Bayern ist eine Nummer zu groß: Viktoria Köln unterliegt mit 0:5
Gegen den hochfavorisierten FC Bayern München zeigte Viktoria Köln am Mittwochabend in der ersten Pokal-Runde zunächst einen sehr mutigen Auftritt, musste sich aber nach und nach der Überlegenheit des deutschen Rekordmeisters beugen. Mit dem 1:0 von Ryan Gravenberch nach immerhin bereits 35 gespielten Minuten standen die Zeichen dann klar auf Niederlage, die sich mit 0:5 letztlich noch im Rahmen hielt.
Gravenberch erzielt Bayerns Führung gegen engagierte Kölner
Im "größten Spiel der Vereinsgeschichte gegen eine der besten Mannschaften der Welt" – O-Ton von Viktoria Kölns Sportvorstand Franz Wunderlich unter der Woche – wechselten die Domstädter ihre Anfangself gegenüber dem 1:1 gegen den TSV 1860 München auf einer Position: Moritz Fritz begann für Simon Stehle (Bank). Der FC Bayern München rotierte da schon deutlich mehr und tauschte nach dem 1:1 gegen Borussia Mönchengladbach sieben Mal, wobei lediglich Lucas Hernandez, Joshua Kimmich, Thomas Müller und Sadio Mané erneut vom Anfang an dabei waren.
Die Viktoria begann im mit 50.000 Zuschauern ausverkauften Stadion des 1. FC Köln durchaus mutig und wie zu erwarten sehr engagiert. So gelang es der Truppe von Trainer Olaf Janßen, den deutschen Rekordmeister zunächst erfolgreich vom eigenen Tor wegzuhalten Erst nach einer knappen Viertelstunde kamen die Gäste zu ihren ersten nennenswerten Abschlüssen, als Kölns Torhüter Ben Voll innerhalb von wenigen Sekunden zwei Paraden gegen Mathys Tel und Müller (16.) auspacken musste. Der in der Anfangsphase auffällige Tel, gerade einmal 17 Jahre alt und im Sommer für 20 Millionen Euro von Stade Rennes in die bayrische Landeshauptstadt gewechselt, probierte es kurz darauf nochmal, scheiterte aber erneut an Voll (19.). Auf der anderen Seite erzielte Simon Handle dann das vermeintliche 1:0 für den Außenseiter (20.), stand aber deutlich im Abseits.
Dennoch zeigte die Szene, dass sich die Kölner durchaus was zutrauten. Die Bayern blieben aber natürlich das gefährlichere Team. Bei einem zentralen Schuss von Ryan Gravenberch offenbarte Voll bei seiner Faustabwehr eine Schwäche, lenkte den Nachschuss von Kimmich dafür aber überragend über die Latte (28.). Gleiches galt bei einem direkt getretenen Freistoß von Kimmich ein paar Minuten später (34.). Mit der nächsten Szene war es dann aber geschehen und das 0:1 auf die Anzeigetafel gezaubert: Ein versuchter Steckpass von Müller wurde von Niklas May unglücklich vor die Füße von Gravenberch abgefälscht, der mit links einschob und damit die verdiente Führung für den Favoriten besorgte (35.). Dabei schien es zu bleiben, bis Tel in der Nachspielspielzeit von der rechten Seite in den Kölner Strafraum eindrang und den Ball zum 2:0-Halbzeitstand in den langen Winkel schlenzte (45.+1).
Goretzka sorgt für den Schlusspunkt
Ohne Wechsel ging es in den zweiten Durchgang, der ziemlich schnell mit der endgültigen Entscheidung aufwartete. Bei einem langen Ball von Kimmich auf Serge Gnabry hob Patrick Koronkiewicz das Abseits auf, sodass Mané nach einem Querpass des deutschen Nationalspielers nur noch einzuschieben brauchte – 3:0 (53.). Janßen reagierte und wechselte Marcel Risse, Robin Meißner und Christoph Greger aus – wohl auch, um sie für die kommende Aufgabe in der 3. Liga gegen den FSV Zwickau am Sonntag zu schonen. Dafür kam unter anderem Daniel Buballa ins Spiel, der mit seinem ersten Ballkontakt einen schlimmen Fehlpass und beinahe das 0:4 zu verantworten hatte. Tel scheiterte im Eins-gegen-eins aber ebenso an Kölns Keeper Voll (63.), wie kurz darauf Jamal Musiala (64.).
Der 19-Jährige, kurz zuvor für Mané eingewechselt, durfte dann aber doch noch jubeln. Von Müller im Strafraum in Szene gesetzt, schob Musiala eiskalt ein machte das 4:0 nun fix (67.). Für Köln war das Spiel durch, mit Patrick Sontheimer hatte aber immerhin auch noch ein Domstädter eine gute Torchance, dessen Distanzschuss faustete Sven Ulreich aber nach vorne weg (75.). Den Schlusspunkt setzte schließlich Leon Goretzka, der vor dem Strafraum zu viel Platz bekam, noch ein paar Meter gut machte und dann zum 5:0 vollendete (82.).
Für Viktoria Köln ist das Abenteuer DFB-Pokal damit wie erwartet schon wieder beendet, von den Erinnerungen und den Einnahmen werden die Domstädter aber noch länger zehren können. Am Sonntag (14 Uhr) geht es für die Viktorianer dann beim FSV Zwickau weiter. Zwei Ligen darüber bekommen es die Bayern bereits am Samstag auswärts mit Union Berlin zu tun.