Sieg in Bayreuth als Ziel: Koschinat will "Stillstand" beim FCS beenden
Sechs Punkte aus den kommenden zwei Spielen hatte FCS-Sportdirektor Jürgen Luginger unter der Woche als Ziel ausgemacht. Auch Trainer Uwe Koschinat sieht sein Team vor dem Spiel am Samstag gegen die SpVgg Bayreuth als Favoriten, wollte aber keinen Punkteschnitt "arithmetisch errechnen" und sich lieber auf ein Spiel nach dem anderen fokussieren.
"Etwas, das dich nicht weiterbringt"
In Saarbrücken herrscht derzeit gelebte Ambivalenz. Während vier Remis in Folge für getrübte Stimmung sorgen, steht dennoch ein stabiler 4. Platz in der Tabelle. Symbolisch für das Auf und Ab der Saarbrücker steht das 2:2 gegen Wiesbaden am vergangenen Spieltag. Ein Resultat, mit dem auch Trainer Uwe Koschinat nicht unbedingt zufrieden war. "Mit unserem Anspruch und der Tatsache, dass wir ein Heimspiel hatten, was das am Ende zu wenig. Das möchte ich auch so offensiv formulieren", bilanzierte er am Freitag mit einigen Tagen Abstand. So habe das Resultat den FCS "keinen Sprung nach vorne gebracht, sondern eher so einen gewissen Stillstand". Ebendiesem Stillstand gelte es nun entgegenzutreten.
Zwar sei die eigens und auch extern formulierte Kritik ein "Jammern auf hohem Niveau", da die Saarbrücker seit dem 1. Spieltag unter den ersten vier Mannschaften stünden, doch sei die vierfache Punkteteilung in Serie "etwas, das dich nicht weiterbringt". Positiv für die anstehende Aufgabe beim Aufsteiger sei, dass der Tabellenvierte "seit langer Zeit in einer klaren Favoritenposition" anreise. Dies sei zuletzt wie gegen Osnabrück (2:2), Ingolstadt (0:0) oder eben Wiesbaden (2:2) nicht der Fall gewesen. Nun seien die "Kräfteverhältnisse vor dem Spiel verteilt, und wir sollten uns damit identifizieren", forderte der 51-Jährige unmissverständlich. Die Ergebnisse in letzter Zeit seien "erstmal unbefriedigend" und sollten nun schleunigst verbessert werden.
"Nicht arithmetisch einen Punkteschnitt errechnen"
Ein Sieg ist also auch das Ziel des Coaches, womit er der Forderung seines Sportdirektor Jürgen Luginger entspricht. Die Forderung des 54-Jährigen, sechs Punkte aus den kommenden zwei Auftritten in Bayreuth und gegen Essen mitzunehmen, empfand Koschinat dabei nicht als dramatisch. Prinzipiell sei diese Zielsetzung "ein sehr klarer und guter Arbeitsauftrag, an dem man sich orientieren kann". Eine Garantie, diese umzusetzen, konnte er aber nicht liefern. "Du schaffst es nicht immer, deine Ziele umzusetzen, und wenn wir weniger erreichen – aus irgendeinem Grund –, dann ist das auch zu akzeptieren", mahnte der Übungsleiter. So wolle er sich zunächst ausschließlich auf die Aufgabe am 8. Spieltag konzentrieren und "nicht arithmetisch einen Punkteschnitt errechnen." Dies wäre aus seiner Sicht als Trainer "falsch". Generell habe er die Forderung nicht als eine gesehen, "die direkt mit personellen Konsequenzen versehen ist", sodass auch ein Verfehlen kein Ende der Zusammenarbeit bedeute.
Verzichten muss Koschinat bei seiner Mission im Frankenland auf die Verletzten Manuel Zeitz (Muskelverletzung im Knie), Lukas Boeder (Innenbandteilriss) sowie Dominik Ernst (Sehnenverletzung). Hinzu kam eine Mandeloperation bei Justin Steinkötter, der somit ebenfalls fehlen wird. Gegen Bayreuth erwartet den FCS nun ein Gegner, vor dessen Qualitäten Koschinat "sehr, sehr viel Respekt" hat. Auch das Aus des Aufsteigers im Pokal gegen Würzburg wollte er nicht als beruhigenden Faktor sehen, da sehr viel rotiert worden sei.
FCS mit Doppelspitze
Die Saarländer selbst "haben Luft nach oben" und wollen dies nun nutzen. Hierbei könnte der Trainer erstmals seit langer Zeit auf eine Doppelspitze aus Adriano Grimaldi und Sebastian Jacob setzen, die auch gegen Wiesbaden "nicht lange gebraucht" haben, um zueinander zu finden. Allzu sehr in die Karten schauen lassen wollte er sich dennoch nicht. Zu wichtig erscheint auch dem Trainer die Mission, die Unentschieden-Serie zu brechen und wie vom Sportdirektor gefordert, Punkte zu liefern. Möglichst schon drei gegen Bayreuth.