Erzgebirge Aue: Müller bleibt bis Ende des Jahres Cheftrainer

Es hatte sich schon angedeutet, nun steht auch offiziell fest: Der FC Erzgebirge Aue setzt bis zum Ende des Jahres auf Carsten Müller als Cheftrainer – das gaben die Veilchen am Dienstag bei einer Pressekonferenz bekannt.

"Gemeinsame Überzeugung"

Drei Pflichtspiele, drei Siege: Seit Müller das Traineramt vor drei Wochen von Timo Rost übernommen hat, befinden sich die Veilchen im Aufwind. In der Tabelle hat der Zweitliga-Absteiger nach den Siegen gegen Meppen (3:0) und Oldenburg (3:1) zudem die Rote Laterne abgegeben und liegt nur noch zwei Punkte hinter dem rettenden Ufer. Die logische Konsequenz: Müller, der bisher als Nachwuchsleiter fungierte und über die Fußballlehrer-Lizenz verfügt, wird die Rolle des Cheftrainers zunächst bis zum Landespokal-Spiel gegen Budissa Bautzen Mitte November übernehmen – insgesamt sieben Spiele stehen bis dahin noch an.

Sportchef Matthias Heidrich sprach auf der Pressekonferenz am Dienstagmittag von einer "gemeinsamen Überzeugung", an der aktuellen Konstellation festhalten zu wollen – auch, um die "gefestigten Strukturen und Abläufe" weiter beizubehalten. Das, was sich Heidrich bei seinem Amtsantritt vor zwei Wochen erhofft hatte, nämlich den Rückstand zum rettenden Ufer zu verkürzen, sei "ein Stück weit schon eingetreten". Daran habe Müller "maßgeblichen Anteil", hob der 44-Jährige hervor: "Carsten tut der Mannschaft mit seiner Ansprache und seiner akribischen Vorbereitung gut. Auch seine Art in der Kabine kommt gut an, außerdem tritt er den Nerv der Jungs."

Müller dankt der Mannschaft

Müller selbst gab sich wie gewohnt bescheiden und wollte nicht groß auf seine Person eingehen, sondern dankte stattdessen der Mannschaft, "die es ermöglicht hat, dass ich hier heute sitzen darf. Ich bleibe dabei: es funktioniert nur zusammen". Nur wenn alle fleißig seien, "haben wir die Möglichkeit, weiter erfolgreich zu sein. Ich freue mich auf die Aufgabe und möchte meinen Teil dazu beitragen, dass wir die nächsten Schritte einleiten können". Dazu will sich der 51-Jährige, der vor der Zusage auch mit seiner Familie gesprochen habe, der Verantwortung stellen: "Wir müssen Ruhe reinbekommen, um uns als Verein entwickeln zu können. Und diesbezüglich ist es sehr wichtig, dass die 1. Mannschaft möglichst erfolgreich ist." Druck empfinde er angesichts dieser großen Aufgabe nicht, sondern "eher Freude".

Wie Müllers Aufgaben im NLZ verteilt werden, dazu befinde sich der FCE noch in der "gemeinsamen Abstimmung", so Heidrich. Klar sei aber, dass "großes Interesse" bestehe, das NLZ weiter voranzubringen. Noch offen ist auch, wie es im neuen Jahr auf der Trainer-Position weitergeht. Dass Müller auch in der Rückrunde auf der Bank sitzt, scheint zwar nicht ausgeschlossen, gleichwohl klangen die Worte von Heidrich eher so, als würde der 51-Jährige dann auf seinen bisherigen Posten zurückkehren. "Wir wollen eine gute Lösung finden, weil Carsten auch Tätigkeiten in NLZ hat, die natürlich total wichtig sind", so der Sportchef. Zeitnah wollen sich die Beteiligten zusammensetzen.

Am Freitag gegen Halle

Zunächst liegt der Fokus aber auf dem Heimspiel gegen den Halleschen FC am Freitagabend. "Es gibt bestimmt schlechtere Dinge, die man an einem Freitagabend erleben kann", blickte Müller der Partie mit Vorfreude entgegen, warnte aber vor zu viel Leichtigkeit: "Wir müssen uns alles hart erarbeiten und müssen bei uns und unserem Fußball bleiben." Dem HFC will Aue dabei Respekt zollen, "aber nur durch unsere Leistung", so der Coach. Nicht mit dabei sein werden Maximilian Thiel (gesperrt) und Antonio Jonjic (verletzt). Am Dienstag fehlten zudem Dimitrij Nazarov und Steffen Nkansah im Training. Müller zufolge handelte sich aber lediglich um eine Vorsichtsmaßnahme, da beide Spieler erkältet seien. Mit einem Sieg gegen den HFC würde Aue am Ostrivalen vorbeiziehen und die Abstiegsplätze mindestens bis Samstag verlassen. Dann würde der Aufwind der Veilchen weiter anhalten.

   

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