Meyer von Nietfeld-Kritik genervt: "Finde ich wahnsinnig"

Nach dem erlösenden 2:0-Erfolg gegen den VfB Oldenburg darf sich der Halleschen FC am Freitag (19 Uhr) beim TSV 1860 München beweisen. Der Anreiz ist groß, die erste Mannschaft zu sein, den Löwen nicht alle Punkte überlassen zu müssen. HFC-Coach André Meyer nahm die Pressekonferenz am Mittwoch aber auch als Anlass, seinem Kapitän Jonas Nietfeld zur Seite zu springen.

"Er hält seit Monaten die Knochen hin"

Nach etwas Vorgeplänkel und dem üblichen Frage-Antwort-Spiel bezüglich des Duells gegen die Löwen kam das Thema Jonas Nietfeld auf. Ob sich HFC-Trainer André Meyer vorstellen könnte, den Kapitän unter Umständen auch wieder in den Sturm zu beordern. Schließlich sucht der Klub noch Verstärkung in der Offensive, hat diese aber noch nicht gefunden. Und Nietfeld war einst Angreifer, sogar Torschützenkönig in der Regionalliga.

Der 38-Jährige ging zunächst nicht auf die Frage ein, sondern nutzte die Chancen, eine Lanze für seinen Kapitän zu brechen, der auch in Giesing wegen seiner Rotsperre fehlen wird. "Die Diskussion finde ich wahnsinnig und deplatziert", brach es aus Meyer heraus. "Er hält seit Monaten die Knochen hin. Das Thema sollte man sachte angehen und die inhaltliche Diskussion dem Trainerteam überlassen."

"Thema, an dem man sich aufreibt"

2019 war der ehemalige Stürmer von Jahn Regensburg an die Saale gekommen, stand bei Fans und Medien aber immer wieder in der Kritik, weil die an ihn gestellten Ansprüche nicht erfüllt werden konnten. Auch in den sozialen Medien ist der Innenverteidiger immer wieder Gesprächsthema. Das bekommt natürlich auch der Trainer mit: "Was unter der Woche hier passiert, finde ich grenzwertig. Das ist für den Spieler und den Verein nicht gut. Nietfeld ist immer ein sensibles Thema, an dem man sich aufreibt."

Der Fußballlehrer fand es auch unpassend, dass darüber gesprochen werde, der HFC hätte gegen Oldenburg nur gewonnen, weil Nietfeld wegen seiner Sperre nicht auf dem Platz gestanden habe. "Ich werde keine Diskussion über Jonas Nietfeld führen. Er hat einen super Job in der Verteidigung gemacht. Ich weiß, dass viele einen anderen Blick darauf haben. Aber für uns ist er eine wichtige Persönlichkeit in der Kabine und auf dem Platz. Er führt die Mannschaft an."

Meyer fordert Leistungssteigerung

Am Freitag wird er dies – wie der ebenfalls noch einmal gesperrte Vize-Captain Niklas Kreuzer – nicht machen können. Im Grünwalder Stadion werde "der Kessel brennen", erwartet Meyer eine klasse Atmosphäre. "Aber wir wollen schauen, dass das Stadion am Ende ruhig ist." Ein zusätzlicher Ansporn sei, die erste Mannschaft zu sein, die gegen die favorisierten Löwen nicht verliert. "Es ist eine anspruchsvolle Situation. Aber wir sehen das eher als Chance, nicht als Mammutaufgabe."

Damit die Rot-Weißen nicht mit leeren Händen heimfahren, bedarf es aber einer Steigerung im Vergleich zum Duell mit den Oldenburgern am vergangenen Freitag. Schließlich sei die Qualität des Gegners "brutal". Sein Team müsse "noch besser verteidigen, noch besser die Chancen nutzen und zu Ende spielen." Was auch für einen Punktgewinn des HFC sprechen könnte: "Jede Serie reißt mal. Das war bei uns der Fall, auch bei 1860 kann sie reißen."

   

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