Trotz Corona-Sorgen und Unruhe: Koschinat will "direkt antworten"
Mit einer 0:1-Niederlage in Essen verabschiedete sich der 1. FC Saarbrücken in eine durchaus aufregende Länderspielpause. Von allen Nebengeräuschen wollte sich Trainer Uwe Koschinat jedoch nicht ablenken lassen und hatte den kommenden Gegner fest im Blick. Corona-Sorgen störten dabei die Vorbereitung kurzfristig.
"Dieses Thema lässt einen nicht los"
Schon während der spielfreien Zeit stand der FCS häufiger als der eine oder andere Drittligist im Fokus. Mit Adriano Grimaldi (Muskelbündelriss) und Dominik Ernst (Entfernung Schleimhaut-Duplikatur) mussten die Saarländer zwei Langzeitverletzten beklagen. "Hiobsbotschaften", nannte Uwe Koschinat diese Nachrichten auf der Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen Freiburg II. Zudem sprach FCS-Boss Hartmut Ostermann ein Machtwort in der sich anbahnenden Trainer-Diskussion. On top kam mit Calogero Rizzuto ein zuvor vereinsloser Neuzugang. Turbulente Zeiten beim FCS. "Als Trainer will man sich nicht sammeln, sondern erfolgreich sein", tat Koschinat die Unruhen ab.
Dieser Erfolg wurde dann aber kurzfristig noch weiter erschwert. Wie der Übungsleiter bekanntgab, herrsche um die grippal-ähnlichen Erkrankungen von Pius Krätschmer und Boné Uaferro Unsicherheit, ob es sich womöglich wieder um Corona-Erkrankungen handeln könnte. "Dieses Thema lässt einen nicht los. Die Leichtigkeit des Sommers verschwindet wieder", beklagte Koschinat, der der Gesundheit der Spieler definitiv Vorrang geben wollte und nun wieder entsprechende Vorbeugemaßnahmen ergreift. Vor allem der Ausfall von Innenverteidiger Uaferro sei "sehr, sehr schade", war er doch unter der Woche als Startelf-Spieler vorbereitet worden. Nun steht der Coach vor "zwei Grundüberlegungen": Nimmt er nur eine Veränderung vor, um "möglichst wenig verändern" zu müssen oder muss er "alle Gedanken über den Haufen werfen"? Eine abschließende Antwort hatte er noch nicht gefunden. Vieles spricht aber dafür, dass Rizzuto direkt von Anfang an spielen wird – zumal neben Justin Steinkötter und Lukas Boeder (beide Trainingsrückstand) noch ausfällt.
Ähnliche Herausforderung wie in Essen
Flexibilität war indes generell gefordert bei den Saarbrückern. Bei der Pleite in Essen war man von dem Auftreten des Aufsteigers noch überrumpelt worden. So habe der "Gegner eine komplett andere Art auf den Platz gebracht", als Koschinat angenommen hatte. Kritik, der er sich annahm. "Dazu stehe ich auch, das wirkte dann in vielen Umsetzungen zu planlos", räumte der 51-Jährige ein. Nun wartet auf den FCS mit der Zweitmannschaft der Freiburger ein Gegner, der gar noch schwieriger einzuschätzen ist. So verortet Koschinat die "psychologisch etwas größere Leichtigkeit" beim samstäglichen Gast im Ludwigspark. Aufgrund der Abstellungen aus der ersten Mannschaft und den Länderspielen der Talente sei für Koschinat die "personelle und taktische Frage etwas schwieriger zu beantworten." Eine "ganz, ganz große Herausforderung" warte aber in jedem Fall.
Einschüchtern lassen wollte er sich davon allerdings keineswegs. "Nach einer Niederlage solltest du als Mannschaft, die den Anspruch hat, oben zu stehen, direkt antworten", forderte der Coach. Zudem trifft der FCS als Vierter mit dem SCF auf den Tabellendritten und könnte mit einem Heimsieg an den Breisgauern vorbeiziehen. Denn so haben die Saarländer die "Zielsetzung, am Ende der Saison vor Freiburg zu stehen, dann muss es jetzt die Zielsetzung sein, das am Ende des 10. Spieltags zu tun", forderte Koschinat unmissverständlich. Auch all die ausgemachten Nebengeräusche sollten am Ende des Tages "keine Ausrede" sein. Nun bleibt abzuwarten, inwiefern die klare Marschrichtung auch von den verbliebenen Spielern mitgetragen werden kann.