Dabrowski-Appell nach Fan-Zwist: "Brauchen alle in diesem Boot"
Nicht nur der lang ersehnte erste Saisonsieg schlug am vergangenen Freitag an der Essener Hafenstraße hohe Wellen. Nach dem Schlusspfiff kam es zu einem Disput mit den Fans, als die Spieler anstatt mit den Fans zu feiern abdrehten und den Weg in die Katakomben suchten. Trainer Christoph Dabrowski positionierte sich jetzt.
Dabrowski um Einigkeit bemüht
Dass die skurrilen Szenen vom Freitagabend noch einer Aufarbeitung bedurften, war wohl allen Beteiligten klar. Und während Simon Engelmann am selben Abend den Hintergrund der Feier-Verweigerung erklärte, schob Trainer Christoph Dabrowski am Mittwoch vor dem Freitagabend-Spiel in Osnabrück einen nach: "Ich kann immer wieder betonen, dass RWE fantastische Fans hat. Doch ich betone an dieser Stelle auch noch einmal gerne, dass ich jegliche Form von Aggression und Gewalt nicht unterstützen werde. Das geht einfach nicht!", wird er im "RevierSport" zitiert.
Gemeint war die tätliche Auseinandersetzung von Essener Fans auf einem Rastplatz nach dem Spiel in Bayreuth, von dem auch das Team Wind bekam und deswegen Anlass für die Protest-Aktion war. Unruhe und Nebenkriegsschauplätze sind vor dem schweren Auswärtsspiel in Osnabrück das Letzte, was Essens Trainer gebrauchen kann. Darum sah er sich am Mittwoch in der Pflicht, den Graben zwischen Team und Fans zuzuschütten: "Es ist wichtig, dass wir alle, ich betone alle, die den Erfolg von Rot-Weiss Essen in ihrem Interesse haben, zusammenhalten. Wir brauchen alle in diesem Boot, es geht nur gemeinsam. Wir haben doch alle das klare Ziel, dass sich Rot-Weiss Essen im Profifußball etabliert."
Gleichzeitig hob der Trainer die tolle Unterstützung aus dem letzten Spiel hervor: "Ich habe gegen Aue über 94 Minuten eine wahnsinnige Energie von den Tribünen gespürt und diese wünsche ich mir auch in Zukunft." Ob der Zwist mit den eigenen Anhängern tatsächlich Geschichte ist, wird der Freitagabend in Osnabrück während des Spiels und nach Schlusspfiff zeigen.
Mannschaft belohnt Ersthelfer
Während der tätliche Übergriff auf die eigenen Fans nach der Bayreuth-Partie für negative Schlagzeilen gesorgt hatte, schrieben zwei Anhänger aber auch positive – indem sie einen verletzten Autofahrer aus seinem Wrack befreiten. Für diese Zivilcourage und Aufopferungsgabe sind die beiden Fans nun jeweils mit einem von allen Spielern unterschriebenen Trikot belohnt worden.