VfB-Höhenflug: Matchwinner Zietarski trifft "für Lewandowski"
Auf seinem Höhenflug sind dem VfB Oldenburg selbst Superlative gerade gut genug. Nach dem dritten Sieg in den vergangenen vier Spielen ohne Niederlage mit 2:1 im Signal-Iduna-Park bei Borussia Dortmund II scheute Matchwinner Robert Zietarski nicht einmal eine Verbindung zu seinem weltberühmten Landsmann und Namensvetter Robert Lewandowski.
"Jeder geht für jeden durchs Feuer"
"Ich habe", berichtete Zietarski am "MagentaSport"-Mikrofon nach seinem späten Siegtor (89.) freudestrahlend mit Blick auf Lewandowskis auch schon erfolgreichen Bundesliga-Novizenjahre in Dortmund, "meinen Mannschaftskameraden vor dem Spiel gesagt, dass wir eigentlich im Stadion von Robert Lewandowski sind und ich deswegen eigentlich ein Tor für Lewandowski schießen müsste – und das ist mir gelungen." Über den Torriecher in der entscheidenden Situation hinaus allerdings sieht der Mittelfeldspieler den mit lautem Getöse zu Saisonbeginn von Meister Bayern München zum FC Barcelona weitergezogenen Rekordtorjäger aus seiner Heimat weniger für ein Vorbild. Jedenfalls verkörperte Zietarski beim Versuch einer Erklärung für die Erfolgsserie des Aufsteigers das Gegenteil des oft als egoistisch dargestellten Superstars dar: "In unserer Mannschaft geht jeder für jeden durchs Feuer."
Mit geradezu brennenden Herzen hatten die Norddeutschen, die durch Manfred Starke (30.) erstmals in Führung gegangen waren, denn auch in der Schlussphase die Entscheidung gesucht. "Wir waren mutig, sind am Ende mit vielen Mann nach vorne gegangen, waren mit acht Mann in der Box und haben das Tor herausgefordert", kommentierte VfB-Trainer Dario Fossi in der "Nordwestzeitung" die Schlüsselszene des Spiels.
Fossi: "Unsere Fans sind der absolute Wahnsinn"
Einen wesentlichen Anteil am zweiten Sieg nacheinander schrieb der Coach auch den Oldenburger Anhängern wegen ihrer begeisternden Unterstützung nicht zuletzt auch kurz vor dem Abpfiff zu. "Von der Stimmung her war ein Heimspiel. Unsere Fans sind der absolute Wahnsinn." Auch Starke war vom Rückhalt auf den Rängen angetan: "Die Fans waren überragend." Zietarskis zweites Saisontor wertete der Routinier aber wie der Siegtorschütze vor allem als Ausdruck des Gemeinschaftssinns innerhalb der Mannschaft. "Dass wir am Ende noch das Tor gemacht haben, hat wieder gezeigt, wie stark unsere Moral und unser Spirit sind", meinte der 31-Jährige.
Auch durch diese Qualitäten hat Oldenburg auf Rang elf inzwischen auch schon seine beste Platzierung nach dem Auftaktremis gegen den Nachbarn SV Meppen erreicht – und zudem bereits sieben Punkte Vorsprung auf die Abstiegszone. Im Aufsteigerduell am Samstag mit Kellerkind SpVgg Bayreuth klopft Fossis Mannschaft sogar schon an der Tür zur oberen Tabellenhälfte an. Der Coach ist optimistisch: "Es läuft grad gut für uns."