Aue: Rost bestätigt Gespräche mit Biankadi und Dovedan
Um den bisher lahmen Angriff anzukurbeln, ist Erzgebirge Aue noch auf der Suche nach einem Offensivspieler – und hat dafür unter anderem Heidenheims Merveille Biankadi und den ehemaligen Nürnberger Nikola Dovedan ins Visier genommen. Trainer Timo Rost bestätigte jetzt Gespräche mit beiden, sieht sich aber vor Herausforderungen gestellt.
Offenbar Vorbehalte gegen Aue
Nein, einen Schnellschuss wollen die Veilchen nicht tätigen. Doch dass die Offensive angesichts von erst drei Treffern in sechs Spielen verstärkt werden muss, liegt auf der Hand. "Wir sind mit einigen Spielern in Gesprächen, müssen aber schauen, ob die uns auch qualitativ weiterhelfen", gab Rost am Mittwoch im Rahmen der Spieltags-Pressekonferenz einen Einblick. Konkret gesucht wird ein Spieler, der Tempo, Körperlichkeit und Spielintelligenz mitbringt.
Doch diese fußballerischen Skills sind nur die eine Seite. "Der Spieler muss auch nach Aue wollen", merkte Rost an. "Es nützt nichts, wenn wir Top-Spieler verpflichten, die dann nicht mit dem letzten Ehrgeiz dabei sind. Wir brauchen Spieler, die sich mit der Region identifizieren." Doch genau bei diesem Punkt sieht sich der 43-Jährige vor Herausforderungen gestellt. So habe er in Gesprächen während der letzten Wochen immer wieder Vorurteile gegenüber der Region vernommen. "Dafür habe ich kein Verständnis", betonte Rost. Fußballerisch sei Aue "eine Top-Adresse". Ob er Biankadi und Dovedan überzeugen kann? Beide sollen allerdings zu verstehen gegeben haben, eher höherklassig spielen zu wollen.
"Brauchen zeitnah ein Erfolgserlebnis"
Da Dovedan derzeit vereinslos ist, wäre ein Transfer aber auch nach dem 1. September noch möglich. Allerdings drängt ein wenig die Zeit, schließlich steht schon am Freitagabend das wichtige Auswärtsspiel bei Schlusslicht Rot-Weiss Essen an, das ebenfalls noch sieglos ist. "Das wird ein klasse Spiel in einem Hexenkessel", fiebert Aues Coach der Partie entgegen und macht deutlich: "Wir fahren dort hin, um uns endlich mal zu belohnen. Ziel ist es, dreifach zu punkten. Wir brauchen zeitnah ein Erfolgserlebnis."
Das gilt gleichermaßen auch für RWE, das mit Ex-Aue-Spieler Clemens Fandrich auflaufen wird. Rost wollte den 31-Jährigen eigentlich halten, jedoch habe dieser in mehreren Gesprächen "klar zu verstehen geben, dass er nicht mehr für Aue spielen will". Demnach seien in der letzten Saison "zu viele Dinge vorgefallen", auf die der 43-Jährige aber nicht näher eingehen wollte: "Das ist nichts für die Öffentlichkeit." Diese wird am Freitag nun nach Essen schauen und den Zweitliga-Absteiger an Hafenstraße unter die Lupe nehmen. Gelingt beim Schlusslicht der Befreiungsschlag?