zu passiv. Ich war überrascht, dass wir es nach der Anfangsphase von jetzt auf gleich nicht mehr hinbekommen haben."

Was tun? Helfen könnte ein weiterer erfahrener Leitwolf auf dem Platz. Michael Hefele oder auch Marco Hartmann waren solche Typen, die der Mannschaft ein Gesicht gaben und diese mit ihrer Art prägten. In knappen Spielen mit Rückschlägen fehlt dies dem Team noch.

Torgefährlicher werden

Freilich, acht Tore nach vier Spielen ist eine sehr ordentliche Ausbeute. Nach vier Spielen reichte dies aber eben nur zu den zwei bereits angesprochenen Siegen. Noch fehlt die Konstanz in der Offensive. Entweder ist die Mannschaft wie gegen Halle oder Verl zu fährlässig beim Verwerten der Chancen. Oder – wie in Köln – hat große Probleme, wirklich gefährlich vor das gegnerische Tor zu kommen. Im Duell mit den Rheinländern standen mit Stefan Kutschke und Manuel Schäffler sogar beide Top-Stürmer auf dem Platz – ein Treffer gelang dennoch nicht.

Einheit werden

Nach dem Abstieg gab es den üblichen Umbruch – 13 Spieler stießen neu zu den Sachsen hinzu. Natürlich muss sich die neu zusammengestellte Mannschaft erst finden. Gegen Köln standen acht neue Spieler auf dem Feld. Ehe die Passwege stimmen und Gedanken des Mitspielers gelesen werden können, vergeht Zeit. Doch allzu viel haben sie in Dresden, wo die Erwartung im Umfeld traditionell groß ist, nicht.

"Wir haben einen Riesenvorteil. Ich arbeite mit meiner Mannschaft eineinhalb Jahre zusammen, Markus gerade einmal zwei Monate. Es können somit noch nicht alle Abläufe passen. Wir sind froh, dass wir zu diesem Zeitpunkt in der Saison gegen Dresden spielen durften", sagte Viktoria-Coach Olaf Janßen am Samstag und fasste das Dilemma der unterlegenen Gäste zusammen. Das weiß auch Dynamo-Coach Anfang: "Wir müssen die Mannschaft aufbauen, das braucht Zeit. Viele Spieler haben in der Vergangenheit bei ihren Vereinen nur wenig Spielzeit bekommen – das merkt man." Die Mannschaft werde "sich aber finden".

Die vergangene Rückrunde aus den Köpfen bekommen

Zu beneiden waren die Schwarz-Gelben in der vergangenen Saison nicht – vor allen in der Rückrunde. Die Hinrunde verlief mit sieben Siegen noch ganz ordentlich. Aber im Jahr 2022 gelang dann kein einziger Erfolg mehr. Nur zehn Punkte aus 17 Spielen haben in den Köpfen ihre Spuren hinterlassen. Das Selbstvertrauen sank immer weiter. In der Relegation gab es die Niederlage gegen den 1. FC Kaiserslautern und somit kein hollywood-reifes Happy End. Nach grausamen Monaten war der Abstieg in die 3. Liga besiegelt. Diese Kapitel abzuschütteln, fällt nicht leicht und geht nur mit Erfolgen und viel Aufarbeitung.

   

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