Dynamo im Derby unter Druck: "Nur mit Leidenschaft geht es nicht"

Drei Niederlagen nach fünf Spieltagen: Dynamo Dresden ist derzeit nur Mittelmaß. Das Derby gegen Erzgebirge Aue (Sonntag, 14 Uhr) hat daher nun richtungsweisenden Charakter: Ein Sieg könnte den Wendepunkt bedeuten, mit einer weiteren Niederlage wäre die SGD dagegen endgültig in der Krise angekommen. Trainer Markus Anfang weiß um die Bedeutung des Duells, spricht aber eine Warnung aus.

"Dürfen nicht zu emotional werden"

Auch wenn es für Anfang das erste Derby mit Dynamo gegen Aue sein wird: Gänzlich fremd sind ihm diese besonderen Partien nicht. "Ich habe in meiner Karriere schon einige Derbys gespielt", berichtete der 48-Jährige auf der Spieltags-Pressekonferenz am Freitag und zählte unter anderem ein Duell mit Energie Cottbus gegen Erzgebirge Aue auf. Dieses datiert vom 16. April 2004 – und ging mit 0:1 verloren. "Das war kein schönes Gefühl", erinnerte sich der gebürtige Kölner, der damals zusammen mit dem heutigen Aue-Coach Timo Rost bei den Lausitzern spielte. "Ich hoffe, dass es am Sonntag besser läuft."

Damit alle drei Punkte nach Dresden gehen, will Anfang "Mentalität und Leidenschaft" sehen. Wenngleich er betonte: "Bei allem Derby-Charakter: Nur mit Leidenschaft geht es nicht. Wir dürfen nicht zu emotional und kopflos werden." Es brauche eine "klare Struktur" und einen "kühlen Kopf", um in der hitzigen Atmosphäre zu bestehen. Zudem bedürfe es des Willens, "das eigene Tor zu verteidigen. Da müssen wir mehr als zuletzt an den Tag legen", forderte Anfang. Die Art und Weise, wie man in so ein Spiel geht, "ist entscheidend". Dann sei so ein Derby auch immer "eine Chance für einen Verein".

Platzt Kutschkes Knoten im Derby?

Genau wie bei Anfang liegt auch Stefan Kutschkes letztes Derby gegen Aue schon einige Zeit zurück, endete im Februar 2017 aber mit 4:1 für die Schwarz-Gelben. Der 33-Jährige war seinerzeit gleich doppelt mit dem Kopf erfolgreich, jeweils nach einer Ecke. Sind Standards auch für die Partie am Sonntag das Mittel der Wahl? "Standards sollten immer eine Waffe sein", sagte der Stürmer. "Wir waren oft nah dran in dieser Saison. Offensiv wie defensiv sollen die Standards mit im Fokus stehen. Das war zuletzt nicht so gut, das haben wir angesprochen und ausgewertet." Gegen Elversberg klingelte es am vergangenen Wochenende gleich zweimal nach einem ruhenden Ball – das sollte im Duell mit dem FCE nicht passieren.

Das Derby wäre ein guter Zeitpunkt für Kutschkes ersten Saisontreffer, nachdem er bislang noch torlos ist. Panisch sei er deshalb aber nicht: "Natürlich wirst du als Stürmer daran gemessen, wie viele Tore du schießt. Aber ich mache mich nicht verrückt. Es geht um die Mannschaft und nicht um Stefan Kutschke. Wenn man hart arbeitet und dran bleibt, wird man irgendwann belohnt." Gegen Aue soll nach zwei Niederlagen in Folge nun die Wende eingeleitet werden. "Wir wollen es bei diesem besonderen Spiel besser machen. Da geht es um Ehre und um Stolz. Das ist etwas Spezielles. Es liegt jetzt an uns auf dem Platz, was wir aus diesem Spiel machen."

Arslan ersetzt Stark im Mannschaftsrat

Fehlen werden die Langzeitverletzten Panagiotis Vlachodimos, Luca Herrmann, Jongmin Seo und Robin Becker, zudem ist Max Kulke krank. Ob der am Montag verpflichtete Jakob Lewald schon eine Option ist, wollte Anfang nicht verraten. Dafür gab er bekannt, dass Ahmet Arslan den durch den Abgang von Yannick Stark freigewordenen Platz im Mannschaftsrat übernimmt. 2.000 Fans werden Dynamo am Sonntag begleiten – und ihren Anteil dazu leisten, dass die Schwarz-Gelben wie im letzten Duell in Aue im vergangenen Dezember als Sieger vom Platz gehen.

   

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