Leihe mit Kaufklausel: Rot-Weiss Essen holt Felix Götze
Tabellenschlusslicht Rot-Weiss Essen hat nach dem schwachen Saisonstart nochmal nachgelegt und sich mit Felix Götze verstärkt. Der 24-Jährige wechselt zunächst auf einjähriger Leihbasis vom FC Augsburg an die Hafenstraße. Gelingt RWE der Klassenerhalt, wird der Defensivspieler fest verpflichtet – darauf einigten sich beide Vereine bereits jetzt.
Eineinhalb Jahre beim FCK
Schon am Freitag war das Interesse des Aufsteigers am Bruder von Weltmeister Mario Götze durchgesickert, drei Tage später ist der Transfer nun perfekt: "Wir möchten unserem Defensivspiel zusätzliche Stabilität verleihen und sind uns sehr sicher, dass Felix uns bei diesem Vorhaben helfen wird", sagt Cheftrainer Christoph Dabrowski und bezeichnet den 24-Jährigen als "flexibel einsetzbaren Spieler", der über "hohe körperliche Präsenz" verfüge. "Dadurch, dass er die Sommervorbereitung bei einem Bundesligisten absolviert hat, kann er uns sofort weiterhelfen."
In den letzten eineinhalb Jahren war Götze auf Leihbasis für den 1. FC Kaiserslautern aktiv. Dabei bestritt er 35 Partien, war an sechs Toren beteiligt und stieg über die Relegation in die 2. Bundesliga auf. Meistens kam der gebürtige Dortmunder als Sechser zum Einsatz, spielte gelegentlich aber auch in der Innenverteidigung – und genau dort hat RWE nach dem schwachen Saisonstart mit bereits 15 Gegentoren nach Verstärkung gesucht. Zudem kann Götze auf der rechten Abwehrseite spielen, wo beim Aufsteiger nach der Verletzung von Meiko Sponsel (Meniskusriss) derzeit ebenfalls eine Vakanz herrscht.
"Das Ruhrgebiet ist meine Heimat"
Ausgebildet wurde der 24-Jährige bei Borussia Dortmund und dem FC Bayern München, ehe er 2018 nach Augsburg wechselte. Beim FCA reichte es bislang allerdings nur zu sechs Bundesliga-Spielen (ein Tor) und drei Einsätzen im DFB-Pokal. In der aktuellen Saison stand er nur einmal überhaupt im Kader und spielte im Team von Ex-BVB-Coach Enrico Maaßen keine Rolle mehr.
Sportdirektor Jörn Nowak sieht in Götze einen "Top-Spieler, der die 3. Liga kennt". Aus seiner Zeit beim FCK kenne der Defensivspieler zudem den Umgang mit Drucksituationen. "Felix ist ein Kind des Ruhrgebiets, und wir freuen uns daher umso mehr, dass er sich gegen höherklassige Angebote und für unseren Weg entschieden hat". Dem Vernehmen nach sollen auch Arminia Bielefeld und Eintracht Braunschweig interessiert gewesen sein, Doch Götze wollte zurück in den Pott: "Das Ruhrgebiet ist meine Heimat. Ich habe Rot-Weiss Essen schon in den letzten Jahren mit Spannung verfolgt", sagt der frühere U-Nationalspieler (drei Partien). RWE gehöre mit all seiner Tradition einfach in die 3. Liga. "Ich möchte sofort mit anpacken, RWE dort zu etablieren, und bin absolut glücklich, ein Teil der Hafenstraße zu sein." Debütieren könnte der 24-Jährige bereits am Freitagabend im Kellerduell gegen Erzgebirge Aue.