RWE feiert ersten Auswärtssieg: "Haben lange darauf gewartet"
Im sechsten Anlauf hat Rot-Weiss Essen beim 3:0 in Freiburg den ersten Auswärtssieg der Saison gezogen. Dank der lange vermissten Zielstrebigkeit und dem perfekten Startelf-Comeback von Ron Berlinski gelang das Kunststück. Christoph Dabrowski und seine Mannschaft werden den Erfolg auf der siebenstündigen Rückfahrt aus Freiburg genossen haben.
"Engel ist ein Schlitzohr"
156 Tage sind seit dem 7. Mai und einem 3:0-Erfolg in Rödinghausen vergangen, als RWE das letzte Mal auf fremdem Platz jubeln durfte. Am Sonntagnachmittag war es dann wieder soweit, weil zunächst Simon Engelmann das Glück erzwang (31.). Bei einem Abschluss aus der Drehung wurde die Kugel unhaltbar abgefälscht, sodass die Essener mit einer Pausenführung in die Kabine gingen. "So, wie wir die 3. Liga kennen, ist das ein Riesenvorteil für die Mannschaft, die in Führung geht", stellte Cheftrainer Christoph Dabrowski in der Pressekonferenz nach Abpfiff fest – anspielend auf eigene Erfahrungen, dass RWE bislang noch keinen Rückstand drehen konnte. Auch den Freiburgern sollte es an diesem Tag nicht gelingen.
Dabrowski sah einen effektiven und souveränen Auftritt von seiner Mannschaft, die sich durch Ron Berlinskis zweiten Saisontreffer belohnte (51.). "Es war Zeit, wieder mal von Anfang an zu starten. Das habe ich mir hart erarbeitet, und ich bin da, um Tore zu schießen", erklärte der gebürtige Bochumer am Mikrofon der "Telekom", der sich unter der Woche mit zwei Testspieltreffern für seinen Einsatz empfahl. Das Vertrauen konnte er rechtfertigen – auch dank Engelmann, der ihm die Kugel im zweiten Anlauf servierte. "Engel ist ein Schlitzohr", grinste Berlinski.
Dabrowski verspricht ein Bierchen
Für RWE bedeutet der erste Auswärtssieg, den Ennali in der 82. Minute perfekt machte, der Sprung auf den 14. Platz. Genau drei Punkte beträgt der Abstand nun zur Gefahrenzone. "Wir hatten schon Startschwierigkeiten, aber wir wissen, was wir können", versicherte Berlinski, der sich mit seinen Teamkollegen auf eine siebenstündige Rückfahrt mit bester Laune einstellen durfte. Der Coach versprach zumindest ein Bierchen. "Ich bin glücklich über den ersten Auswärtssieg. Wir haben lange darauf gewartet", hielt Dabrowski fest. Denn mit dem berüchtigten Quäntchen Glück ging auch der Spielplan auf.
"Wir waren heute sehr ekelig zu bespielen für den Gegner", fasste der 44-Jährige zusammen und führte Kompaktheit, Mentalität und Zielstrebigkeit als ausschlaggebende Argumente an. Nun darf sich der Aufsteiger auf ein weiteres Highlight im eigenen Stadion freuen, denn am kommenden Spieltag wird Dynamo Dresden zu Gast an der Hafenstraße sein. Mit dem Rückenwind aus Freiburg stellt sich Dabrowski auf eine heiße Partie ein: "Das ist ein brutales Kaliber. Gegen Dresden wird das Stadion beben, auch mit Dresdner Fans." Rund 1.500 Tickets wurden an SGD-Mitglieder verkauft – doch seine Mannschaft wird vorbereitet sein, wie Dabrowski in sportlicher Hinsicht versprach.