Warum Dynamo Dresden noch nicht in Fahrt kommt

Seit fünf Spielen ist Dynamo Dresden ungeschlagen, liegt nur einen Zähler hinter dem Relegationsrang, allerdings schon fünf hinter Platz zwei. Sehr ernüchternd war zudem das 1:1 am vergangenen Wochenende bei Aufsteiger und Schlusslicht SpVgg Bayreuth. Weshalb die große Euphorie beim Aufstiegsfavoriten aus Sachsen noch ausbleibt. Ein Blick auf die Plattform "wyscout" zeigt, wo es bei den Schwarz-Gelben hakt.

Defensiv stabil

Der Kader der SGD ist qualitativ gut bestückt. Nahezu in jedes Spiel geht der Absteiger deshalb als Favorit. So auch am zehnten Spieltag, als es beim Tabellenletzten aus Bayreuth jedoch trotz Führung nur ein 1:1 gab. "Richtig scheiße" sei es Verteidiger Tim Knipping gegangen. Er war "angefressen, sauer, enttäuscht", sagte der Kapitän beim Vereins-TV. "Wir haben kein gutes, sondern ein schlechtes Spiel gemacht."

Doch auch wenn es mit dem Team noch nicht so läuft wie erhofft, kann der 29-Jährige mit seiner persönlichen Saison bislang zufrieden sein. Denn laut der Daten-Plattform "wyscout" hat der gebürtige Hesse im Schnitt 85,37 Prozent seiner defensiven Zweikämpfe gewonnen. Damit ist er im Ligavergleich der drittbeste Spieler. Auch insgesamt zeigt sich die Dynamo-Defensive stabil. 67 Prozent der Defensiv-Duelle wurden im Schnitt gewonnen – nur Viktoria Köln ist da besser. Weshalb auch nur drei Mannschaften weniger Gegentore kassiert haben als die Sachsen.

Die Offensive ist zu harmlos

Der Schuh drückt hingegen im Offensivspiel. Mit durchschnittlich nur 50,9 Prozent Ballbesitz belegt Dynamo in dieser Kategorie den neunten Platz. Auch 11,73 Schüsse pro 90 Minuten sind nur Mittelmaß und bedeuten Rang acht. Zum Vergleich: Der SV Wehen Wiesbaden als Spitzenreiter in dieser Statistik hat pro Partie fast fünf Schüsse mehr – und auch schon fünf Treffer mehr erzielt. Ein weiteres Indiz, warum Dynamo noch nicht die volle Offensiv-Power ausspielen kann, sind die verhältnismäßig wenigen Eins-gegen-Eins-Duelle. Im Schnitt sind es pro Partie 19,71, nur sechs Mannschaften gehen weniger ins Dribbling. Der auffälligste Akteur bei Schwarz-Gelb ist Christian Conteh. Der 23-jährige Flügelspieler kommt auf 7,4 Dribblings pro Begegnung.

"So wie wir spielen, wird es schwer, drei Punkte zu holen. Es war einfach nicht gut", hatte Ahmet Arslan nach dem Bayreuth-Spiel gesagt. Das trifft in manchen Bereichen der Vorwärtsbewegung auch auf die Saison zu. 13,8 Ballberührungen der Mannschaft im gegnerischen Strafraum unterstreichen, dass Dynamo trotz Spielern wie Stefan Kutschke oder Manuel Schäffler zu selten in die gefährlichen Zonen kommt. Nur vier Teams sind da schwächer. Zudem passt das Aufbauspiel nicht, da 110 Ballverluste pro Spiel eindeutig zu viel sind. Auch hier sind nur sechs Vereine harmloser als die Mannen aus Elbflorenz. Ob gegen den VfL Osnabrück am kommenden Sonntag mehr nach vorne geht?

   

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