Nach erster Niederlage: Koschinat schon unter Druck?

16 Punkte aus neun Spielen, erst einmal verloren und Tabellenvierter: Eigentlich ist der 1. FC Saarbrücken voll auf Kurs. Dennoch ist die Stimmung im Saarland durchaus angespannt, selbst Trainer Uwe Koschinat scheint bereits unter Druck zu stehen.

Nur vier Siege aus den letzten 16 Spielen

Sechs Punkte hatte Sportdirektor Jürgen Luginger aus den letzten beiden Spielen vor der Länderspielpause gefordert – eine Vorgabe, die das Team jedoch nicht umsetzen konnte. Nachdem die SpVgg Bayreuth deutlich mit 6:0 besiegt wurde, setzte es bei Rot-Weiss Essen am Montagabend ein 0:1. Es war die erste Niederlage in dieser Saison. So lange ungeschlagen zu bleiben, ist zwar eigentlich ein Qualitätsmerkmal, dennoch ist die Stimmung beim 1. FC Saarbrücken derzeit angespannt.

In den sozialen Netzwerken und Foren mehren sich trotz Tabellenplatz vier die negativen Stimmen. Zum einen, weil die SV Elversberg und 1860 München auf den ersten beiden Plätzen nach nur neun Spieltagen bereits sechs Punkte entfernt sind. Zum anderen, weil der Spielstil unter Uwe Koschinat wenig ansehnlich sei. Teilweise ist von "Angsthasenfußball" die Rede, weil nach vorne die Durchschlagskraft fehle.

Die Zahlen belegen das durchaus: Abgesehen vom Kantersieg in Bayreuth gelangen dem FCS in acht Spielen nur acht Tore – zu wenig für eine Spitzenmannschaft. Schon dreimal blieb Saarbrücken gänzlich ohne Treffer. Hinzukommt, dass die Blau-Schwarzen von den letzten sechs Partien nur das Duell in Bayreuth gewinnen konnten. Und saisonübergreifend sprangen aus den letzten 16 Spielen nur vier Siege heraus. Gegen Verl und Dortmund II gewann der FCS zudem erst in letzter Sekunde. Wäre Adriano Grimaldi nicht jeweils zur Stelle gewesen, stünde Saarbrücken wohl lediglich im Tabellenmittelfeld.

"Läuft die Zeit von Trainer Koschinat ab?"

Die Bilanz der letzten Monate gepaart mit der oftmals fehlenden Offensivpower, sorgt nun dafür, dass Koschinat trotz Tabellenplatz 4 bereits unter Druck zu stehen scheint. Die "Saarbrücker Zeitung" etwa titelte am Mittwoch: "Läuft die Zeit von Trainer Koschinat ab? Dem FCS stehen schwere Wochen ins Haus." Noch dürfte der 51-Jährige aber fest im Sattel sitzen. Jedenfalls würde es überaus skurril anmuten, einen Trainer zu entlassen, der mit seiner Mannschaft die ersten acht Spieltage ungeschlagen und sogar fünfmal in Folge ohne Gegentor blieb.

Dennoch wird Neu-Manager Rüdiger Ziehl, der gegenüber Koschinat weisungsbefugt ist, in den nächsten Wochen ganz genau hinschauen. Mit dem SC Freiburg II und Waldhof Mannheim warten nach der Länderspielpause nun zwei echte Bewährungsproben auf den FCS. Zumindest öffentlich wird Luginger seine Sechs-Punkte-Forderung nicht wiederholen, doch zwei Siege aus diesen Partien würden den Saarländern natürlich gut zu Gesicht stehen. Schließlich sind die Ansprüche hoch.

   

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