Ein Torschuss reicht: Dynamo feiert beim MSV den dritten Sieg in Folge
Im Duell der beiden ehemaligen Bundesligisten behielt Dynamo Dresden am Sonntagnachmittag mit 1:0 beim MSV Duisburg die Oberhand. Die bemerkenswerteste Notiz dieser Partie – neben der Tatsache, dass Dynamo den dritten Sieg in Folge ohne Gegentor einfuhr: Den Schwarzen-Gelben genügte ein einziger Torschuss, um den Sieg einzutüten. Und dieser Torschuss war auch noch ein verwandelter Foulelfmeter. Duisburg auf der Gegenseite blieb ebenfalls aus dem Spiel stumpf.
MSV dominiert ersten Durchgang, bleibt aber harmlos
Duisburgs Trainer Torsten Ziegner justierte nach der 1:4-Packung beim TSV 1860 München dreimal um. Vincent Müller rückte nach überstandener Krankheit für Lukas Raeder zurück zwischen die Pfosten, Jonas Michelbrink debütierte für Marlon Frey kommend im Mittelfeld, und an vorderster Front kickte Aziz Bouhaddouz für den verletzungsbedingt ausfallenden Girth. Sein Gegenüber Markus Anfang, einst selbst in Diensten der Zebras tätig, sah nach zwei Siegen ohne Gegentor zuletzt keinen Zwang zum Wechseln. Für den verletzungsbedingt längerfristig ausfallenden Conteh, in Aue Siegtorschütze, rückte Dennis Borkowski zurück in die Startformation.
Ziegner durfte dabei in seinem ersten Pflichtspiel gegen den achtmaligen DDR-Meister eine imposante Anfangsreaktion seiner Elf auf die Niederlage zuletzt registrieren. Bouhaddouz reklamierte nach nur knapp drei Minuten einen Elfmeterpfiff für sich, doch die Pfeife von Schiedsrichter Lukas Benen blieb zurecht stumm. Die Anfangsphase der Gastgeber erinnerte mehr an den starken August, den man ohne Niederlage absolvierte, als an die bittere Halbzeit in München zuletzt. Und dass Benen sein Arbeitsgerät nach zwölf Minuten ein zweites Mal nicht bediente, sondern ruhen ließ, war zumindest diskussionswürdig. Kammerknecht, schon in der ersten Sequenz beteiligt, rutschte gegen Ajani im Strafraum Richtung Ball, traf aber nur den Gegenspieler: Über einen Pfiff hätten sich die Dresdener nicht beschweren dürfen.
Nach 19 Minuten eine kuriose Szene: Ein MSV-Freistoß von Stoppelkamp von der 40-Yard-Linie des noch deutlich sichtbaren American-Football-Feldes bahnte sich unberührt den Weg durch den Strafraum, flipperte dann in bester Achterballmanier durch diesen – die Zebras in Person von Jonas Michelbrink schlossen ab, sein Schuss ging aber drüber. Dresden bis dahin: Nicht wirklich auffällig. Um es präzise zu formulieren: ohne einen Torschuss.
Kutschke bestraft Mais ungestümen Einsatz vom Elfmeterpunkt
Nach einer aus offensiver Sichtweise denkbar überschaubaren ersten Hälfte vertrauten beide Trainer vor 13.577 Zuschauern ihrem bereits eingespielten Personal: Ohne Änderungen ging es in den zweiten Durchgang. Aber dafür mit mehr Tempo: Einen Flankenball von Joshua Bitter (50.) faustete Stefan Drljaca aus der Gefahrenzone. Auf der Gegenseite war es Marvin Senger, der nach einem Durcheinander im Strafraum knapp verpasste (58.). Wie der Fußball so spielt, avancierte dann ausgerechnet der mit einigen Nebengeräuschen aus Dresden gegangene Sebastian Mai zur tragischen Figur. Im Strafraum ging er gegen Kyrylo Melichenko viel zu ungestüm zu Werke, traf ihn mit dem Fuss im Brustbereich. Den fälligen Elfmeter verwandelte Routinier Stefan Kutschke zur Dresdener Führung (72.) – es war der erste Torschuss der Sachsen.
Nur zwei Minuten später die dicke Ausgleichsmöglichkeit für die Meidericher: Stoppelkamp brachte einen Freistoß perfekt in Richtung SGD-Kasten. Aber eben nur fast perfekt: Das Leder landete am Außennetz statt im Kasten. Vier Minuten vor Toreschluss die letzte Chance der Gastgeber. Erneut war es ein Freistoß Stoppelkamps, dieses Mal von der rechten Seite. Doch erneut stand Drljaca parat und pflückte das Spielgerät sicher.
Auch wenn Schiedsrichter Benen bei vier angezeigten Nachspielminuten noch einmal zwei Bonusminuten draufgab: Duisburg konnte keine Akzente mehr setzen. Für Dresden, das den dritten Sieg in Folge feierte und sich in der Tabelle auf Rang sechs schiebt, wartet am nächsten Wochenende das Duell gegen Mitabsteiger FC Ingolstadt. Der MSV Duisburg muss sich nach der zweiten Niederlage hintereinander jetzt erst einmal hinten anstellen, rutscht auf Rang zehn ab und tritt in der kommenden Woche beim SC Verl an.