"Ecken und Kanten behalten": Pourié wieder Meppens Matchwinner
Durch das 1:1-Unentschieden des SV Meppen beim Halleschen FC bleiben die Emsländer tabellen- und ergebnistechnisch das absolute Mittelmaß der Liga. Matchwinner war einmal mehr Torschütze Marvin Pourié, der ein erneutes Sonderlob von Trainer Stefan Krämer erfuhr – auch, wenn alle Beteiligten noch mehr Positives fanden.
Unterschiedliche Auffassungen
Ein wirkliches Urteil zum Saisonstart des SV Meppen zu fällen, dürfte einigen derzeit überaus schwer fallen. Nach sechs gespielten Spieltagen steht der SVM bei einer Bilanz von zwei Siegen – darunter ein fulminantes 6:2 gegen Mannheim –, zwei deftige Niederlagen sowie nun zwei Remis. Am Ende stehen acht Punkte sowie ein Torverhältnis von 11:11. Symbolisch für die derzeitige Form war dabei der späte Punktgewinn beim HFC. Dass es nicht mehr Zähler sind, hatte für Trainer Stefan Krämer am Mikrofon von "MagentaSport" mit einem speziellen Phänomen zu tun. "Wir haben momentan das Problem, das wir ganz komische Gegentore kriegen", klagte der 55-Jährige. Hierbei spielte er auf den Führungstreffer der Hallenser in der 35. Spielminute an. "Wir köpfen den Hinterkopf vom Gegner an, und der geht dann rein", fasste er die unglückliche Aktion von Mittelfeldmann Käuper, der Zimmerschied anköpfte, zusammen.
Generell taten sich die Meppener nach dem Abpfiff ziemlich schwer einzuschätzen, wie die eigene und die Leistung des HFC zu bewerten sei. Während Coach Krämer eine "absolut verdiente" Punkteteilung sah, empfand Marvin Pourié den HFC als "klar besser". Doch auch Krämer schränkte ein, dass er erst "ab der 55. Minute" mit dem Spiel seiner Mannen zufrieden gewesen sei. Hier fand sich dann doch Konsens. Wie auch sein Coach sah Stürmer Pourié, dass der SVM "zu tief gestanden" und "keinen Zugriff" bekommen habe. Erst als die Kräfte der Gastgeber nachließen, übernahmen die Meppener mehr Kontrolle und erzielten den Ausgleich, der für den 31-Jährigen als "Lucky Punch" zu werten sei, während sein Trainer "draußen immer das Gefühl gehabt" habe, dass der Treffer noch fallen sollte.
"Bei uns ist er vorbildlich"
Wie schon beim 3:0-Heimsieg gegen Zwickau avancierte dabei Pourié zum Matchwinner, da ihm der finale Treffer kurz vor dem Ende (82.) gelungen war. "Marvin weiß ja, wo das Tor steht", schwärmte Krämer. Mit seinem vierten Treffer ist er der Schlüsselspieler des SVM. Zudem legte er auch schon zwei Tore auf. Eine Form, in der der Angreifer in letzter Vergangenheit nicht allzu häufig gesichtet wurde – was auch immer wieder mit seinem Ruf zusammenhing. "Bei uns ist er vorbildlich, ein wichtiger Faktor in der Kabine", brach Krämer eine Lanze für seinen Unterschiedsspieler. So habe der gebürtige Werneraner "den Ruf, Ecken und Kanten zu haben, was ich wiederum cool finde. Ich arbeite gerne mit so Jungs zusammen." Und wenn er so weitermache, so Krämer, "kann er gerne seine Ecken und Kanten behalten. Kein Problem."
Allzu sehr in den Fokus rücken wollte ihn dennoch niemand – vor allem nicht Pourié selbst, der lieber Vorlagengeber Hemlein hervorhob. "Man kennt Christoph Hemlein: Über die Außen brandgefährlich", lobte der Torschütze den Joker. Auch der Übungsleiter befand, dass die "Wechsel gutgetan" haben. Ein Sonderlob ging auch noch an Keeper Kersken raus, der beim Torwart-Tor seines Gegenübers, Duisburgs Müller, in der Vorwoche noch im Fokus stand. Mit seiner Leistung gerade nach dem Seitenwechsel, als er die Emsländer im Spiel hielt, habe er "das aus der letzten Woche locker wettgemacht". Mit all diesen positiven Aspekten war sich dann auch der kritische Matchwinner sicher, die "Achterbahnfahrt wird ein Ende haben". Das gilt es in der kommenden Woche gegen den furiosen Aufsteiger aus Elversberg zu beweisen.