Köllner mit Respekt vor den Zebras: "Man sieht, wo sie sich einreihen"
Nach fünf Siegen zum Start ließ Spitzenreiter 1860 München am vergangenen Spieltag erstmals Federn. Im Heimspiel gegen den MSV Duisburg (Samstag, 14 Uhr) soll das nicht noch einmal passieren. Dazu werden die Sechzger vor allem auf einen Ex-Löwen aufpassen, wie Cheftrainer Michael Köllner verdeutlichte. Ein Schönheitspreis sei nicht zu erwarten.
Trainer erneut vom Fan-Support beeindruckt
Im Kölner Sportpark-Höhenberg sorgte ein Kopfballtreffer von Jesper Verlaat (86.) für die späte Punkteteilung. 1860 München sicherte sich den Status als unbesiegter Spitzenreiter, was Michael Köllner insbesondere den Fans vor Ort zuschrieb. "Sie haben den Fan-Support von Dynamo Dresden in Köln nochmals getoppt. Das war unglaublich, was da abgelaufen ist. Mir ist es eiskalt den Rücken runtergelaufen, außergewöhnlich, wie die Fans über 90 Minuten Dampf gemacht haben. Da kann man sich nur vor verneigen!", lobt der Übungsleiter auch noch knapp eine Woche nach dem 1:1-Remis gegen die Viktoria. Der 52-Jährige ist sich sicher, dass die Löwen-Fans im kommenden Heimspiel an diesen Support anknüpfen.
Genauso legt sich Köllner fest: "Gemeinschaftlich werden wir den Sieg gegen Duisburg erreichen." Doch das wird vermutlich nicht mehr so einfach, wie noch beim 6:0-Auswärtssieg vor vier Monaten. "Wenn sie gegen Oldenburg gewonnen hätten, was im Bereich des Möglichen war, wären sie Dritter. Dann hätten wir ein absolutes Spitzenspiel gehabt", erinnert der 1860-Coach daran, dass er den MSV schon des Öfteren als ernsthaften Konkurrenten wahrgenommen hat. Nun sind die Zebras auch zurück in dieser Position, wie der 52-Jährige findet: "Man sieht, wo sich der MSV einreiht. Sie haben einen Top-Kader mit vielen namhaften Spielern, bei denen Moritz Stoppelkamp der Fixpunkt ist."
"Sonst machst du gegen Stoppelkamp nichts mehr"
Der 35-jährige Ex-Löwe ist weiterhin der Dreh- und Angelpunkt beim MSV und konnte bereits mit acht Scorerpunkten in sechs Saisonspielen glänzen. Das Hauptaugenmerk der Löwen wird deshalb auf dem Duisburger Kapitän liegen. "Wir dürfen ihm keinen Raum geben, sonst machst du gegen Stoppelkamp nichts mehr. Das wird eine Herausforderung", fühlt sich Köllner angriffslustig. Dazu hat der Löwen-Coach angesichts der bisherigen Leistungen seiner Mannschaft auch allen Grund: "Wenn ich nach Hause fahre und die Fans an der Straße feiern sehe, dann weiß ich, dass wir vieles richtig gemacht haben."
Neben Marcel Bär (Sprunggelenks-OP), Semi Belkahia (Oberschenkelverletzung) und Phillip Steinhart (Knieverletzung) kommt Marius Willsch aufgrund von Adduktorenproblemen ins Lazarett. Außerdem fehlt Tim Rieder weiterhin wegen einer Rot-Sperre. Angesichts von 17 gelben Karten beim MSV rechnet Köllner auch am Samstag wieder mit einem ruppigen Spiel. "Zu Hause müssen wir von Anfang an attackieren und Intensität reinbringen. Wenn wir kompakt spielen, dann hat der Gegner keine Chance, vor unser Tor zu kommen", balanciert der Übungsleiter zwischen Abwehr und Angriff. Und verspricht: "Wir wollen keinen Schönheitspreis gewinnen, sondern müssen 90 Minuten da sein, alles geben, was im Tank ist!"