"Zu viel Achterbahn" für Krämer: Meppen "im nächsten Looping"
Auch durch einen Gegentreffer aus dem Kuriositätenkabinett gerät der SV Meppen immer mehr zur Wundertüte der Liga. Die erste Liga-Heimpleite der Saison mit 0:3 gegen den MSV Duisburg nur eine Woche nach dem berauschenden 6:2-Triumph gegen Aufstiegsanwärter Waldhof Mannheim hat bei den Emsländern für Ernüchterung gesorgt.
"Verhalten uns doof"
In seinem Fazit ließ Trainer Stefan Krämer, dem das Unverständnis über das entscheidende 0:2 durch einen Freistoß von Gäste-Keeper Vincent Müller aus 70 Metern deutlich anzumerken war, kaum ein gutes Haar an seinem Team: "So ein Tor ein Tor zieht Dir zwar den Zahn. Wir hatten danach noch genug Zeit, verhalten uns aber doof", wetterte der Coach am "MagentaSport"-Mikrofon.
So groß war Krämers Ärger über das Verhalten seiner Spieler nach Müllers Kunstschuss zwischen Duisburgs Führung durch ein Eigentor von Jonas Fedl und dem Strafstoß zum Endstand, dass der 55-Jährige in der späteren Pressekonferenz sogar noch einmal nachlegte: "Nach dem zweiten Tor haben wir völlig den Glauben an uns verloren. Unsere Körpersprache hat mir nicht gefallen, die ganze Reaktion hat mir nicht gefallen. Damit bin ich nicht einverstanden", schimpfte Krämer sichtlich angefressen: "Die Menschen im Stadion standen hinter uns, und wenn wir den Abschlusstreffer gemacht hätten, wäre vielleicht auch auf den Rängen nochmal Energie entzündet worden. Aber wir haben es nicht geschafft, das Stadion zu entzünden.“
"So kann man kein Spiel in der 3. Liga gewinnen"
Sein Fazit ließ keine ruhige Vorbereitung auf das Gastspiel am Freitag beim Halleschen FC erwarten: "Eigentlich wollten wir ein Stück raus aus unserer Achterbahn, aber stattdessen sind wir im nächsten Looping drin, das ist zuviel Achterbahn, wir müssen stabiler werden. Wenn man ein Eigentor macht, solch einen Treffer zum 0:2 kassierst und dann noch einen Elfmeter verursachst, kannst du kein Spiel in der 3. Liga gewinnen."
Ein besonderes Augenmerk bei der Aufarbeitung des Dämpfers wird Krämer auf die Analyse von Müllers Treffer Marke "Tor des Jahres" richten. "Ich weiß noch nicht, wer welche Kommandos gegeben hat“, sagte der Coach, "aber ich kann versprechen, dass gegen uns durch solche Freistöße nicht mehr viele Tore fallen werden."