Elversbergs Rekordcoup in Dresden: "Es kann sich viel entwickeln"
Bei der SV Elversberg gerät die große Show beinahe zum Standard: Durch seine nächsten Treffer zum 3:2-Coup beim favorisierten Zweitliga-Absteiger Dynamo Dresden schraubte der Aufsteiger seine Ausbeute nach erst fünf Runden schon auf den Drittliga-Rekordwert von sage und schreibe 16 Treffern.
"Aus Euphorie und Zusammenhalt ist etwas gewachsen"
Längst ist bei den Saarländern großes Selbstbewusstsein an die Stelle des üblicherweise einschläfernden Understatements getreten. "Die Mannschaft hat einen tollen Teamgeist, wir haben gute Spieler, können die Neuzugänge gut in das bestehen gebliebene Gerüst einbauen. Aus Euphorie und Zusammenhalt ist etwas gewachsen, woraus sich bei einem Start wie bei uns viel entwickeln kann", erklärte Trainer Horst Steffen auf der Pressekonferenz nach dem dritten Sieg im erst dritten Auswärtsspiel.
Von Überraschungserfolgen ist bei der SVE fast schon nicht mehr zu sprechen. Zu sehr bestätigen die konstanten Leistungen den Traumstart von Steffens Team mit dem Kantersieg im Aufsteigerduell bei Rot-Weiss Essen und der nachfolgenden Pokal-Überraschung gegen Champions-League-Teilnehmer Bayer Leverkusen als Spiegelbild des tatsächlichen Potenzials. Drei Tore in Dresden, für die Innenverteidiger Marcel Correia (4. und 60.) mit einem Doppelpack und Routinier Luca Schnellbacher (20.) sorgten, schafft man nicht aus Zufall. Insgesamt stehen nun bereits 16 Treffer auf dem Konto. Nie zuvor in der Geschichte der 3. Liga hatte ein Team nach fünf Spieltagen derart viele Tore geschossen.
"Muss mir Tabelle nicht einrahmen"
Steffen will die Begeisterung um seine Mannschaft auch gar nicht dämpfen. "Ich habe nichts dagegen, wenn man das 'S' in unserem Vereinsnamen mit Spektakel übersetzt. Gegen Dresden hätte ich mir zwar gerne die eine oder andere Situation des Gegners erspart, aber wenn am Ende das Ergebnis stimmt, kann ich gut damit leben, dass wir Spektakel bieten und die Zuschauer etwas zu sehen bekommen“, sagte der Coach im Vereins-TV.
Mitunter jedoch versetzt die "Elv" jedoch sogar auch ihren Trainer ins Erstaunen. "Die Art und Weise, wie wir Fußball spielen, sorgt für Anerkennung, und auch ich finde toll, dass die Mannschaft mutig spielt und sich nie einigelt. Das haben wir geschafft, auch wenn ich etwas überrascht davon bin, dass es so gut gelungen ist", beschrieb der 53-Jährige seinen Blick auf die Situation. Die komfortable Lage seines Teams in der Tabelle vor dem Südwestduell am Samstag gegen Waldhof Mannheim mit bereits zwölf Punkten wertete Steffen im "MagentaSport"-Interview dennoch ausdrücklich nicht als außergewöhnlich und vielmehr erkennbar ambitioniert: "Dass wir Zweiter sind, ist mir wichtig und freut mich total. Aber einrahmen muss ich mir das nicht."