"Weiß nicht, ob es verdient war": SVW bleibt zu Hause makellos

Fünf Heimspiele, fünf Siege: Zuhause ist der SV Waldhof Mannheim derzeit eine Macht und besiegte am Samstag auch den SV Wehen Wiesbaden. Besonders glücklich zeigte sich Coach Christian Neidhart nach dem Spiel, hatte er seine Auswechslungen doch perfekt abgewartet. Zudem hatte er die perfekte Motivation parat, um auswärts nachzulegen.

"Man nimmt das natürlich schon wahr"

In der 60. Spielminute beim Stand von 0:0 machten sich gleich drei Spieler an der Waldhof-Bank bereit, um alsbald eingewechselt zu werden. Adrien Lebeau, Pascal Sohm und Dominik Kother sollten das Feld verlassen. Das Wechselfester ließ aber auf sich warten, und so kam es, wie es kommen musste. Bei einem Ball an der Seitenlinie legte Lebeau per Hacke auf Sohm, der ebenfalls per Hacke Wagner fand. Dieser bediente schließlich Kother, der den Treffer des Tages erzielte (64.). "In der Phase, in der wir dreimal wechseln wollten, hat das länger gedauert – Gott sei Dank", musste auch Trainer Christian Neidhart auf der Pressekonferenz nach dem Spiel schmunzeln. Es war die entscheidende Szene des Nachmittages, die man "einfach braucht", so der Coach.

Auch Angreifer Sohm, der den Treffer vor seiner Auswechslung mit einleitete, bekam von dem Vorhaben an der Seitenlinie mit. Als Spieler nehme er das "natürlich schon wahr", gestand er bei "MagentaSport". Einen entscheidenden Leistungsschub verspürte er aber nicht: "Ob man jetzt deswegen anders spielt, weiß ich nicht", merkte der 30-Jährige an. Dass er selbst derzeit immer wieder nur Teilzeitkraft ist – so wurde er sechsmal ein- und zweimal ausgewechselt –, spielte für ihn keine große Rolle. Wenngleich er sagte: "Es ist schwer, darüber hinwegzusehen, aber heute lasse ich das mal durchgehen", bekundete er schmunzelnd.

Spezielle Motivation fürs Auswärtsspiel

So stand am Ende der fünfte Saisonsieg, wovon alle im heimischen Carl-Benz-Stadion erzielt werden konnten. In der Ferne gab es lediglich ein Unentschieden sowie drei Pleiten. "Auswärts müssen wir mal zusehen, dass wir den eine oder anderen Sieg herausspielen", forderte entsprechend auch Sohm. Sonst würde es "eng werden". Für das kommende Auswärtsspiel gegen den VfL Osnabrück nach der Länderspielpause hatte Christian Neidhart auch schon gleich den passenden Anreiz parat: "Am 1. Oktober habe ich Geburtstag. Dann kann mir die Mannschaft ein Geschenk machen." Ob das als Motivation ausreicht, bleibt zwar abzuwarten – dennoch gab es in Mannheim am Ende des 9. Spieltages wenig zu meckern.

So stand für den Noch-53-Jährigen am Ende ein "verdienter Sieg" gegen eine "Top-Mannschaft". Seine Mannen hätten die Hessen "gut verteidigt" und nach einer eher durchwachsenen ersten Halbzeit die richtigen Schlüsse gezogen und "etwas griffiger, etwas mutiger" agiert, sodass am Ende der nächste Dreier stand. Bei dem Verdienst des Sieges widersprach Sohm zwar, was aber seine Freude nicht schmälern sollte. "Ich weiß nicht, ob es verdient war. Es war ein dreckiger Sieg", fasst er abschließend zusammen. Das sollte nun aber auch auswärts gelingen. Eine Generalprobe bietet sich für die Mannheimer bereits zuvor im Landespokal gegen FCA Walldorf (27.09.), sodass zum Geburtstag des Trainers alles glattgehen kann.

   

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