Hallescher FC: Wird das Ostduell in Aue zum Endspiel für Meyer?

Erst zwei Siege, nur neun Punkte und Tabellenplatz 17: Der Hallesche FC liegt bislang hinter den Erwartungen zurück. Hat das schon in Kürze auch Folgen für Trainer André Meyer? Wie der "MDR" erfahren haben will, soll das Ostduell bei Erzgebirge Aue am Freitagabend ein Endspiel für den 38-Jährigen sein.

"Mit mir hat keiner gesprochen"

Sie waren nicht zu überhören, die Pfiffe während und vor allem nach dem Spiel am Montagabend gegen Borussia Dortmund II. Viele Fans waren sichtlich unzufrieden mit der Nullnummer, durch die Halle weiter auf einem Abstiegsplatz steht. Und die Verantwortlichen? Dem "MDR" zufolge soll es bei einer turnusmäßigen Sitzung von Vorstand und Verwaltungsrat am Dienstagabend auch um Trainer André Meyer gegangen sein. Der zugeschaltete Sportchef Ralf Minge soll sogar bereits damit beauftragt worden sein, Ausschau nach alternativen Trainerkandidaten zu halten.

Auf ein mögliches Endspiel angesprochen, zeigte Meyer sich überrascht und betonte, nicht darüber informiert worden zu sein: "Mit mir hat keiner gesprochen, sodass ich nicht davon ausgehe, dass es Gedankenspiele um meine Person gibt. Wenn dem so sein sollte, dann würde mich das doch sehr wundern. Das wäre nicht die Kommunikation, die wir haben sollten." Wenn er am Freitag um 21 Uhr zum Schuldigen ausgerufen werden sollte, "würde mich das schon ziemlich überraschen", sagte Meyer.

Dass das Präsidium sich Gedanken mache, sei "logisch und richtig – das gehört zum Geschäft dazu", so der HFC-Coach. "Die Frage ist, ob das die Energie ist, die wir benötigen, ober ob wir die Energie dahin lenken sollten, wo wir nachbessern sollten." Wenn man die Anzahl der Tore am Trainer festmachen will, "ist es eine einfache Möglichkeit, den Schuldigen zu finden. Aber ich stehe nicht vorne und werde den Ball nicht über die Linie drücken. Aber ich werde jeden Tag daran arbeiten, dass die Jungs soweit sind, auf Drittliga-Format zu performen." Rauschenbach hatte am Montag erklärt, dass es weder ein Ultimatum, noch eine Punktevorgabe gebe. Gleichwohl sei "allen bewusst, dass wir punkten müssen".

"Wollen es selbstbewusst angehen"

Das weiß auch Meyer, wenngleich er dafür warb, sich von dem loszulösen, was auf der Anzeigetafel steht und nicht den Moment, sondern den Weg zu bewerten. "Wir sind im Sommer den offensiven Weg gegangen, den Umbruch zu vollziehen. Dass der Weg holprig sein kann, war uns klar. Dieses Risiko haben wir auch immer wieder nach außen getragen. Die Ergebnisse hängen auch mit der Kaderplanung zusammen. Und für die war ich nicht alleine verantwortlich." Eine Analyse allein anhand von Ergebnissen würde daher keinen Sinn ergeben. Entsprechend wollte Meyer auch nicht von einer Krise sprechen. "Klar hätten wir uns mehr Punkte gewünscht, aber gefühlt ist es eine Dauerkrise, seit ich hier bin. Eine ruhige Phase habe ich noch nicht erlebt."

Damit es künftig ruhiger wird, müssen in Aue am Freitagabend drei Punkte her. "Wir wollen es selbstbewusst angehen", gab Meyer die Richtung vor. "Gegen Dortmund hatten wir viele gute Ansätze, wissen aber, dass wir defensiv wieder gefordert sein werden. Ziel wird sein, wieder zu Null gespielt." Ein Unterfangen, das gegen im Aufwind befindliche Veilchen (zwei Siege in Folge mit 6:1 Toren) allerdings nicht einfach wird – zumal mit Aljaz Casar der Abräumer vor der Abwehr ausfallen wird.

"Uns war klar, dass Aue nicht dauerhaft unten drin stehen wird – dazu ist die Mannschaft zu gut. Wir stellen uns darauf ein, dass sie mit einem positiven Gefühl in das Spiel reingehen werden." Das hat auch Halle vor – trotz der ausbleibenden Ergebnisse in den letzten Wochen: "Die Mannschaft steht mit sehr viel positiver Energie auf dem Platz. Wir wollen jetzt eine Serie starten." Auch, damit nach dem Spiel nicht mehr über die Zukunft von André Meyer gesprochen wird.

   

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